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Kleine Flaggenkunde rund um die Welt

Internationale Flaggen (Quelle: Adobe Stock)

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Fahne und einer Flagge? Die Fahne (von mittelhochdeutsch: "fane") hat ihre Wurzeln bereits im Altertum und diente zunächst als Stammes- und Feldzeichen. Im Mittelalter diente die Fahne vor allem als Erkennungszeichen für Soldaten oder bestimmte Truppenteile. Dabei handelt es sich um ein Stück Tuch, welches fest mit dem Fahnenmast verbunden ist.

Eine Flagge dient für gewöhnlich zur visuellen Übertragung von Informationen. Die heutigen Nationalflaggen haben ihren Ursprung in der Seefahrt des Mittelalters. Die wehenden Stofftücher sollten dafür sorgen, dass Kriegs- und Handelsschiffe schon von weitem identifiziert werden konnten. Mit der Französischen Revolution (1789-1799) gewannen Flaggen auch für die Menschen auf dem Festland eine größere Bedeutung. Diese wurden zunehmend zu einem Symbol für nationale oder politische Zugehörigkeiten. 

Die Flaggen der Welt. (Quelle: Pixabay)

Die älteste bekannte Nationalflagge der Welt ist der "Dannebrog", der bereits seit 1370 in Dänemark im Einsatz sein soll. Seit 1572 ist die heutige Nationalflagge der Niederlande im Einsatz. Die Flagge von Nepal wird bereits seit 1743 verwendet und ist übrigens die einzige Nationalflagge der Welt, die kein Viereck ist. Neben den Nationalflaggen als Symbole des jeweiligen Staates sind heute auch Handelsflaggen in Gebrauch, die von Handelsschiffen gehisst werden. Im Gegensatz dazu wird die sogenannte Seekriegsflagge von Kriegsschiffen verwendet.

"Alle Gedanken sind vorwärts gerichtet, wie Flaggen und Wimpel; nur ein Trauriger steht rückwärts gewendet am Mast."

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), deutscher Dichter, Politiker und Naturforscher

Seit Ende der 1950er-Jahren gilt die Vexillologie als eigenständige Wissenschaft und wurde vom US-Amerikaner Whitney Smith (1940-2016) begründet. Davor zählte die Forschung über Flaggen als Teil der Heraldik (Wappenkunde). Diese bezeichnet heute die Lehre von den Wappen und ihrem richtigen Gebrauch. Die Wappenkunde beschäftigt sich unter anderem mit der historischen Entwicklung der Wappen und der Bedeutung der Symbole auf den Wappen. Zudem zählt die Heraldik zu den historischen Hilfswissenschaften. Ihr wissenschaftlicher Begründer im deutschsprachigen Raum ist der lutherische Theologe Philipp Jacob Spenner (1635-1705).

Auf dieser Seite sollen die Geschichte und die Bedeutung einiger bekannten Flaggen erklärt werden. Die Seite wird sporadisch und in unregelmäßigen Abständen ergänzt und aktualisiert. Es besteht allerdings kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Äthiopien (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Symbol eines Kontinents: Die panafrikanischen Farben

Die panafrikanischen Farben Grün, Gelb und Rot und werden in vielen afrikanischen Nationalflaggen verwendet. Daneben wird oftmals auch die Farbe Schwarz verwendet, die zu den klassischen Farben der Back-To-Africa-Bewegung verwendet wird. Als Vorbild für die panafrikanischen Farben gilt die Flagge von Äthiopien, dem heute ältesten Staat in Afrika. Die Bedeutung der Farben im Überblick:

  • Grün steht für die Fruchtbarkeit der Erde des Landes.
  • Gelb steht für die Liebe zum Mutterland.
  • Rot steht für Kraft und erinnert an das Blut, das im Kampf gegen die Unterdrücker vergossen wurde.
Palästina (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixaby)

Symbol eines Kulturkreises: Die panarabischen Farben

Weiß, Schwarz, Grün und Rot sind die panarabischen Farben, die von den meisten arabischen Staaten in den jeweiligen Nationalflaggen verwendet werden. Sie gehen ursprünglich auf die Flagge der Arabischen Revolte (1916-1918) zurück, die von Hussein ibn Ali, dem ersten Herrscher des Königreiches Hedschas eingeführt wurde. Demnach stehen die Farben Schwarz und Weiß für den Propheten Mohammed. Grün gilt als seine Lieblingsfarbe und Symbol des Islam.

Russland (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Symbol einer ethnischen Gruppe: Die panslawischen Farben

Auf dem Prager Slawenkongress im Juni 1848 die russischen Farben Weiß-Blau-Rot zu den panslawischen Farben erklärt. Ursprünglich wurden diese Farben ausgewählt, um eine Zusammengehörigkeit der slawischen Völker im Sinne des Panslawismus auszudrücken. Heute werden die Farben in der meisten Staaten mit slawischsprachiger Bevölkerungsmehrheit verwendet. 

In Kroatien wurde die heutige Nationalflagge wurde am 22. Dezember 1990 eingeführt. Die traditionellen Farben des Landes sind Rot und Weiß, die sich vom Wappenschild des Balkanstaates ableiten. Das typische Wappen Kroatiens - der schachbrettartig in Weiß und Rot aufgeteilte Wappenschild - stammt aus dem 15. Jahrhundert. Es geht wahrscheinlich auf den römisch-deutschen Kaiser Maximilian I. (1468-1519) zurück, der 1491 den Titel des Königs von Ungarn und seiner Nebenländer erhielt. Seit 1990 trägt es zudem eine Wappenkrone, deren kleine Schilde die verschiedenen geographischen Regionen Kroatiens symbolisieren.

Die ursprüngliche Flagge von Russland hat ihr Vorbild in der Nationalflagge der Niederlande. Ihren Ursprung hat die Flagge in einer Europareise von Zar Peter I. dem Großen von Russland (1682-1725). Zunächst wurden die drei Farben auch als Symbol für die drei staatstragenden ostslawischen Völker im russischen Zarenreich gedeutet: Weiß für die "Weißrussen", Blau für die "Kleinrussen" und Rot für die "Großrussen". Andere Quellen interpretierten die weiße Farbe als Symbol der Freiheit, die blaue als Hinweis auf die Gottesmutter und die rote als Symbol der Macht der Zaren.

Die heutige Flagge von Serbien wurde am 17. August 2004 eingeführt. Das serbische Wappen stammt in seiner heutigen Form aus dem 19. Jahrhundert, seine Wurzeln hat es jedoch im frühen Mittelalter. Der Doppeladler geht jedoch auf das Byzantinische Reich zurück und trägt ein rotes Brustschild mit einem weißen Kreuz. In den Ecken des Kreuzes je ein Feuerstahl. Dieses Brustschild ist ebenfalls ein sehr altes serbisches Symbol. Es geht auf das letzte byzantinische Herrschergeschlecht - die Palaiologen - zurück.

Serbien (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

In der Slowakei wurde die heutige Nationalflagge mit der Unabhängigkeit am 1. Januar 1993 eingeführt. Neben den drei slawischen Farben wird sie durch das slowakische Wappen ergänzt. Es zeigt einen frühgotischen, abgerundeten Schild in Rot mit einem weißen Doppelkreuz auf einem blauen Dreiberg. Es geht auf das historische Wappen von Oberungarn zurück, und erinnert an die frühere Zugehörigkeit der Slowakei zum Königreich Ungarn. Der Dreiberg steht für die slowakischen Gebirge Tatra, Matra und Fatra.

Slowakei (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Die Flagge Sloweniens wurde in ihrer heutigen Form am 20. Juli 1994 angenommen. Das Nationalwappen wurde vom Bildhauer Marko Pogačnik entworfen. Es zeigt in stilisierter Form die Natur des Landes. Die drei Gipfel stellen die Bergspitzen des Berges die Bergspitzen für den Triglav in den Julischen Alpen (Dreizack) - den höchsten Berges des Landes - dar. Die beiden blauen Wellenlinien stehen für die Flüsse Drau und Save sowie für die Küste des Adriatischen Meeres. Die drei sechszackigen gelben Sterne über dem Triglav stammen aus dem Wappen der Stadt Celje. Sie stehen auch für die historisch bedeutsamen Jahreszahlen 1918 (Unabhängigkeit von Österreich-Ungarn), 1945 (Unabhängigkeit vom Deutschen Reich) und 1991 (Unabhängigkeit von Jugoslawien).

Die Flagge von Tschechien wurde bereits am 30. März 1920 als Nationalflagge der damaligen Tschechoslowakei eingeführt. Sie zeigt zwei waagerechte Streifen in Weiß und Rot und am Mast ein blaues gleichschenkliges Dreieck. Die Farben Weiß und Rot gehen auf die traditionelle Flagge von Böhmen zurück. Das blaue Dreieck steht heute für Mähren und sollte früher die Slowakei repräsentieren.

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Deutschland (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Schwarz-Rot-Gold: Die deutschen Farben

Die heutige deutsche Bundesflagge ist im Artikel 22 des deutschen Grundgesetzes festgelegt. In Absatz 2 heißt es demnach: "Die Bundesflagge ist schwarz-rot-gold." Diese wird auch als Handelsflagge verwendet. Daneben existieren die Bundesdienstflagge für Bundesbehörden, eine Dienstflagge der Seestreitkräfte und eine Truppenfahne der Bundeswehr.

Der Ursprung von Schwarz-Rot-Gold ist allerdings bis heute nicht endgültig geklärt. Eine Theorie besagt, dass die deutschen Farben auf die Zeit der Befreiungskriege von 1813 bis 1815 zurückzuführen seien. Sie entstammen demnach den Uniformen des Lützowschen Freikorps, einer Einheit des preußischen Heeres unter Führung von Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow (1782-1834). Die Truppe trug schwarze Uniformen mit roten Vorstößen und goldfarbenen Messingknöpfen. Eine weitere - allerdings umstrittene - Theorie kautet, dass der als "Turnvater" bekannte Friedrich Ludwig Jahn im Jahr 1812 eine schwarz-rot-goldene Fahne entworfen haben soll.

Das Bundesinnenministerium geht allerdings laut seinem Inlandsprotokoll davon aus, dass die "Allgemeine deutsche Burschenschaft" - welche 1818 in Jena gegründet wurde - diese Farben für sich wählte. Dabei soll die Urburschenschaft davon ausgegangen sein, dass es sich dabei um die Farben des alten Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gehandelt haben soll. Das Ziel der Studenten waren allerdings auch Freiheitsrechte und politische Mitbestimmung. Beim Hambacher Fest 1832 wurde die schwarz-rot-goldene Fahne erstmals (auch) in der heutigen Form geführt und wurde das Symbol für eine deutsche Republik.

Noch vor der eigentlichen Märzrevolution 1848 erklärte der Deutsche Bundestag die Farben zu den offiziellen Bundesfarben. Die Frankfurter Nationalversammlung folgte dem mit einem Reichsgesetz betreffend die Einführung einer deutschen Kriegs- und Handelsflagge vom 12. November 1848. Nach Niederschlagung der Revolution wurden die Farben aus dem öffentlichen Leben zunächst verbannt.

Erst die Weimarer Republik erklärte Schwarz-Rot-Gold in der Verfassung vom 11. August 1919 zu Reichsfarben.  Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) entschieden sich beide deutschen Staaten wieder für Schwarz-Rot-Gold als Nationalfarben. Im Jahr 1959 beschloss die DDR, ihre Flagge mittig durch das Staatswappen mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz zu ergänzen. Seit der deutschen Wiedervereinigung im Oktober 1990 gelten diese Farben wieder für das ganze Land.

Die Flagge der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zeigte ebenfalls die Farben Schwarz-Rot-Gold.  1959 wurde sie jedoch durch das Staatswappen der DDR mit Hammer, Zirkel und Ährenkranz ergänzt. Der Hammer symbolisiert die Arbeiterklasse, der Ährenkranz die Klasse der Bauern und der Zirkel die soziale Schicht der "Intelligenz" (Akademiker). An öffentlichen Gebäuden, zu offiziellen Veranstaltungen und an staatlichen Feiertagen wurde neben der DDR-Flagge oft auch noch die Rote Fahne der Arbeiterbewegung gehisst.

Deutsche Demokratische Republik (DDR) (Quelle: Bild von Chickenonline auf Pixabay)

Die Beflaggungstage an öffentlichen Gebäuden sind im Erlass der Bundesregierung über die Beflaggung der Dienstgebäude des Bundes vom 22. März 2005 geregelt.

Weitere deutsche Flaggen

Mit der Gründung des Deutschen Reichs im Januar 1871 wurde Schwarz-Weiß-Rot in der Kaiserzeit zur Nationalflagge Deutschlands erklärt. Die Farben Schwarz und Weiß entsprechen demnach den Farben Preußens, während Rot für die Hansestädte steht. Im "Dritten Reich" war die sogenannte "Hakenkreuzflagge" die Nationalflagge Deutschlands. 

Die Wirmer-Flagge ist ein Entwurf Josef Wirmers, einem Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944. Sie sollte gemäß seiner Idee nach dem Attentat gegen Hitler und der Machtübernahme durch die Verschwörer die neue Flagge Deutschlands werden. Heute wird sie jedoch vor allem von rechtsextremen und -populistischen Gruppierungen verwendet.

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Flaggen ehemaliger deutscher Einzelstaaten

Der Föderalismus in Deutschland ist historisch gewachsen. So reicht die föderale Tradition bereits bis in das Heilige Römische Reich Deutscher Nation zurück. Allein im Jahr 1792 wurden über 300 teils winzige Territorien gezählt. Die heutigen Bundesländer haben oftmals ihre Wurzeln in den ehemaligen deutschen Teilstaaten.

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Flaggen der ehemaligen deutschen Kolonien

Die deutschen Kolonien wurden vom Deutschen Reich seit den 1880er-Jahren erworben und nach dem Ersten Weltkrieg gemäß dem Versailler Vertrag von 1919 abgetreten. Der damalige Reichskanzler Otto von Bismarck (1871-1890) nannte sie "Schutzgebiete", weil er in ihnen den deutschen Handel schützen wollte. Die deutschen Kolonien waren 1914 das an Fläche drittgrößte Kolonialreich nach Großbritannien und Frankreich. Damit lag es gemessen an der Bevölkerungszahl an vierter Stelle nach den niederländischen Kolonien. Zudem waren die deutschen Kolonien waren kein Bestandteil des Reichsgebiets, sondern überseeischer Besitz des Reiches.

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Handels- und Dienstflaggen in Deutschland

Eine Handelsflagge wird meist von Handelsschiffen oder Schiffen im Privatbesitz als Ersatz für die Nationalflagge gehisst. Eine veraltete Bezeichnung ist auch die "Kauffahrtflagge". Bei einer Kriegsflagge handelt es sich um eine Version der Nationalflagge, die von den Landstreitkräften oder vom Militär insgesamt verwendet wird.

Eine Seekriegsflagge wird von Marineschiffen als Nationalflagge gehisst. Zusätzlich zur Kriegsflagge führen militärische Schiffe im Hafen meist auch eine Gösch. Deren Gestaltung ist oft von der Kriegsflagge abgeleitet, kann aber vereinfacht sein oder ein anderes Seitenverhältnis haben.

Die Bundesdienstflagge wurde durch  die "Anordnung über die deutschen Flaggen" (FlaggAO) vom 7. Juni 1950 bestimmt und ist den deutschen Bundesbehörden vorbehalten. Sie zeigt neben den deutschen Nationalfarben den Bundesschild. Zudem wurde mit Anordnung vom 25. Mai 1956 eine eigene Dienstflagge für die Bundesmarine eingeführt. Zudem wurde durch eine Anordnung des Alliierten Kontrollrats im Kontrollratsgesetz Nr. 39 vom 12. November 1946 die internationale Signalflagge des Buchstabens "C" als Erkennungsflagge für die deutschen Handelsschiffe festgelegt.

Die Kaiserliche Kriegsflagge war bis 1892 die offizielle Seekriegsflagge der Kaiserlichen Marine, danach unter der Bezeichnung "Reichskriegsflagge" die Kriegsflagge der Streitkräfte des Deutschen Reiches bis 1921. Die teilweise davon abgeleiteten Flagge-Versionen in der Weimarer Republik sowie die Flaggen in der Zeit des Nationalsozialismus werden ebenfalls als Reichskriegsflaggen bezeichnet.

Politische Standarten in Deutschland

Standarten sind Hoheitszeichen eines Staatsoberhaupts, eines Regierungschefs, der Spitzen anderer Staatsorgane oder der Streitkräfte und diplomatischen Vertreter eines Staates. Sie zeigen der Öffentlichkeit an, wo sich diese Person befindet und dürfen somit nicht von jedermann genutzt werden.

Weitere deutsche Flaggen

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Politische Parteien in Deutschland

Die politischen Parteien in Deutschland sind auf der Basis des Parteienprivilegs wegen ihrer besonderen Bedeutung für das politische System der Bundesrepublik Deutschland mit einer erhöhten Schutz- und Bestandsgarantie ausgestattet (Parteiendemokratie). Die politische Rolle der Parteien wird in Artikel 21 des Grundgesetzes geregelt.

Nationale Minderheiten in Deutschland

In Deutschland gibt es mehrere anerkannte nationale Minderheiten, deren Kultur und Sprache unter besonderem Schutz stehen und einen besonderen rechtlichen Status besitzen. Während sich die Siedlungsgebiete der Dänen, Friesen und Sorben auf bestimmte Regionen beschränken, leben die Sinti und Roma in kleinen Gruppen in ganz Deutschland verteilt. Darüber hinaus steht auch das  Niederdeutsch als Regionalsprache unter diesem Schutz.

Deutsche Minderheiten im Ausland

Zudem leben zahlreiche deutschsprachige Minderheiten im Ausland, die in den vergangenen Jahrhunderten unter anderem durch die hochmittelalterliche Ostsiedlung entstanden. Weitere Gründe sind gezielte Auswanderungsbewegungen oder religiös und politisch motivierte Flüchtlingsströme sowie durch Grenzverschiebungen und Vertreibungen nach Kriegen - vor allem den beiden Weltkriegen im 20. Jahrhundert. 

Zu den bekanntesten deutschsprachigen Minderheiten gehören heute unter anderem die Minderheit in Belgien, die deutschen Nordschleswiger im südlichen Dänemark, die deutsche Minderheit in Südtirol, die Karpatendeutschen, die Siebenbürger Sachsen in Rumänien sowie die Sudetendeutschen und die Wolgadeutschen.

Berlin (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Deutsche Bundesländer: Von Bären und Löwen

Die Landesflagge von Baden-Württemberg  wurde 1952 eingeführt. Die Farben Schwarz und Gold setzen sich Schwarz und Gold zusammen. Dabei repräsentiert Schwarz die Landesteile Württemberg und Hohenzollern, Gold steht für Baden. Die Landesdienstflagge ist zudem mit großem oder kleinem Wappenschild versehen. Der Wappenschild zeigt drei schwarze Löwen auf Gold, die für das Wappen des alten Herzogtums Schwaben (746-1290) stehen. Das große Wappen zeigt zusätzlich zum Wappenschild zwei Schildhalter auf einem Podest, und die Wappenkrone zeigt sechs kleine Wappenschilde. Diese stehen für folgende Länder: Franken, Hohenzollern, Baden, Württemberg, Pfalz und Österreich. Sie sind Platzhalter für Territorien des heutigen Bundeslandes, die früher einmal zu dem einen oder anderen aufgeführten Land gehörten.

In Bayern gelten Weiß und Blau als Farben des ehemaligen bayerischen Herrschergeschlechts der Wittelsbacher. Heute bedient sich der Freistaat zweier Flaggen: Der Streifen- und der Rautenflagge. Letztere hat per Vorschrift 21 Rauten und beginnt in der Oberecke mit einer weißen Raute. Die Rauten stammen aus der Heraldik der Grafen von Bogen und sind seit 1204 bekannt. Im Jahr 1242 gingen sie an die Wittelsbacher über. Im Jahre 1953 wurden als Staatsflaggen die Streifenflagge und die Rautenflagge festgelegt.

Die Flagge von Berlin mit den Flaggen Weiß und Rot zeigt in der Mitte den Berliner Bären. Die Farben gehen auf die Farben Brandenburgs (Rot und Weiß) zurück. Der Bär gilt seit etwa 1280 als Wappentier der Stadt. Die Flagge von Brandenburg besteht aus einer rot-weißen Bikolore und trägt das Wappen Brandenburgs. Dabei entsprecht die Farbgebung dem historischen märkischen Adler.

Die Freie Hansestadt Bremen führt eine Landesflagge mit acht abwechselnd roten und weißen Streifen. Nahe am Mast zeigt die Flagge einen senkrechten Streifen mit einer umgekehrten Farbreihenfolge, so dass ein zweireihiges Schachbrettmuster entsteht. Die Staatsflagge enthält in der Mitte das Bremer Wappen in der Form des Flaggenwappens mit Schlüssel und drei Löwen. Das Symbol des Schlüssels geht auf das Siegel der Stadt von 1366 zurück, als in das neue Siegel, neben einem Abbild des Kaisers, eine Darstellung des Heiligen Petrus mit dem Schlüssel aufgenommen wurde.

Die Landesflagge von Hamburg zeigt eine weiße Burg auf einem roten Grund. Seit 1897 gibt es zudem eine Staatsflagge: Sie ist dem Senat als Staatsoberhaupt vorbehalten und zeigt das große Staatswappen auf einem weißen Rechteck auf rotem Grund. Die weiße Burg wird immer mit drei Türmen und einem Tor dargestellt.

In Hessen geht die Landesflagge auf die rot-weiße bzw. weiß-rote Bikoloren der Hessischen Landgrafschaften zurück. Die hessische Dienstflagge wird durch das Landeswappen ergänzt: Das Wappen zeigt im blauen Schilde einen von Rot und Silber geteilten, golden bewehrten Bunten Löwen der Ludowinger.

Die Flagge von Mecklenburg-Vorpommern kombiniert die Farben der beiden Mecklenburg (blau-gelb-rot) und der Preußische Provinz Pommern (blau-weiß). Das kleine Wappen zeigt einen gespaltenen Schild mit einem schwarzen Stierkopf auf goldenem Grund und einem roten Greifen auf silbernem Grund. Das große Wappen zeigt einen gevierteilten Schild, im ersten und vierten Feld die Heraldik von Mecklenburg, im zweiten die von Pommern, und im dritten die von Brandenburg (roter Adler auf Silber).

Die heutige Landesflagge von Niedersachsen wurde 1951 eingeführt. Sie zeigt die deutschen Bundesfarben Schwarz-Rot-Gold mit dem Landeswappen, dem sogenannten "Sachsenross". Die Flagge von Nordrhein-Westfalen wurde 1953 im Landesgesetz über die Landesfarben, das Landeswappen und die Landesflagge festgelegt. Sie ist eine +eine Kombination aus den Farben der preußischen Provinzen Rheinland (grün-weiß) und Westfalen (weiß-rot). Das Landeswappen zeigt die heraldischen Symbole für die Landesteile Rheinland (weiße Wellenlinie auf grünem Grund), Westfalen (weißes Pferd auf rotem Grund) und Lippe-Detmold (rote Rose auf weißem Grund).

Die Landesflagge von Rheinland-Pfalz wurde 1948 eingeführt. Sie entspricht der Bundeflagge und wird im linken oberen Eck durch das Landeswappen ergänzt. Es zeigt die heraldischen Symbole der Landesteile, das ehemalige Kurfürstentum Trier (rotes Kreuz auf weißem Grund), das ehemalige Kurfürstentum Mainz (weißes Rad auf rotem Grund) und die Pfalz (goldener Löwe auf schwarzem Grund). Auf dem Wappenschild die "Volkskrone".

Die Landesflagge des Saarlandes besteht aus der Bundesflagge, darauf in der Mitte, in den schwarzen und den goldfarbenen Streifen übergreifend, das Landeswappen des Saarlandes. Es zeigt die heraldischen Symbole ehemaliger Landesteile: Grafschaft Saarbrücken - Commercy (weißer Löwe auf hellblauem Grund mit weißen Fußspitztatzenkreuzen),  Kurfürstentum Trier (rotes geschliffene Balkenkreuz auf silbernem Grund), Herzogtum Lothringen (roter Schrägbalken mit drei gestümmelten silbernen Adlern – Alérions genannt – auf goldenem Grund) und Herzogtum Pfalz-Zweibrücken (goldener Löwe auf schwarzem Grund).

Die Flagge von Sachsen besteht aus einer waagerecht geteilten weiß-grünen Bikolore. Sie geht auf das Jahr 1815 zurück und wurde am 3. Oktober 1990 mit der Neugründung wieder eingeführt. Die Dienstflagge trägt zusätzlich das Wappen des Freistaates. Es wurde um 1180 entworfen, als die Askanier, Markgrafen von Brandenburg und Grafen von Ballenstedt zu den Herzögen von Sachsen wurden: Über das Ballenstedter Wappen wurde ein grüner Rautenkranz gelegt. Schwarz und Gold waren die Farben des Reiches. Die Flagge von Sachsen-Anhalt besteht aus einer schwarz-gelben Bikolore und trägt das Landeswappen in der Mitte. Dabei haben die Landesfarben ihren Ursprung im sächsischen Wappenschild des Mittelalters. 

Die Flagge von Schleswig-Holstein ist eine längsgestreifte blau-weiß-rote Trikolore. Sie wird mindestens seit dem 19. Jahrhundert als nationales Symbol gebraucht, erhielt aber erst mit dem Gesetz über die Hoheitszeichen des Landes Schleswig-Holstein vom 18. Januar 1957 offiziellen Charakter. Das Landeswappen des norddeutschen Bundeslandes soll die Verbundenheit der beiden Landesteile Schleswig und Holstein ausdrücken. Das Wappen des Herzogtums Schleswig waren zwei blaue Löwen auf gelbem Grunde, während das Herzogtum Holstein das silberne Holsteiner Nesselblatt auf rotem Grund im Wappen trug.

Die Flagge des Freistaates Thüringen besteht aus einer weiß-roten Bikolore. Dabei trägt die Landesdienstflagge zusätzlich das Landeswappen in der Mitte. Das Wappen zeigt einen rot-weiß gestreiften Löwen auf blauem Schild, umgeben von acht weißen sechszackigen Sternen. Die Farben gehen auf den Löwen im Wappen der Landgrafschaft Thüringen des 12. und 13. Jahrhunderts zurück, aus der das Land letztlich hervorging. Das thüringische Landeswappen ähnelt zudem stark dem Landeswappen von Hessen.

Ehemalige Bundesländer in Deutschland

Die Flagge des Landes Baden entspricht den Farben des früheren badischen Adelsgeschlechts der ehemaligen Markgrafen von Baden aus dem Hause Zähringen. Die Zähringer verwendeten einen goldenen Schild mit einem roten Adler, die Markgrafen von Baden einen goldenen Schild mit einem roten Schrägbalken.

In Württemberg-Baden wurde 1946 die Bundesflagge mit dem Landeswappen in der Mitte eingeführt. Es zeigt die württembergischen Farben Schwarz und Rot sowie die badischen Farben Gelb und Rot. Ergänzt wird das Wappen durch die württembergischen Hirschgeweihe.

Die Farben des Landes Württemberg-Hohenzollern reichen bereits bis ins 13. Jahrhundert zurück. Seit 1593 entsprechen Schwarz und Rot den Hausfarben des Hauses Württemberg. Im Dezember 1809 wurden sie offiziell als Landesfarben offiziell als Trikolore mit den Farben Schwarz, Rot und Gold. Im Dezember 1816 wurde die Kombination Schwarz und Rot in einer waagerechten Darstellung eingeführt.

Kurzinfo: Ost-Berlin

Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete der Ostteil Groß-Berlins den sowjetischen Sektor. Er bildete zunächst das Verwaltungszentrum der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). 1949 wurde Ost-Berlin faktisch zur Hauptstadt der DDR. Völkerrechtlich blieb der Ost-Teil der Stadt jedoch Teil der Viersektorenstadt und damit unter alliierter Verwaltung.

Nach dem Viermächteabkommen für Berlin wurde Ost-Berlin - abgesehen von einigen alliierten Vorbehaltsrechten - de facto vollständig in die DDR integriert. Das Zentrum der Stadt bildete der Alexanderplatz mit dem Fernsehturm als markantes Wahrzeichen. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde es ein Teil des Bundeslandes Berlin.

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Regionale und Städteflaggen in Deutschland

Neben den 16 Bundesländern verfügen auch die einzelnen Regierungsbezirke, Landkreise und Gemeinden über eigene Flaggen als Hoheitszeichen. Bereits im Mittelalter durften die Städte mit dem Stadtrecht auch ein eigenes Wappen führen. Daraus wurden in der Folgezeit auch die Stadtfarben abgeleitet, die später für die Gestaltung der Stadtflaggen verwendet wurden. Die bekanntesten Beispiele dafür waren die Flaggen der Hansestädte.

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Österreich (Quelle: Bild von Kaufex auf Pixabay)

Rot-Weiß-Rot in den Alpen

Die Flagge Österreichs in ihrer heutigen Form wurde am 12. November 1918 eingeführt. Die Farben Rot-Weiß-Rot leiten sich aus dem sogenannten "Bindenschild" aus dem frühen 13. Jahrhundert ab. 1786 wurde die heutige österreichische Flagge erstmals als Kriegs- und Marineflagge in der gesamten Habsburgermonarchie eingeführt. Das Kaisertum Österreich verfügte indes über eine eigene Flagge. 

Zudem zeigt die heutige Dienstflagge des Bundes das österreichische Bundeswappen, welches gleichmäßig in die beiden roten Streifen der Nationalflagge hineinreicht. Die Dienstflagge steht laut Wappengesetz nur dem Bundespräsidenten, den Präsidenten des Nationalrates, dem Vorsitzenden des Bundesrates, dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten des Rechnungshofes, den Mitgliedern der Bundesregierung und den Staatssekretären, den Mitgliedern der Volksanwaltschaft, dem Landeshauptmann als Organ der mittelbaren Bundesverwaltung, den Behörden, Ämtern, Anstalten und sonstigen Dienststellen des Bundes, sowie den Österreichischen Bundesforsten, dem Bundesheer, sowie den Universitäten und Hochschulen zu.

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Schweiz (Quelle: Bild von Kaufex auf Pixabay)

 Das Schweizerkreuz im Quadrat

Die Schweizer Flagge zeigt ein aufrechtes, freistehendes weißes griechisches Kreuz auf rotem Grund – das Schweizerkreuz. Allerdings wird bei den Eidgenossen statt des Begriffes "Flagge" von "Schweizer Fahne" zu verwenden. Die heutige quadratische Flagge wurde 1840 geschaffen und im Jahre 1848 mit der neuen Verfassung nach dem "Sonderbundkrieg" (1847) offiziell eingeführt. Mit dem Bundesbeschluss vom 12. Dezember 1889 wurde die Form des Kreuzes ein wenig verändert.

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Liechtenstein (Quelle: Bild von Kaufex auf Pixabay)

Die Flagge Liechtensteins ist Blau und Rot waagerecht gestreift, mit einem goldenem Fürstenhut im Obereck. Der Fürstenhut steht für die Einheit von Volk, Fürstenhaus und Staat. In dieser Form ist die Flagge seit 1937 in Gebrauch. Blau symbolisiert den Himmel und erinnert an das blaue Band des Rheins. Rot soll für die abendlichen Feuer (oder das Feuer der Erde) stehen und an die Flagge des Fürsten (Gold-Rot) erinnern.

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Nationalflaggen in Skandinavien

Nordische Farben: Das skandinavische Kreuz

Das skandinavische Kreuz findet sich vor allem in den Flaggen der nordeuropäischen Staaten von Skandinavien wieder. In der Heraldik der Begriff Philippuskreuz gebräuchlich. Eine andere Bezeichnung ist Kreuz des Nordens in Analogie zum Sternbild Kreuz des Südens, das mehrfach in Nationalflaggen gezeigt wird. 

Die dänische Flagge wird als "Dannebrog" (dänisch: Flagge der Dänen) bezeichnet. Sie ist wahrscheinlich die älteste und seit ihrer Einführung unverändert gebliebene Flagge der Welt. Die Farben stammen aus dem Wappen, das ein weißes, rot umrandetes Kreuz auf einem geviertelten Schild darstellt. Der Legende nach entstand sie am 15. Juni 1219, als König Waldemar II. (122-1241) in der Schlacht von Lyndanisse - dem heutigen Tallinn - gegen die heidnischen Esten kämpfte. Als der Krieg schon so gut wie verloren schien, soll eine große Flagge vom Himmel gefallen sein und die Esten vernichtet haben. Vermutet wird ein Zusammenhang mit der Kaiserlichen Kriegsflagge des Heiligen Römischen Reichs, die seit dem 12. Jahrhundert in der Form "silbernes (weißes) Kreuz auf rotem Grund" belegt ist. Andere führen sie auf die Fahne des Johanniterordens zurück.

Die Flagge Finnlands wurde am 29. Mai 1918 offiziell als Symbol des skandinavischen Landes angenommen. Über den Ursprung der Flagge gibt es unterschiedliche Aussagen. Sie entstand bereits in der zweiten Hälfe des 19. Jahrhunderts. Als Schöpfer der Flagge werden die Künstler Eero Snellman und Bruno Tuukkanen genannt, aber auch der Dichter Sakari Topelius genannt. Die Farben sollen den Schnee und die Seen Finnlands symbolisieren.

Die Flagge von Island wurde 1913 entworfen und noch im gleichen Jahr vom Parlament angenommen. Blau steht dabei für das Meer, Weiß für Eis und Schnee und Rot für die Vulkane des Landes. Zudem soll die rote Farbe innerhalb des skandinavischen Kreuzes auch auf die historischen Verbindungen zu Dänemark hinweisen.

In Norwegen wurde die Flagge am 17. Juli 1821 gegründet. Das norwegische Kreuz wird auf die Unabhängigkeitsbestrebungen im 19. Jahrhundert zurück geführt. Die Flagge entstand durch Auflegen eines blauen Kreuzes auf das weiße Kreuz des dänischen "Danebrog". Die Farben Blau, Weiß und Rot sollten zudem an die französische Trikolore erinnern. 

Eine Folge war auch der Flaggenstreit mit Schweden: Dieser bezeichne den Streit während der norwegisch-schwedischen Union im 19. Jahrhundert über eine eigene norwegische Flagge. Er erreichte seinen Höhepunkt 1895 und war neben dem Kampf um eine eigene konsularische Vertretung im Ausland der Kristallisationspunkt norwegischer Politik seit der Trennung von Dänemark im Kieler Frieden vom 14. Januar 1814 bis zur Auflösung der schwedisch-norwegischen Union 1905.

In Schweden orientiert sich die Flagge des Landes am dänischen "Dannebrog". Sie ist nicht nur das Symbol des schwedischen Königreiches, sondern auch das königliche Hoheitszeichen. Offiziell eingeführt wurde die schwedische Flagge am 22. Juni 1906. Die Farben gehen auf das Drei-Kronen-Wappen zurück. Laut Flaggenprotokoll wird die Flagge wird vom 1. März bis 31. Oktober um acht Uhr gehisst - an den übrigen Tagen um neun Uhr. Bei Sonnenuntergang muss die Flagge wieder eingeholt werden - spätestens jedoch um 21 Uhr. Im Zivilbereich sind diese militärischen Regeln lediglich als Richtlinie zu verstehen. Für Gebiete nördlich des Polarkreises gelten besondere Bestimmungen.

Flaggen der autonomen Gebiete in Skandinavien

Die Flagge der Ålands wurde am 7. April 1954 angenommen. Der blaue Hintergrund mit dem gelben Kreuz stellt die Zugehörigkeit zu Schweden dar, die schwedische Kultur und die schwedische Abstammung. Das rote Kreuz auf gelbem Kreuz sind die schwedischen Farben für Finnland und die Farben des finnischen Staatswappens: ein gelber Löwe auf rotem Grund.

Die heutige Flagge der Färöer wurde im Juni 1919 von färöischen Studenten in Kopenhagen entworfen. Offiziell eingeführt wurde sie allerdings erst am 25. April 1940. Das Design leitet sich aus der Flagge Norwegens ab.

In Grönland wurde die heutige Flagge am 21. Juni 1985 angenommen. Sie zeigt zwei waagerechte Streifen in Weiß und Rot und eine farblich umgekehrte Scheibe in der Mitte, die in Richtung Mast verschoben ist. Es sind die Farben Dänemarks, wobei das Weiß für das Eis steht und das Rot für die Sonne.

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Großbritannien (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)
Der "Union Jack" in Großbritannien

Der "Union Jack" wurde in seiner Form am 1. Januar 1801 als Nationalflagge von Großbritannien eingeführt. Hintergrund war die Act of Union von 1800, mit der das Vereinigte Königreich in seiner heutigen Form gegründet wurde. Die Flagge symbolisiert demnach die Union von England, Schottland und Irland. Die drei Kreuze repräsentieren die Schutzheiligen der drei Königreiche der Britischen Inseln

Während die Flagge Englands das Georgkreuz darstellt, besteht die Flagge Schottlands aus einem weißen Andreaskreuz auf blauem Grund. Ergänzt wird der Union Jack durch das Kreuz des Heiligen Patrick, dem Nationalheiligen von Irland.  Das irische Patrickskreuz geht auf das Jahr 1783 und König Georg III.  (1760-1801) zurück, der dieses Symbol für Irland geschaffen hat. Bei der Flagge von Wales handelt es sich um walisischen roten Drachen auf einem weißen und grünen Streifen.

Im Jahr 1864 hat Großbritannien zudem ein eigenes Flaggensystem eingeführt:

  • Handelsschiffe tragen einen "Red Ensign": Dabei handelt es sich um eine rote Flagge mit dem Union Jack in der oberen Ecke.
  • Dienstschiffe einen "Blue Ensign" (Regierungsflagge) -  eine blaue Flagge mit dem Union Jack in der oberen Ecke.
  • Kriegsschiffe tragen demnach ein einen sogenannten "White Ensign" (Marineflagge) - eine weiße Flagge oft mit durchgehendem roten Georgskreuz und mit dem Union Jack in der oberen Ecke.
  • Zudem wurde vom 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert das "Green Ensign" für irische Handelsschiffe gesetzt. Es besteht aus dem Union Jack in der oberen Ecke und der irischen Harfe (dem Nationalsymbol Irlands) auf grünem Grund.

Zudem wurde es den britischen Kolonien und abhängigen Gebieten erlaubt, das "Blue Ensign" mit einem eigenen Wappen zu ergänzen. In einigen Fällen - wie zum Beispiel in Südafrika oder Kanada - wurde das "Red Ensign" mit der Unabhängigkeit zur Nationalflagge erklärt.  Des Weiteren behielten zahlreiche ehemalige Kolonien des Vereinigen Königreiche den Union Jack in ihren Nationalflaggen bei, darunter unter anderem Australien, Fidschi, Neuseeland oder Tuvalu sowie die Cook-Inseln und Niue.

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Überseegebiete von Großbritannien

Die 14 britischen Überseegebiete ("British Overseas Territories") liegen meist außerhalb Europas und sind kein Teil des Vereinigten Königreiches, unterstehen aber der britischen Souveränität. Durch "British Overseas Territories Act 2002" wurde allen Staatsbürgern der britischen Überseegebiete - mit Ausnahme der souveränen Militärbasen Akrotiri und Dekelia auf Zypern - zum 21. Mai 2002 die volle britische Staatsbürgerschaft zugesprochen.

Nationalflaggen mit dem britischen Union Jack

Australien (Quelle: Bild von Miguel Á. Padriñán auf Pixabay)

Die Nationalflagge von Australien wurde am 22. Mai 1909 auf der Basis des Blue Ensign eingeführt und trägt den Spitznamen "Kreuz des Südens". Der Commonwealth Star symbolisiert die sechs Bundesstaaten und Territorien des Landes. Das Kreuz des Südens steht für Australiens Lage in der südlichen Hemisphäre und ist seit Urzeiten den Aborigines des Landes bekannt und spielt in deren zahlreichen traditionellen Legenden eine Rolle. Auch die einzelnen Flaggen der australischen Bundesstaaten und Territorien sind meist nach dem ähnlichen Prinzip aufgebaut.

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Neuseeland (Quelle: Bild von Miguel Á. Padriñán auf Pixabay)

Auch die Flagge von Neuseeland basiert auf dem britischen Blue Ensign. Sie wurde im Rahmen des New Zealand Ensign Act am 12. Juni 1902 zur offiziellen Nationalflagge des ozeanischen Staates erklärt. Die roten Sterne stellen das Sternbild "Kreuz des Südens" dar, das Neuseelands Lage auf der Südhalbkugel zum Ausdruck bringen soll. Es handelt sich hierbei nicht um ein symmetrisch angeordnetes Kreuz.

Die Sterne auf der Flagge der Cook-Inseln auf dem britischen Blue Ensign sollen die 15 Inseln des Landes symbolisieren. Der Union Jack soll auf die historische Verbundenheit mit Neuseeland und auf die Mitgliedschaft im Commonwealth of Nations hinweisen. Das Blau symbolisiert den ausgedehnten Pazifischen Ozean, der die Inseln umgibt, und soll auf die friedliche Natur der Einwohner hinweisen. Die Flagge wurde offiziell am 4. August 1979 eingeführt.

Die Flagge des pazifischen Inselstaates Fidschi wurde offiziell am 10. Oktober 1970 angenommen. Das hellere Blau soll mutmaßlich das Meer symbolisieren. Das Wappenschild zeigt außer dem roten Georgkreuz und dem britischen Löwen landwirtschaftliche Produkte (Zuckerrohr, Kokospalme, Bananen) und eine Taube. Die Taube ist das Symbol und Wappentier des alten Königreiches Fidschi. Auf dem kompletten Staatswappen ist oberhalb des Wappenschildes noch ein Auslegerkanu zu sehen, und links und rechts des Wappens zwei Eingeborene als Schildhalter mit traditionellen Waffen.

Die Flagge von Niue wurde im Oktober 1974 eingeführt und ist die einzige Flagge britischen Typs mit einem gelben Grundtuch. Der Stern in der Mitte des Union Jack steht für Niue selbst, die vier kleineren Sterne stehen für Neuseeland. Der Union Jack erinnert an die früheren Bindungen zu Großbritannien. Die Farbe Gelb steht für die Sonne und die Loyalität der Insel gegenüber Neuseeland.

In Tuvalu wurde die Nationalflagge nach der Unabhängigkeit 1978 eingeführt. Die Sterne stehen für die neun Inseln, aus denen Tuvalu besteht. Deren Anordnung ist dabei geographisch korrekt.

Vereinigte Staaten von Amerika (USA) (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

"Stars and Stripes" in den USA

Die Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) wird auch Sternenbanner ("Star-Spangled Banner") oder "Stars and Stripes" genannt. besteht aus sieben weißen und sechs roten Streifen, welche für die 13 Gründungsstaaten stehen. Ergänzt wird sie durch ein dunkelblaues Flaggenfeld mit 50 Sternen, welche die 50 Bundestaaten der USA symbolisieren sollen. Die heutige Fassung wurde am 4. Juli 1960 eingeführt.

Die Farben Blau, Weiß und Rot haben ihren Ursprung im britischen "Union Jack", der sogar noch ein Jahr lang (bis 1777) in der Flagge der USA zu sehen war. Heute haben die Farben der US-Flagge folgende Bedeutung: Blau steht für Gerechtigkeit und Ausdauer, Weiß für Reinheit und Bescheidenheit und Rot für Stärke und Mut.

Zudem ist das Sternenbanner der USA auch das Vorbild für einige Nationalflaggen anderer Länder rund um den Globus - darunter für Chile, Kuba, Liberia, Malaysia und Uruguay. Auch das US-Außengebiet Puerto Rico hat sich das Sternenbanner der Vereinigten Staaten zum Vorbild genommen.

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Außengebiete der USA
Die Außengebiete der USA sind Gebiete, die zu keinem Bundesstaat der Vereinigten Staaten gehören und auch sonst politisch nicht in den Bund eingebunden zu sein. Alle Außengebiete sind Territorien, die aus Inseln und Inselgruppen gehören. 

Dazu gehören außerdem die frei assoziierten, aber souveränen Staaten Marshallinseln, Föderierte Staaten von Mikronesien und Palau. Die pazifischen Inselstaaten sind heute durch jeweilige Assoziierungsabkommen mit den USA verbunden. Die Vereinigten Staaten hatten von 1947 bis 1994 das UN-Treuhandgebiet der Pazifischen Inseln verwaltet, aus denen die drei heutigen Staaten entstanden sind. Zuvor war es Mandatsgebiet, das vom Völkerbund an das Japan vergeben wurde (Japanisches Südseemandat).

Die Nationalflagge der Marshallinseln wurde am 1. Mai 1979 eigeführt und zeigt zwei diagonal verlaufende Streifen in Orange und Weiß auf blauem Grund, Die blaue Grundfarbe symbolisiert den Pazifik, das Orange steht für die Ralik-Inseln und für Mut, Weiß für die Ratak-Inseln und für Helligkeit, Licht und Frieden. Der orange-weiße Streifen zeigt aufwärts und weitet sich, was steigenden Wohlstand und Lebensfreude auf den Inseln bedeuten soll. Der Stern symbolisiert das christliche Kruzifix. Die vier Hauptstrahlen des Sterns sind Symbole für die vier Hauptinseln, die zwanzig kleineren stehen für die kleineren Inseln.

In Mikronesien wurde die heutige Nationalflagge am 30. November 1978 offiziell eingeführt. Sie ist an die Flagge des ehemaligen UN-Treuhandgebietes angelehnt und zeigt vier weiße fünfzackige Sterne auf hellblauem Grund. Die vier Sterne verkörpern die vier Bundesstaaten mit jeweils eigenen Flaggen: Chuuk, Kosrae, Pohnpei und Yap. Blau steht für Freiheit, Treue und für den Pazifischen Ozean. Die Farbe Weiß soll das friedliche Zusammenleben der melanesischen Bevölkerungsgruppen symbolisieren.

Die Flagge Palaus wurde am 13. Juni 1980 offiziell eingeführt und zeigt eine gelbe, zum Mast hin verschobene Scheibe auf einem hellblauen Grundtuch. Das Blau symbolisiert den Ozean und Kontinuität. Die Scheibe ist ein Sinnbild des Mondes und steht für den vegetativen Zyklus und den rituellen Mondzyklus und für den Aufstieg Palaus zu einer unabhängigen Nation.

Sonderweg der Südstaaten: Konföderierte Staaten von Amerika (CSA)

1861 gründeten elf der südlichen US-Bundestaaten die "Konföderierten Staaten von Amerika". In den vier Jahren ihrer Existenz (bis 1865) hatte der Staatenbund sechs verschiedene Nationalflaggen, die nach ihren Motiven als "Stars and Bars" ("Sterne und Balken"), "Stainless Banner" ("Makelloses Banner") und "Blood-Stained Banner" ("Blutbeflecktes Banner") bezeichnet werden. Die vier anfänglichen Stars-and-Bars-Flaggen orientierten sich dabei in ihren Motiven an der Flagge der USA.

Heute gilt die konföderierte Kriegsflagge inzwischen weithin als Symbol der Sklaverei und des Rassismus. Gleichzeitig sehen aber weltweit bestimmte Jugendszenen und Subkulturen in der "Rebellenfahne" ein Zeichen der Unangepasstheit und des Individualismus.

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Kanada (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Kanada: Das Nationalsymbol Ahornblatt

Die heutige Nationalflagge von Kanada wurde erstmals am 15. Februar 1965 gehisst. Sie besteht aus drei senkrechten Streifen in Rot, Weiß und Rot. In der Mitte des weißen Streifens befindet sich zudem ein rotes Ahornblatt. Die Flagge soll die Lage Kanadas zwischen den Weltmeeren Pazifik und Atlantik verdeutlichen, die das Land im Westen und Osten begrenzen. Das Ahornblatt ist seit mehr als 100 Jahren in Gebrauch und gilt heute als Kanadas nationales Wahrzeichen.

Die Farben Rot und Weiß wurden bereits am 21. November 1921 durch ein königliches Patent zu den offiziellen Landesfarben Kanadas erklärt. Umgangssprachlich wird die kanadische Nationalflagge auch "Maple Leaf Flag" ("Ahornblattflagge") bzw. auf französisch auch "l'Unifolié" ("die Einblättrige‘) genannt.

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Mexiko (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Mexiko: Wurzeln der Azteken

Die Flagge von Mexiko ähnelt stark der italienischen Trikolore. Sie wurde 1822 per Dekret zur Flagge des Ersten Mexikanischen Kaiserreichs (1821-1823) bestimmt und durchlief seither zahlreiche gestalterische Veränderungen. Die heutige Nationalflagge wurde am 16. September 1968 eingeführt und am 24. Februar 1984 durch ein Gesetz bestätigt. Die Farbe Grün symbolisiert die Unabhängigkeit, Weiß die Reinheit der Religion und Rot (spanische Nationalfarbe) die Einigkeit, bzw. die Vereinigung des mexikanischen und spanischen Blutes.

Zudem wird die Flagge im weißen Mittelstreifen durch das Wappen Mexikos ergänzt. Es zeigt einen Adler auf einem Kaktus (einer "Opuntia") auf einem Felsen in einem See, der eine Schlange in den Krallen hält. Es bezieht sich auf die legendäre Gründung der Azteken-Hauptstadt Tenochtitlán (heute: Mexiko-Stadt) im Jahr 1325, deren Lage von den Göttern durch einen Adler mit einer Schlange im Schnabel angezeigt worden sein soll.

Frankreich (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)
Trikolore: Die erste Nationalflagge der Geschichte

Die Flagge von Frankreich gilt heute als bekannteste "Trikolore" und wurde erstmals 1794 zur Nationalflagge erklärt. Sie gilt als die erste und bekannteste Nationalflagge der Welt und diente vielen Flaggen der Welt als Vorbild. Die Farben Blau, Weiß und Rot haben ihren Ursprung in der Kombination der Farben von Paris (Blau und Rot) mit dem Weiß der Bourbonen. Andere Historiker vertreten jedoch die Ansicht, dass das Rot für die Oriflamme - das Banner von Saint Denis de Paris, des Schutzheiligen des französischen Kaiserreiches - stehe und Blau für die Farbe des Mantels des französischen Königs. Gleichzeitig ist sie auch die Nationalflagge der französischen Überseegebiete bzw. Übersee-Départements.

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Französische Überseegebiete

Die französischen Überseegebiete ("La France d’outre-mer") sind Teile des französischen Staatsgebiets außerhalb Europas. Alle Überseegebiete sind französisches Staatsgebiet. Zudem sind die bewohnten Überseegebiete in beiden Kammern des französischen Parlaments vertreten.

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 Was ist die Trikolore?

Die "Trikolore" ist ein französischer Begriff aus der Flaggenkunde und bezeichnet eine dreifarbige Fahne mit drei gleich breiten senkrechten oder waagerechten Streifen. Im deutschsprachigen Raum ist damit üblicherweise die französische Flagge ("Le Tricolore" oder "Le Drapeau Tricolore"). Der Begriff leitet sich aus der lateinischen Sprache für "tres" oder "tria " (deutsch: "Drei") und "color" (deutsch: "Farbe") ab.

Niederlande (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Die älteste Trikolore ist die Flagge der Niederlande, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht und eine freiheitliche Tradition begründete. Sie basiert auf der republikanischen Trikolore, die 1579 im Achtzigjährigen Krieg (1568-1648)  unter der Führung des niederländischen Prinzen Wilhelm von Oranien-Nassau (1533-154) in den Farben Orange-Weiß-Blau eingeführt wurde. Die heutige Nationalflagge basiert dabei auf der "Prinsenvag". Übrigens: Die Flagge des Großherzogtums Luxemburg ist - bis auf eine hellere Nuance im Blau - praktisch identisch mit der Flagge des niederländischen Nachbarn.

Die Flagge der ehemaligen Niederländischen Antillen ezigte einen rot umrandeten goldenen Schild mit fünf blauen fünfzackigen Sternen, darüber die niederländische Krone. Das goldene Schriftband unter dem Schild zeigte das Motto "Libertate Unanimus" ("Einmütig in der Freiheit"). Die Farben Gelb (Gold) und Rot gehen wahrscheinlich auf die früheren spanischen Herren der Inseln zurück. Im Kreuzungspunkt sind fünf weiße, fünfzackige Sterne im Oval angeordnet. Sie symbolisieren die fünf Hauptinseln Bonaire, Curaçao, Saba, Sint Eustatius und Sint Maarten.  

Kurzinfo: Länder des Königreiches der Niederlande

Das Königreich der Niederlande besteht neben aus insgesamt vier Ländern:

Die Flagge von Aruba wurde im März 1976 eingeführt. Sie zeigt die Farben Blau, Weiß und Rot - also die Farben der Niederlande - ergänzt um zwei schmale gelbe Streifen. Das Blau steht für das Aruba umgebende Meer. Gelb ist die Farbe des Reichtums der Insel durch die Gold-, Aloe-vera- und Erdöl-Industrie. Rot symbolisiert die Liebe der Arubaner für ihr Land und die historische Holzindustrie. Weiß symbolisiert die schneeweißen Strände, aber auch die Reinheit der Herzen der nach Gerechtigkeit, Ordnung und Freiheit strebenden Menschen Arubas.

Die Flagge von Bonaire wurde im Dezember 1981 eingeführt. Sie ist diagonal geteilt. Der untere Teil ist blau, der obere Teil ist wieder diagonal zwischen weiß und gelb geteilt. In dem so entstehenden breiten weißen diagonalen Zwischenstreifen befindet sich die schematische Darstellung ein Kompasses mit einem sechszackigen roten Stern darin. Das gelbe Obereck repräsentiert das Licht der Sonne und die Schönheit der Natur, da zahlreiche Pflanzen auf Bonaire gelbe Blüten haben. Das blaue Dreieck steht stellvertretend für das Meer. Der weiße Diagonalstreifen bedeutet Frieden, Freiheit und Ruhe. Der schwarze Kompass soll an die Siedler erinnern, die über das Meer kamen und sich auf Bonaire niederließen. Der rote, sechsstrahlige Stern ist ein Sinnbild für die ehemals sechs Wohngebiete.

Die Flagge von Curaçao wurde im Juni 1984 angenommen. Sie zeigt drei unterschiedlich breite Streifen in Blau, Gelb und Blau mit einem durchgehenden, schmalen gelben Streifen. In der oberen Ecke sind zwei unterschiedlich große weiße fünfzackige Sterne. Das Blau steht für die Karibische See, das Gelb für die Sonne und die beiden Sterne für die Inseln Curaçao und Klein Curaçao. Blau ist aber auch die Farbe der Treue und symbolisiert die Verbundenheit zur niederländischen Krone.

Die Flagge von Saba wurde im Dezember 1985 angenommen. Sie zeigt die Farben Rot und Blau, unterbrochen durch einen weißen, bis an den Rand der Flagge reichenden Rhombus.  Der Stern steht für die Insel und für die Hoffnung auf eine goldene Zukunft. Das Rot steht für Einheit und Mut, das Blau für die See und den Himmel, das Weiß für Frieden und Einheit.

Die Flagge von Sint Eustatius wurde im Juli Juli 2004 offiziell festgelegt. Sie ist viergeteilt in blaue Felder mit rotem Rand. In der Mitte ist eine weiße Raute mit rotem Rand. In der Raute finden sich in Grün die Konturen der Insel (rechts der Vulkan "The Quill", links die nördlichen Hügel) und ein gelber Stern.

Die Flagge von Sint Martin wurde im Juni 1985 offiziell eingeführt und ist in die Farben Rot und Blau geteilt. Im weißen Dreieck ist das Wappen von Sint Maarten eingefügt. Die Farben wurden aus der Flagge der Niederlande übernommen.  Es zeigt auf einem blauen, orangeumrandeten Schild ein Gerichtsgebäude, einen Gedenkstein und eine Salbeiblüte. Orange ist die Farbe des niederländischen Königshauses. Der Gedenkstein erinnert an die Teilung der Insel zwischen Frankreich und den Niederlanden im Jahre 1648, Salbei ist die Nationalpflanze. Oberhalb des Schildes ein fliegender Pelikan vor der Sonnenscheibe. In dem goldenen Spruchband unterhalb des Schildes das Motto der Insel: "Semper Progrediens" ("Beständiger Fortschritt").

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Belgien (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Belgien: Trikolore mit deutschen Farben

In Belgien wurde die heutige Flagge - eine Trikolore in den Farben Schwarz, Gelb und Rot - am 23. Januar 1831 angenommen - kurz nachdem das Land in der Revolution von 1830 seine Unabhängigkeit erlangt hatte. Die Farben gehen auf das Wappen des Herzogtums Brabant zurück.

Die Flagge der Wallonie stellt einen roten Hand auf goldenem Grund dar und soll den "gallischen Hahn" symbolisieren. Die französischsprachigen Wallonier sehen sich als Nachfahren der Gallier betrachten. Die heutige Flagge reicht bis ins Jahr 1913 zurück und wirde 1998 offiziell eingeführt.

Die alte Grafschaft Flandern zeigte Gelb und Blau geständert, mit einem roten Herzschild. Vermutlich unter der Herrschaft der Habsburger (seit 1482) bekam die Grafschaft Flandern ein anderes Wappen verliehen. Heute zeigt die Flagge von Flandern einen schwarzen, rot bewehrten Löwen auf Gold.

Die Flagge der Deutschsprachigen Gemeinschaft zeigt ein weißes Tuch mit einem roten Löwen, der von neun blauen "Fünfblättern" umgeben ist. Der Löwe soll an das Herzogtum Limburg erinnern mit den nördlichen Gemeinden und das Herzogtum Luxemburg mit den südlichen Gemeinden erinnern. Die neun blauen Blüten stehen für die neun Gemeinden, aus denen die Gemeinschaft besteht.

Luxemburg (Quelle: Bild von Adam Lapuník auf Pixabay)

Luxemburg: Nachbarfarben mit alten Wurzeln

Die Nationalflagge von Luxemburg wurde offiziell am 23. Juni 1972 eingeführt. Allerdings sind die Farben bereits seit dem Mittelalter bekannt. Bereits 1240 hatte Graf Heinrich V. von Luxemburg ein Wappen und Banner in den Farben weiß (Silber) und blau mit einem roten und gekrönten Löwen eingeführt. Bis 1845 durfte eine horizontal gestreifte Flagge in den Farben Weiß, Blau und Rot verwendet werden. Auch die Farben dieser Flagge nahmen auf das Wappen der Luxemburger Bezug.

Im Juli 1845 wurde schließlich erstmals die heutige Farbreihenfolge festgelegt und an die Flagge der Niederlande angepasst. Nach dem Ende der Personalunion mit den Niederlanden im Jahr 1890 wurde als Zeichen der Trennung vom Nachbarland der blaue Streifen in der Flagge des Großherzogtums durch Hellblau ersetzt

Die Wurzeln der Flagge von Italien reichen bis in die 1790er-Jahre zurück. Die heutigen Farben Grün, Weiß und Rot sind ursprünglich die Kokardenfarben der Mailänder Miliz, die am 9. Oktober 1796 - nach dem französischen Einmarsch in die Lombardei - als Nationalgarde übernommen wurde. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die grün-weiß-rote Trikolore zum nationalen Symbol des heutigen Italien. Am 18. März 1861 wurde sie mit der Proklamation des Königreiches Italien - ergänzt um das Wappen Savoyens in der Mitte – als Nationalflagge angenommen.

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Die Nationalfarben von Rumänien entstanden während der Revolution der Jahre 1848/1849 durch die Kombination der Farben des Fürstentums Walachei und des Fürstentums Moldau, nämlich Gelb/Blau und Rot/Blau. Vermutlich sollen das Blau für den wolkenlosen Himmel über dem Land, das Gelb für den Reichtum an Bodenschätzen und das Rot für die Tapferkeit des rumänischen Volkes stehen. Offiziell angenommen wurde die heutige rumänische Flagge im Jahr 1861.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde sie zeitweise mit dem jeweiligen Landeswappen im gelben Mittelstreifen ergänzt. Heute ähnelt die Nationalflagge des Balkanstaates stark mit der Flagge der Republik Moldau, die ethnisch und kulturell besonders eng mit Rumänien verbunden ist. Zudem hat der er Tschad hat eine Flagge, die sich nur im Farbton von der Rumäniens unterscheidet. Auch Andorra führt eine blau-gelb-rote Trikolore mit seinem Wappen im Zentrum.

Irland (Quelle: Bild von Miguel Á. Padriñán auf Pixabay)

In der Tradition der französischen Trikolore sieht sich auch die Flagge von Irland. Die Farbe Grün steht demnach für die katholische Bevölkerungsmehrheit, Orange für die irischen Protestanten - in Erinnerung an den englischen König Wilhelm III. (1688-1702) - und Weiß für die Aussöhnung und den Frieden zwischen beiden Konfessionen. Mit der Unabhängigkeit Irlands wurde auch die irische Trikolore als offizielle Nationalflagge eingeführt. Im übrigen verwendet auch die Elfenbeinküste eine Trikolore mit den gleichen Farben als ihre Nationalflagge - allerdings in umgekehrter Reihenfolge.

Bulgarien (Quelle: Bild von Kaufex auf Pixabay)

In Bulgarien wurde die heutige Nationalflagge bereits 1879 eingeführt. Die Farbe Weiß steht für Freiheit und Frieden, Grün für die Fruchtbarkeit und Natur Bulgariens sowie Rot für das Blut, das beim Kampf für die Freiheit vergossen wurde. Während der kommunistischen Ära wurde zudem im linken oberen Eck das Wappen eingefügt.

Ungarn (Quelle: Bild von Kaufex auf Pixabay)

Im 19. Jahrhundert wurde die Flagge von Ungarn erstmals verwendet. Der Volksmund spricht den drei Farben folgende Bedeutung zu: Rot steht für das viele Blut, das die Ungarn in zahlreichen Freiheits- und Unabhängigkeitskämpfen verloren haben. Weiß steht für die Reinheit und Sauberkeit des Landes. Diese beiden waren die Farben der Flagge der ersten Ungarn, die in den Karpatenbecken gesiedelt hatten - "Árpád-Streifen". Grün soll für die Farbe der Revolution im 19. Jahrhundert stehen. Einer anderen Überlieferung zufolge bedeutet Rot Kraft, Weiß bedeutet Treue, und Grün bedeutet Hoffnung.

Weitere Trikoloren

Monaco (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)
Monaco: Farben der Fürstenfamilie

Die Flagge des Fürstentums Monaco wurde am 4. April 1881 eingeführt. Sie besteht aus zwei horizontalen Streifen in Rot und Weiß. Die Farben entstammen dem Fürstenwappen der Familie Grimaldi, die Monaco seit 1297 regiert. Die Standarte des monegassischen Fürstenhauses zeigt zudem das Wappen des Hauses der Grimaldis auf weißem Grund.

Zudem ist die monegassische Flagge identisch mit der Flagge von Indonesien, wo sie sie "Merah Putih" (komplett: "Sang Saka Merah Putih") genannt, was schlicht "Rot-Weiß" (komplett "Die ehrenwerte Rot-Weiße") bezeichnet wird. Die Farben Rot und Weiß stehen für dualistische Begriffspaare wie irdisch und himmlisch, Tapferkeit und Reinheit, oder Freiheit und Gerechtigkeit. Die Flagge von Polen besteht ebenfalls aus zwei horizontalen Streifen in Weiß und Rot.

San Marino (Quelle: Bild von Kaufex auf Pixaybay)

San Marino: Weiß und Blau für die älteste Republik der Welt

Die Flagge von San Marino wurde Ende des 18. Jahrhunderts entworfen. Sie besteht aus zwei gleich großen, horizontalen Streifen: oben weiß und unten hellblau. Das Blau steht für den Himmel, das Weiß für die Wolken und den Schnee auf dem Monte Titano im Winter. In der Mitte ist das Nationalwappen der ältesten Republik abgebildet, welches wahrscheinlich bereits aus dem 14. Jahrhundert stammt.  

Es zeigt einen herzförmig eingefassten Schild: Vor blauem Himmel drei mit weißen Straußenfedern geschmückte weiße Türme auf jeweils einem Gipfel eines grünen Berges. Darüber eine Krone, links und rechts ein Lorbeer- und ein Eichenzweig. Unterhalb ein weißes Spruchband mit der Inschrift "Libertas" ("Freiheit").

Die Krone steht für die Souveränität des Volkes. Die drei Türme stehen für die drei Burgen (Guaita, Cesta und Montale) auf den drei Gipfeln des Monte Titano. Sie verkörpern die Wehrhaftigkeit des Landes. Die weißen Straußenfedern auf den Türmen werden "pennae" ("Feder)" genannt - eine Anspielung auf den Apennin.

Vatikan (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Gelb und Weiß für den Vatikan

Die h Flagge der Vatikanstadt ("Bandiera della Città del Vaticano") besteht aus zwei parallelen senkrechten Streifen in den Farben Gelb und Weiß.  In der Mitte des weißen Streifens sind die päpstlichen Symbole zu sehen, die seit dem 13. Jahrhundert verwendet werden: die Krone des Papstes (Tiara) und zwei gekreuzte Schlüssel (Schlüssel Petri). Die heutige Flagge des Vatikan wurde im Juli 1929 offiziell eingeführt. Zudem ist sie - neben der Schweizer Flagge - eine von zwei Nationalflaggen der Welt, die ein quadratisches Format haben.

Spanien (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixaby)

Spanien: Iberisches Rot und Gelb

Die heutige Nationalflagge von Spanien wurde am 19. Dezember 1981 offiziell eingeführt. Im Sprachgebrauch wird sie auch "La Rojigualda" (sinngemäß: "Die Rot-Goldgelbe") genannt. Rot und Gelb sind seit dem Mittelalter die spanischen Nationalfarben und gehen auf die Farben Kastiliens und Aragons zurück. Im gelben Mittelstreifen der spanischen Flagge ist zudem das Nationalwappen abgebildet.

Das Nationalwappen symbolisiert die historischen Regionen, aus denen das heutige Spanien entstanden ist: Burg (Kastilien), Löwe (León), vier rote Pfäle auf Gelb (Aragon), und goldene Ketten auf Rot (Navarra). In der silbernen Spitze der Granatapfel von Granada. In der Mitte des Schildes befindet sich eine blaue, rotgeränderte Kartusche mit drei Lilien. Sie ist das Abzeichen der herrschenden Dynastie - dem Haus Bourbon

Über dem Wappenschild ist die königliche Krone dargestellt. Links und rechts neben dem Wappenschild die "Säulen des Herkules" (eigentlich die beiden Felsspitzen zu beiden Seiten der Meerenge von Gibraltar) als Symbol des überseeischen Einflusses von Spanien.

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Portugal (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixaby)

Portugal: Königliche Symbole für die Republik

Die portugiesische Nationalflagge entwickelte sich in der Geschichte des Landes von den königlichen Wappenbannern hin zum Symbol des republikanischen Portugal. Dabei wurde die heutige Flagge am 19. Juni 1911 gesetzlich angenommen. Sie zeigt zwei senkrechte Bahnen in Grün und Rot mit dem Staatswappen an der Seitenlinie. Grün ist dabei die Farbe der alten Flaggen Portugals und des Hauses Bragança. Dabei steht die grüne Farbe für die Hoffnung und das Meer. Rot symbolisiert für die Revolution.

Das Staatswappen von Portugal zeigt auf einem Schild fünf kreuzförmig angeordnete blaue Schilde mit je fünf weißen Scheiben (altes Portugal) und sieben goldenen Kastelle in einem roten Rand darum (Kastilien). Hinter dem Schild die Armillarsphäre.

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Griechenland (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

"Galanolevkos": Hellblauweiß für das moderne Griechenland

Im antiken Griechenland kannte man noch keine Flaggen als Erkennungszeichen. Stattdessen wurden Schilde mit verschiedenen gemalten Symbolen als Symbole verwendet, die "ἐπίσημα episēma" genannt wurden. Bei Schiffen wurden die Segel gefärbt und bemalt, die Schiffe hatten außerdem Flaggen an den Masten. Während der griechischen Revolution (1821-1829) wurde erstmals eine weiß-blaue Kreuzflagge gehisst, deren Herkunft heute allerdings nicht mehr genau nachvollziehbar ist.

Die heutige Version der Nationalflagge von Griechenland wurde am 22. Dezember 1978 offiziell eingeführt. Die neun Streifen entsprechen den neun Silben in den griechischen Schlachtrufen "Eleutheria i Thanatos" ("Freiheit oder Tod"), bzw. "Eu togio nika" ("Siege in diesem Zeichen"). und stammen aus der Zeit des Freiheitskampfes gegen das Osmanische Reich. Zudem soll die Flagge "Gottes Weisheit, Freiheit und das Land" darstellen. Das Blau steht für das Meer und den Himmel, Weiß für die Reinheit des Kampfes um die Unabhängigkeit. In der Bevölkerung des Landes wird sie "Galanolevkos" genannt, was einfach nur "hellblauweiß" heißt.

Die Flagge der Autonomen Mönchsrepublik Athos stellt einen schwarzen Doppeladler auf gelbem Grund dar und steht für die griechisch-orthodoxe Kirche. Der doppelköpfige Adler war das Symbol  des Kaisers Michael VIII. Palaiologos von Byzanz (1261-1282), der im Juli 1261 die Stadt Konstantinopel von den Kreuzfahrern zurückeroberte. Der Doppelkopf symbolisierte die zwei Kontinente Asien und Europa, auf denen sein Reich lag.

Zypern: Die Insel als Landessymbol

Die Flagge der Republik Zypern wurde am 16. August 1960 offiziell eingeführt. Sie zeigt ein einfarbig weißes Grundtuch und darauf eine stilisierte orangefarbene Landkarte der Insel. Darunter erscheinen zwei gekreuzte grüne Ölzweige. Die Kupferfarbe ist ein Hinweis auf die bis in die Antike hinein bekannten Kupfervorkommen auf der Insel, die der Insel auch ihren Namen gegeben haben ("Kyprion" = griechisch für Kupfer). Die Farbe Weiß und auch die Ölzweige verkörpern das Ideal von Frieden und Harmonie.

Nach der Teilung der Insel im Sommer 1974 ("Zypernkonflikt") wurde sie im Süden der Insel beibehalten. Die heutige Flagge der Türkischen Republik Nordzypern wurde am 9. März 1984 angenommen. Sie zeigt ein einfarbiges weißes Grundtuch, darauf oben und unten zwei waagerechte rote Streifen, die ein Zehntel der Flaggenhöhe breit sind. In der Mitte sind der Halbmond und Stern - das nationale Symbol der Türkei - abgebildet.

Türkei (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Türkei: Stern und Halbmond

Die Flagge der Türkei ("Türk bayrağı" - auf deutsch: Türkische Flagge) zeigt auf einem einfarbig roten Tuch einen weißen Halbmond und einen fünfstrahligen weißen Stern. Sie wird oftmals auch als "Mondstern" (türkisch: "Ayyıldız"), Rote Flagge (türkisch: "Albayrak") oder Rote Flagge mit dem Mondstern (türkisch: "Ayyıldızlı Albayrak") bezeichnet. Die heutige Nationalflagge wurde bereits 1844 eingeführt und 1936 offiziell bestätigt.

Der Halbmond gilt dabei als ein uraltes und verbreitetes heidnisches Symbol der Menschheit. Er steht für Fruchtbarkeit und Gesundheit. Dabei wurde er von den Türken schon aus den Steppen Mittelasiens eingeführt. Der Stern ist eigentlich das Symbol der Stadt Konstantinopel und er steht für die Jungfrau Maria.

Israel (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)
Symbol für Israel: Der Stern Davids

Die Flagge des Staates Israel besteht aus dem blauen Davidstern sowie zwei blauen Streifen auf einem weißen Grund. Entworfen wurde die Flagge 1891 von David Wolffsohn. Nach der Gründung Israels 1948 wurde sie am 12. September des gleichen Jahres als Nationalflagge bestätigt. Blau und Weiß sind demnach die Farben der jüdischen Ritualkleidung und gehen auf den jüdischen Gebetsschal ("Tallit") zurück. Allerdings wurde fälschlicherweise auch davon angenommen, dass die beiden blauen Bänder zwei der vier Mauern des Zweiten Tempels oder die Ost-/Westbegrenzung Israels zwischen dem Mittelmeer und dem Toten Meer bzw. dem Jordan symbolisieren sollen.
Saudi-Arabien (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Saudi-Arabien: Glaubensbekenntnis für die Hüter des Islam

Die Nationalflagge von Saudi-Arabien wurde mit der Gründung des heutigen Königreiches im September 1932 eingeführt. In ihrer heutigen Fassung wurde die Flagge am 15. Mäez 1973 angenommen. Sie zeigt auf grünem Grund ein weißes, waagerecht angeordnetes Schwert, darüber weiße arabische Buchstaben. Grün ist die Farbe des Islams und war die Lieblingsfarbe des Propheten Mohammed. Die Schrift gibt das islamische Glaubensbekenntnis wider.

"Lā ilāha illā 'llāhu Muḥammadun rasūlu 'llāhi". (deutsch: "Es gibt keine Gottheit außer Gott und Mohammed ist sein Gesandter.")

Glaubensbekenntnis des Islam (Schahāda)

Das glatte Schwert soll die militärischen Triumphe des Islam, der Familie Saud und der Wahhabiten versinnbildlichen. Zudem steht es für Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit. Gemäß Protokoll darf die saudische Flagge wegen des islamischen Glaubensbekenntnisses ("Schahāda") darf die Flagge nicht auf halbmast gesetzt werden.

Iran (Quelle: Bild von Kaufex auf Pixabay)

Iran: Revolutionäre Farben mit religiösem Bezug

Die heutige Flagge des Iran wurde am 29. Juli 1980 eingeführt. Dabei gehen doe Farben Grün, Weiß und Rot bereits auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Heute ist Grün die Farbe des Islam, Weiß die des Friedens und Rot die des Mutes und der Tapferkeit. In der Mitte wurde das Hoheitszeichen der Islamischen Republik eingefügt. Dabei handelt es sich das arabische Wort "Allah" (deutsch: "Gott"). Die arabischen Schriftzeichen in den Streifen bedeuten "Allah Akbar" (deutsch: Allah ist groß").

Vor der Islamischen Revolution 1979 verwendete das alte Persien eine weiße Flaggen mit Abbildungen von Löwe und Sonne. Diese Symbole, und auch die Farbkombination Rot, Weiß und Grün, gehen auf das alte Volk der Meder zurück, die Vorfahren der Perser. Die Sonne hat ihren Ursprung im Mithras-Kult, der Religion der Meder auch der Perser.

Indien (Quelle: Bild von Miguel Á. Padriñán auf Pixabay)

Buddhistisches Symbol für Indien

Die heutige Nationalflagge von Indien ("Tirnga") wurde im Sommer 1947 eingeführt und besteht aus drei Streifen. Die Farbe Safran steht offiziell für Mut und Aufopferung, Weiß für Frieden und Vertrauen, Grün für Treue und Ritterlichkeit. Inoffiziell steht das Safran für die Hindus, das Grün für die Moslems und das Weiß für den versöhnlichen Geist zwischen ihnen.

Im weißen Mittelstreifen wurde zudem das "Chakra" eingefügt. Es handelt sich dabei um das religiöse Symbol "Rad der Lehre". Es geht auf Ashoka zurück, der Indien zwischen 270 und 232 v. Chr. einte und regierte. Die heutige Republik Indien ging aus der ehemaligen Kolonie Britisch-Indien hervor.

Mit der Teilung Indiens im August 1947 entstand zudem das muslimisch geprägte Pakistan. Die Flagge des Landes geht auf die Muslimliga zurück. Die Nationalflagge des Landes stellt einen halbliegenden weißen Mondsichel mit einem weißen fünfzackigen Stern vor dunkelgrünem Hintergrund dar. Am linken Flaggenrand befindet sich ein breiter weißer Streifen. Das Grün, der Stern und der Halbmond symbolisieren den Islam, während der weiße Streifen die im Land lebenden religiösen Minderheiten repräsentieren soll. In neuerer Auslegung steht die Farbe Weiß auf der Flagge für den Frieden.

Das heutige Bangladesch entstand aus dem früheren "Ostpakistan" und erlangte im Dezember 1971 nach dem Bangladesch-Krieg (Dritter Indisch-Pakistanischer Krieg) seine völkerrechtliche Unabhängigkeit. Die Nationalflagge des Landes zeigt auf dunkelgrünem Grund eine rote Scheibe, die etwas nach links versetzt ist. Diese soll die Sonne der Freiheit symbolisieren, die über Bengalen aufgeht. Ebenso steht die Farbe Rot für das Blut der Opfer im Kampf um die Unabhängigkeit des Landes.  Die Farbe Grün soll für den Islam, sowie für die grüne Landschaft stehen.

Sri Lanka (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Singhalesischer Löwe im ehemaligen Ceylon

In Sri Lanka wurde die heutige Nationalflagge - auch "Löwenflagge" genannt - im Dezember 1978 eingeführt.  Sie zeigt innerhalb eines gelben Rahmens ein großes braunes Feld auf der rechten Seite. Im linken kleineren Feld sind zwei senkrechte Streifen in Grün und Safran-Gelb einfügt. Innerhalb des braunen Feldes ist ein gelber schwerttragender Löwe eingefügt. In den Ecken sind gelbe Blätter des Bo-Baumes eingeordnet. 

Das große rechte Feld entspricht der Flagge des alten singhalesischen Königreiches von Kandy (Königreich Udarata) mit dem Königsemblem des Goldenen Löwen. Gelb ist die Farbe des Buddhismus. Der gelbe Rahmen um die Flagge symbolisiert den Schutz des Landes durch diese Religion. Der grüne Streifen steht für die moslemische Minderheit des Landes, und der safran-gelbe für die hinduistische Minderheit der Tamilen.

Bhutan (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Bhutan: Drachensymbol und Buddhismus

Die Flagge von Bhutan ist diagonal in die Farben Gelb (eigentlich Safrangelb) und Orange geteilt. In der Mitte zeigt sie einen weißen Drachen. Die heutige Form der bhutanischen Flagge wurde 1972 eingeführt. Das Grunddesgin reicht bis ins 19 Jahrhundert zurück. Safrangelb steht für die weltliche Macht des Königs, und Orangerot für die geistliche Macht des Buddhismus. Die weiße Farbe verkörpert Sauberkeit und Ehrlichkeit.

Nepal: Weder quadratisch noch rechteckig

Die Flagge von Nepal ist die einzige Nationalflagge der Welt, die nicht rechteckig oder quadratisch ist. In ihrer heutigen Form wurde sie am 16. Dezember 1962 eingeführt. Ihre Form geht auf persische Einflüsse zurück und wurde in den rund 200 Jahren zuvor in verschiedenen Varianten genutzt. Die heutige nepalesische Flagge zeigt übereinander eine weiße Sonne und einen weißen Mond auf dunkelblau eingerahmtem karminroten Grund.

Die Farbe Blau soll den Frieden symbolisieren - Karminrot ist die nepalesische Nationalfarbe. Zudem stehen die beiden Zipfel für die Bergspitzen des Himalaya. Der Halbmond und Stern standen früher für das nepalesische Königshaus, die Sonne dagegen die adlige Rana-Dynastie, die lange das Land beherrschte und das Amt des Ministerpräsidenten erblich innehatte. Heute stehen diese Symbole für die Hoffnung, die Nation möge so lange Bestand haben wie die Himmelskörper.

Afghanistan (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Wechselnde Flaggen in Afghanistan

In Afghanistan wurde die Nationalflagge in der jüngeren Geschichte öfter gewechselt als in jedem anderen Staat - abhängig von der jeweiligen Regierung und den jeweiligen Machthabern. Die traditionelle Flagge Afghanistans besteht aus drei gleich breiten Streifen in der Reihenfolge schwarz, rot und grün. 

Deren Bedeutung: Schwarz steht für die dunkle Vergangenheit, Rot symbolisiert das in den Freiheitskämpfen vergossene Blut, und Grün steht für den Islam. Ebenso ist eine rein islamische Interpretation der Farben möglich: Rot ist die Farbe von Kalif Omar (634-644). Grün steht für die Kalifendynastie der Fatimiden. Schwarz steht für die Kalifendynastie der Abbasiden

Ergänzt wird die Flagge durch das Nationalwappen: Es zeigt in den Farben Schwarz und Weiß einen Ährenkranz zwischen zwei gekreuzten Schwertern und in der Mitte eine aufgehende Sonne, einen aufgeschlagenen Koran, eine Predigtkanzel, den Namen des Staates, die Jahreszahl der Gründung des Staates und die "Schahāda", das islamische Glaubensbekenntnis, alles in arabischer Schrift.

Mit der erneuten Machtübernahme der Taliban im August 2021 wurde die bisherige schwarz-rot-grüne Flagge für nicht mehr gültig erklärt und durch eine weiße Flagge mit dem islamischen Glaubensbekenntnis in schwarzer Schrift ersetzt. Diese wird international allerdings ebenso wenig anerkannt wie das "Islamische Emirat Afghanistan".

Belarus (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Belarus: Zurück zum Postkommunismus

Die heutige Flagge von Belarus wurde im Juni 1995 offiziell eingeführt. Sie ist an die Flagge der Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik angelehnt und wurde zwischenzeitlich mehrfach modifiziert. Die Farbe Rot sei demnach "die Farbe des Sieges der belarussischen Truppen in der Schlacht bei Grunwald im Juli 1410. Zudem stehe sie für die Roten Armee und die Partisanen, die Belarus von der deutschen Besatzung (1941-1944) befreit haben soll. Die Farbe Grün "verkörpere Hoffnung, Frühling und Neubeginn und sei die Farbe der belarussischen Wälder". Das Muster am linken Rand soll ein Ornament darstellen, das als "aufgehende Sonne" bekannt wurde. Es soll 1917 von der Bäuerin Matrona Markewitsch gestickt worden sein.

Kasachstan (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Mongolische Symbole in Kasachstan

Die Flagge der ehemaligen Sowjetrepublik Kasachstan wurde im Juni 1992 eingeführt. Sie besteht aus einem hellblauen Fahnentuch mit einen senkrechten goldenen Ornamentband nahe der Fahnenstange. Das Zentrum der Flagge zeigt eine goldene Sonne und darunter einen fliegenden goldenen Adler, dessen ausgebreitete Schwingen die Sonne von unten umgeben.

Hellblau ist demnach die traditionelle Farbe der turko-mongolischen Völker und  symbolisiert die ethnische Zugehörigkeit der Bevölkerung des Landes. Im Zusammenhang mit der goldenen Sonne steht sie auch die heißen Sommer des Landes unter einem blauem Himmel. Die Farbe steht auf der kasachischen Flagge auch für Wohlstand, Frieden und Einheit. Der Berkut-Steppenadler steht für Freigiebigkeit, Scharfsinn und Edelmut. Er wurde in der Vergangenheit zu Jagdzwecken abgerichtet, und steht so auch für traditionelle Lebensweise.

Turkmenistan

Turkmenistan: Teppichmuster der Turkmenen

Die  Flagge der ehemaligen Sowjetrepublik Turkmenistan wurde in verwechselnd ähnlicher Form ab dem Jahre 1992 geführt. Die heutige Variante wurde im Januar 2021 eingeführt. Sie besteht aus einem grünen Flaggentuch mit einen senkrechten rotbraunen Streifen nahe dem Mast. Darauf sinc fünf reich verzierte Symbole und zwei gekreuzte Ölzweige, und in der Oberecke des großen grünen Feldes, einen weißen Halbmond mit fünf Sternen zu sehen

Der weiße Halbmond verkörpert den Glauben des Turkmenischen Volkes an die klare Zukunft. Die fünf Sterne neben dem Halbmond stehen für die fünf Regionen des Landes (Ahal, Balkan, Taschaus, Lebap und Maryl). Die Farbe Grün und die Verwendung des Halbmondes lassen auch eindeutig islamische Symbolik erkennen.

Laut anderen Interpretationen stehen die fünf Sterne für die fünf Säulen des Islam und die fünf Teppichmuster (Guls) für die fünf Provinzen (Wilajets) von Turkmenistan. Zudem sollen die Olivenzweige am unteren Ende des Teppichmusters sollen den Frieden und die Neutralität der Turkmenen symbolisieren.

Usbekistan (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Usbekistan: Erinnerung an Timur

In der ehemaligen Sowjetrepublik Usbekistan wurde die heutige Nationalflagge mit der Unabhängigkeit des Landes eingeführt.  Sie zeigt drei waagerechte Streifen in Hellblau, Weiß und Grün, mit dazwischen liegenden schmalen, roten Trennstreifen. Im hellblauen Streifen sind ein Weißer Halbmond und zwölf weiße, fünfzackige Sterne dargestellt. Der Halbmond und die Sterne stehen für den Islam und die zwölf Monate des islamischen Kalenders. 

Blau steht für das Wasser, den Himmel, es erinnert an die Fahnen Timurs (Tamerlan) , und verweist auf die Abstammung des Volkes, denn Blau ist Farbe der türkischen und mongolischen Nationen. Weiß steht für Frieden, Wohlstand, Harmonie, die Klarheit der Absichten und Tatendrang. Grün steht für die Fruchtbarkeit und die Landwirtschaft, ist aber auch die Farbe des Islam. Die roten Streifen symbolisieren die verbindende Lebenskraft und Absichten der Menschen mit dem ewigem Himmel und ihre tatsächlichen Taten auf der Erde.

Thailand (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Drei Farben für Thailand

Die heutige Flagge von Thailand wurde im September 1917 von König Rama VI. ("Vajiravudh") (1910-1925) eingeführt und zeigt fünf waagerechte Streifen. Die Farbe Rot steht dabei für die Nation, Weiß für die Religion und Blau für die Monarchie. In der Landessprache wird sie "Tairong" oder "Trairanga" (deutsch: "Trikolore") genannt.

Kambodscha (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Tempelanlage als Nationalsymbol Kambodschas

Die Flagge von Kambodscha zeigt drei waagerechte Streifen in den Farben Blau und Rot. Im mittleren Streifen ist zudem eine Abbildung des Tempels von Angkor Wat. Die Farben finden sich schon lange in den bisherigen Flaggen des südostasiatischen Landes wieder. Für deren Bedeutung gibt es zudem zwei Erklärungen.

So stehe Rot für das Blut, das im Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit vergossen wurde, und Blau für den Reichtum des Landes. Die andere Erklärung: Rot ist die Nationalfarbe des Khmer-Volkes, und soll Opferbereitschaft ausdrücken, Blau ist die Farbe des Khmer-Königtums und verkörpert die Macht und die Wünsche des Herrschers.

Der weiße Tempel soll findet sich als nationales Symbol in vielen Flaggen des Landes wieder und soll die glorreiche Vergangenheit des Landes. Zudem stehe das Weiß auch für das Vertrauen des Volkes auf seinen Herrscher.

Symbole der Freimauer auf den Philippinen

Die Nationalflagge der Philippinen wurde ursprünglich von Emilio Aguinaldo entworfen und im Juni 1898 eingeführt .Sie zeigt zwei waagerechte Streifen in den Farben Blau und Rot mit einem gleichschenkligen weißen Dreieck am Liek. Innerhalb des Dreiecks befindet sich eine goldene achtstrahlige Sonne, umgeben von drei goldenen fünfzackigen Sternen. Das Sonnenemblem und auch das gleichschenklige Dreieck haben ihren Ursprung in der Freimauerei.

Die Farbe Rot steht für Mut, Tapferkeit, Ritterlichkeit und Entschlossenheit, Blau steht für Idealismus und Patriotismus, und Weiß für Reinheit und Frieden. Die Sonne verkörpert die Freiheit und repräsentiert jene acht Provinzen, von denen die Freiheitsbewegung ihren Ausgang nahm. Die drei Sterne stehen für die drei Hauptlandesteile: die beiden Inseln Luzon und Mindanao und die Visayan-lnselgruppe.

Südkorea (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Yin und Yang in Südkorea

Die heutige Nationalflagge von Südkorea wurde im Januar 1950 angenommen. Sie zeigt auf einem weißen Flaggentuch ein rot-blaues Yin-Yang-Symbol, welches auf Koreanisch "T'aeguk"  "Große Polarität" - genannt wird, und in jeder Ecke jeweils drei, teils ganze, teils durchbrochene schwarze Balken, sogenannte Trigramme ("Kwae") genannt werden. Das rot-blaue "Eum-und-Yang"-Symbol "Taijitu" ist die koreanische Variante des Yin und Yang,  Die Farbe Weiß steht für die Reinheit der Gedanken und ist zudem die traditionelle Farbe der koreanischen Nation.

Die Flagge von Nordkorea wurde im September 1948 angenommen. Der rote Stern gilt als Symbol des Kommunismus. Für die Bedeutung der Nationalflagge gibt es jedoch mehrere Erklärungen: So stehe Rot für den Kommunismus, Weiß für Reinheit, Stärke, Würde und Souveränität, sowie Blau für Hoffnung und Friedensliebe. 

Eine weitere Theorie: Rot stehe für das Blut, das in den Kämpfen für Freiheit und Unabhängigkeit vergossen wurde, Weiß für die Reinheit und Einheit des Volkes, sowie Blau für die Republik und den Geist des Volkes. Eine dritte Erklärung: Die Nationalflagge soll die Lage Nordkoreas zwischen Gelbem Meer und Japanischem Meer symbolisieren.

Zudem existiert auch eine sogenannte "koreanische Vereinigungsflagge": Sie wird vor allem für gemeinsame Veranstaltungen der beiden koreanischen Staaten verwendet - vor allem bei Sportveranstaltungen wie den Olympischen Spielen verwendet. Allerdings besitzt sie nur einen inoffiziellen Charakter.

Japan (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Japan: Land der aufgehenden Sonne

Die Flagge von Japan wird "Hinomaru" ("Sonnenrund" oder "Sonnenkreis") genannt und wurde in ihrer heutigen Form in der Mitte des 19. Jahrhunderts eingeführt. Auf dem weißen Grund ist in roter Farbe das Sonnensymbol dargestellt. Sie symbolisiert die japanischen Kaiser als direkte Abkömmlinge der Sonnengöttin "Amaterasu". Die Farbe Weiß steht für Rechtschaffenheit, Aufrichtigkeit und Reinheit, sowie Rot für Mut, Offenheit und Leidenschaft.

Die "Flagge der aufgehenden Sonne" ("Kyokujitsuki") wurde bis 1945 von den japanischen Streitkräften verwendet. Seit 1954 wird sie von der heutigen Marine verwendet. Wegen der japanischen Kriegsverbrechen im Pazifikkrieg (1937-1945) ist sie bis heute allerdings umstritten. Außerhalb Japans wird sie in Asien oft noch als Symbol für den Imperialismus des Japanischen Kaiserreiches gesehen.

China (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

China: Sechs Sterne für den Kommunismus

Die heutige Flagge von China wurde am 1. Oktober 1949 mit der Proklamation der Volksrepublik durch Mao Zedong (1893-1976) eingeführt. Auf der einfarbigen roten Flagge sind fünf gelbe Sterne - dargestellt. Die rote Farbe steht für den Kommunismus und für die Han-Chinesen. Zudem gilt Rot in China weiterhin als Glücksfarbe. Die fünf Sterne symbolisieren China, die Mandschurei, die Mongolei, Xinjiang und Tibet. Sie stehen zudem für die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) und die vier Klassen der Werktätigen: Arbeiter, Bauern, Kleinbürger und "patriotische Kapitalisten".

Hongkong (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Die Flagge von Hongkong wurde bei der Übergabe der früheren britischen Kronkolonie an China am 1. Juli 1997 eingeführt. Auf der Grundfarbe Rot zeigt sie in der Mitte eine weiße fünfblättrige Bauhinia-Blüte. Sie ist bereits seit der britischen Kolonialzeit die Stadtblume von Hongkong. Rot gilt nicht nur als Farbe des Kommunismus und des chinesischen Han-Volkes.

Macao (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

In Macau wurde die heutige Flagge mit dem Ende der portugiesischen Kolonialherrschaft 1999 eingeführt. Sie zeigt auf grünem Hintergrund eine weiße Lotosblüte, darunter eine stilisierte Brücke, darüber ein Bogen aus fünf goldenen, fünfzackigen Sternen.

Die Flagge des Kaiserreiches Chinas der Qing-Dynastie war einfarbig gelb und zeigte einem blauen Drachen in der Mitte. Die Farbe Gelb ist die Farbe des Volkes der Mandschuren und auch der mandschurischen Qing-Dynastie, die 1644 bis 1911 China beherrschte. Der Drache steht für den Osten.

Mit dem Ende des Kaiserreiches wurde 1912 von Sun Yat-sen die Republik China ausgerufen. Die Flagge zeigte fünf waagerechte Streifen in Rot, Gelb, Blau, Weiß und Schwarz. Die fünf Farben sollten die fünf Völker Chinas repräsentieren: Rot für Han-Chinesen, Gelb für Mandschuren, Blau für Mongolen, Weiß für Hui und Turkestaner (Uiguren) und Schwarz ür Tibeter. Das Rot der Han-Chinesen, des dominanten Volkes, lag natürlich oben.

Ende 1915 versuchte der chinesische Machthaber Yuan Shikai  das Kaiserreich China unter seiner eigenen Dynastie "Hongxian" wieder zu errichten. Die Flagge des Hongxian-Kaiserreichs orientierte sich der fünfstreifigen Flagge der Republik. Das über allem liegende rote Kreuz symbolisierte die Herrschaft der Han-Chinesen über die Völker der Mandschuren, Mongolen, Uiguren und Tibeter. Der Restaurationsversuch scheiterte jedoch mit seinem Tod am 6. Juni 1916.

Die Flagge des japanischen Marionettenstaates Mandukuo zeigt in linken Obereck die erste Flagge der Republik China. Die gelbe Grundfarbe steht die ethnische Gruppe der Mandschu. Die Flagge von Mengjiang war eine Kombinationen aus den Farben Rot, Blau, Weiß und Gelb. Diese sollen mutmaßlich verschiedene Nationalitäten symbolisieren. Im Vergleich zu China ist die Farbe Schwarz nicht vorhanden. Dies liegt vermutlich daran, dass in der Inneren Mongolei keine Tibeter leben.

Die heutige Flagge von Tibet wurde in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch den XIII. Dalai Lama (1876-1933) eingeführt. Sie zeigt einen weißes Dreieck mit einer aufgehenden goldenen Sonne vor einem blauen Hintergrund mit strahlenförmig angeordneten roten Dreiecken. Im Vordergrund zwei Schneelöwen und zwischen ihnen ein blau-rotes Ying-Yang-Symbol und ein flammender Edelstein. Sie ist von einem goldenen Rand umgeben.

Das weiße Dreieck ist ein mit Schnee bedeckter Berg. Er steht für Tibetische Nation und für das Land Tibet selbst ("Dach der Welt"). Über dem Berg eine strahlende Sonne. Sie erinnert an die Gleichheit aller Lebewesen in der ganzen Welt. Die roten Strahlen vor dem dunkelblauen Himmel repräsentieren die sechs Stammväter Tibets (Se, Mu, Dong, Tong, Dru und Ra). Die zwei Schneelöwen symbolisieren Aufrichtigkeit und die Vereinigung von spirituellen und materiellem Leben.

Heute wird die "Schneelöwenflagge" von der tibetischen Exilregierung verwendet. In der Volksrepublik China ist sie verboten. Auch in Tibet drohen strengere Strafen für den Besitz oder das Zeigen der Flagge in der Öffentlichkeit.

Taiwan (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Das blau-rote Ying-Yang-Symbol ist ein drehender Juwel, ein Schutzzeichen, das Verhältnis zwischen Selbstdisziplin und richtigem ethischem Verhalten symbolisierend. Der flammende dreifarbige Juwel zwischen den Schneelöwen steht für die drei Heiligen Dinge des Buddhismus: Buddha, Lehre ("Dharma") und Gemeinschaft ("Shanga"). Der goldene Rand symbolisiert die ständige Anwesenheit Buddhas in allen Ebenen und allen Richtungen.

In Taiwan entspricht Flagge der Republik China. Offiziell eingeführt wurde sie als chinesische Nationalflagge am 28. Oktober 1928. Sie zeigt ein rotes Grundtuch, und trägt im blauen oberen Eck eine weiße zwölfstrahlige Sonne (Symbol der Kuomintang). Rot ist die Nationalfarbe der Han-Chinesen, Blau symbolisiert Recht, Gleichheit und Gerechtigkeit, Weiß steht für Zusammengehörigkeit, Brüderlichkeit und Offenheit. Die Sonne symbolisiert die zwölf Doppelstunden des Tages und den Fortschritt. Zudem sollen die drei Farben Blau, Weiß und Rot das "Dreifache Volksprinzip" nach Sun Yat-sen symbolisieren: "Min Chuan" (Demokratie, blau), "Min Sheng" (Wohlstand, weiß) und "Min Tzu" (Nationalismus, rot).

Weitere Informationen

Papua-Neuguinea (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Papua-Neuguinea: Paradiesvogel und der Stern des Südens

Die Flagge von Papua-Neuguinea wurde offiziell am 1. Juli 1971 eigeführt - vier Jahre vor der Unabhängigkeit des Landes.  Sie zeigt ein in zwei rechtwinklige Dreiecke geteiltes Feld, im rechten roten Dreieck einen gelben Paradiesvogel, im schwarzen Feld ein "Kreuz des Südens" aus weißen Sternen. Die Nationalflagge beinhaltet Teile der alten Wappen beider ehemaliger Kolonien, aus denen Papua-Neuguinea entstand: Deutsch-Neuguinea und das australische Papua.

Salomonen (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Symbole der Natur bei den Salomonen

Die Nationalflagge der Salomonen wurde im November 1977. Sie zeigt einen gelben Diagonalstreifen von links unten nach rechts oben. Er teilt die Flagge in eine blaue, obere und eine grüne, untere Hälfte. Im blauen Feld sind fünf weiße Sterne dargestellt, welche die ursprünglichen fünf Distrikte des Landes symbolisieren: Ostdistrikt, Westdistrikt, Malaita, Zentraldistrikt und Östliche Äußere Inseln. Die Farbe Blau steht für den Ozean, Grün für das Land und seine üppige Vegetation und Gelb steht für die Sonne.

Tonga (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

 Unveränderliche Ewigkeit auf Tonga

Die Nationalflagge des pazifischen Inselkönigreiches Tonga wurde im November 1875 in der Verfassung bestätigt. Sie zeigt ein rotes Grundtuch mit einem weißen Eck und einem schwebenden roten Kreuz. Dieses Kreuz und die Farbe Rot sollen das Blut symbolisieren, das von Jesus Christus zur Erlösung der Menschen vergossen wurde. Die christliche Symbolik geht bereits König Taufa'ahau Tupou (1845-1893) zurück. Er vereinigte die drei ursprünglichen Königreiche auf den Inseln und nahm 1831 den christlichen Glauben an. In der Verfassung des Landes ist übrigens festgelegt, dass die Flagge Tongas "niemals geändert werden" dürfe.

Kiribati (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Kiribati: Fregattvogel als Nationalsymbol

Die Nationalflagge des pazifischen Inselstaates Kiribati besteht farblich aus zwei Bereichen: In der oberen roten Hälfte ist ein Fregattvogel über drei blau-weißen Wellenlinien und einer aufgehenden Sonne zu sehen. Der Fregattvogel steht für Stärke und Freiheit und die Wellenlinien für den Pazifik. Die weißen Wellenlinien symbolisieren die drei Inselgruppen Gilbert-Inseln, Phoenix-Inseln und die Line Islands dar. Die 17 Strahlen der Sonne symbolisieren die 16 Inseln der Gilberts und Banaba

Offiziell eingeführt wurde die Flagge mit der Unabhängigkeit im Juli 1979. Entworfen wurde das Design bereits 1932 vom britischen Beamten Arthur Grimble für das Wappen in der Blue Ensign der Gilbert- und Elliceinseln, die seit 1937 offiziell verwendet wurde.

Südafrika (Quelle: Bild von Miguel Á. Padriñán auf Pixabay)

Südafrika: Regenbogen für die Einheit des Landes

Die heutige Flagge von Südafrika wurde 1994 eingeführt. Sie löste die alte Nationalflagge ("Oranje, Blanje, Blou") ab, die heute als ein Symbol der Apartheid empfunden wird und deren Nutzung in der Öffentlichkeit seit 2019 als Hate Speech verboten ist. Heute ist die Flagge des Landes eine Kombination der Farben des ANC (Schwarz, Grün und Gelb) und der Farben der "Vierkleur" (Grün, Rot, Weiß und Blau). Die "Vierkleur" ist die Flagge des Landes Transvaal, welches hier stellvertretend für die weißen Südafrikaner steht. Das "Y" symbolisiert den Weg des geeinten Landes in die Zukunft.

Zudem sollen die Farben für die historischen Gebietseinheiten Kapland, Natal, Oranje-Freistaat und Transvaal stehen. Die Farben Rot, Weiß und Blau, die Farben der niederländischen Flagge, sollen auf die weiße Minderheit im Land hinweisen. Die schwarze Farbe vertritt die Bevölkerungsmehrheit.

Namibia (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Namibia: Eine Wüste als Namensgeber

Die Nationalflagge von Namibia wurde mit der Unabhängigkeit des Landes im Februar 1990 angenommen. Sie wird durch einen weiß gesäumten roten Streifen geteilt. Die Farbe Blau seht für den Himmel, den Atlantik, Regen und Wasser. Die gelbe Sonne symbolisiert die Lebenskraft. Die Farbe Rot steht für das Volk. Weiß steht für das friedliche Zusammenleben der einzelnen Bevölkerungsgruppen, sowie für Einheit und Frieden. Grün ist das Sinnbild für Vegetation und Fruchtbarkeit.

Die namibische Flagge leitet sich von der Flagge der SWAPO ab: Die politische Bewegung führte das Land in die Unabhängigkeit und stellt seitdem die Regierungen Namibias. Der Name des Staates leitet sich von der Wüste Namib ab. SSchöpfer des Landesnames ist Mburumba Kerina.

Esfatani (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Eswatini: Schild und Speer für die Königsherrschaft

Die Nationalflagge des Königreiches Eswatini wurde 1967 eingeführt. Sie zeigt fünf waagerechte Streifen in Blau, Gelb, Karmesinrot, Gelb und Blau. In der Mitte des karmesinroten Streifens ein Swasi-Kampfschild mit zwei Lanzen und einem Kampfstock, verziert mit blauen Federbüscheln.

Das Blau steht für den Frieden, Gelb für den Reichtum des Landes an Bodenschätzen und das Karmesinrot die ruhmreichen Schlachten der Vergangenheit. Die Federbüschel an Schild und Kampfstock sind ein königliches Emblem. Die Gestaltung des Schildes geht auf das Emasotsha-Regiment zurück, das derartige Schilde benutzte. Das Design der Flagge geht auf die Fahne des Swasi-Pionierkorps ("Swazi Pioneer Corps") zurück.

Kenia (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Kenia: Massai-Schild für die Freiheit

Die Flagge von Kenia wurde im Dezember 1963 mit der Unabhängigkeit des ostafrikanischen Landes eigeführt. Sie zeigt drei waagerechte Bahnen in Schwarz, Rot und Grün, die jeweils durch einen dünnen weißen Streifen getrennt werden. Im Zentrum ist ein traditioneller Massai-Schild mit gekreuzten Speeren dargestellt, der den wehrhaften Freiheitswillens symbolisieren soll. 

Die Farbe Schwarz steht dabei für den Kampf um die Freiheit, Rot für das dafür vergossene Blut, Grün für die Vegetation des Landes und Weiß steht für Frieden und Einheit. Die kenianische Nationalflagge basiert auf der Flagge der Kenya African National Union (KANU), die den Unabhängigkeitskampf führte.

Britischer Ursprung bei Mauritius

Die Nationalflagge von Mauritius wurde am 12. März 1968 mit em Tag der Unabhängigkeit des Inselstaates eingeführt. Entworfen wurde sie vom Heroldsamt London ("College of Arms"). Sie zeigt die drei traditionellen panafrikanischen Farben ergänzt um die Farbe Blau.

Doe Farbe Rot steht für das Ringen um die Unabhängigkeit und Blau für den Indischen Ozean, der den Inselstaat umgibt. Die Farbe Gelb steht für die Sonne sowie das goldene Licht der Unabhängigkeit. Grün soll den fruchtbaren Boden und seine Vegetation symbolisieren. Die Farben wurden aus den Farben des Nationalwappens von Mauritius abgeleitet, das bereits in der britischen Kolonialflagge abgebildet wurde.

Ruanda (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Ruanda: Symbol für friedliches Zusammenleben

Die heutige Nationalflagge von Ruanda wurde im Oktober 2001 gemeinsam mit einem neuen Wappen und einer neuen Hymne eingeführt. Auf diese Weise sollte nach dem Bürgerkrieg (1990-19944) sowie dem Völkermord zwischen April und Juli 1994 ein Neuanfang symbolisiert werden, denen bis zu 900.000 Tutsi aber auch einige Hutu zum Opfer fielen.

Die Farbe Grün symbolisiert die Hoffnung auf Wohlstand dank der ausgewogenen Nutzung der Kraft des Volkes Ruandas und der Ressourcen des Landes. Gelb steht für die wirtschaftliche Entwicklung. Blau symbolisiert Glück und den Frieden. Die goldene Sonne und ihre 24 Strahlen stehen für das Licht, welches allmählich das gesamte Volk erleuchtet.

Brasilien (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Kaiserliche Farben für Brasilien

Die Flagge von Brasilien zeigt eine gelbe Raute auf grünem Grund. Ursprünglich war Grün die Farbe des Hauses Braganza, welches von 1822 bis 1889 die Kaiser von Brasilien stellte. Heute erscheint eine blaue Himmelskugel mit den Sternen des südlichen Himmels, durchzogen von einem weißen Band, das die Aufschrift "ORDEM E PROGRESSO" ("Ordnung und Fortschritt") trägt. Jeder Stern repräsentiert einen Staat der Föderation und das Hauptstadtgebiet.

Zudem steht die Farbe Grün heute für die Landwirtschaft und den Pflanzenreichtum des Landes, Gelb repräsentiert den Reichtum an Bodenschätzen. Weiß und Blau verkörpern "Pioniere und ihre Tugenden". Sie sollen an die portugiesische Herkunft erinnern, denn die traditionellen Farben Portugals waren Weiß und Blau.

Argentinien (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Argentinien: Inka-Sonne mit Blau des Himmels

In Argentinien zeigt die Nationalflagge drei horizontale Streifen in den Farben Hellblau und Weiß. Sie wurde im Februar 1812 nach einem Entwurf des Generals Manuel Belgrano eingeführt. Im Februar 1818 wurde die Staatsflagge durch die "Maisonne" ("Inkasonne") in der Mitte ergänzt. Die "Sol de Mayo" ist heute ein Nationalsymbol von Argentinien und dessen Nachbarland Uruguay. Auf der argentinischen Nationalflagge weist die Sonne 16 gerade und ebenfalls 16 flammende Strahlen der Sonne auf, die um diese herum angeordnet sind.

Weitere Informationen

Großkolumbien: Für Freiheit und Unabhängigkeit

Bei den großkolumbianischen Farben handelt es sich um Gelb-Blau-Rot. Sie haben ihren Ursprung im Freiheitskampf gegen die Spanier, den in Venezuela General Francisco de Miranda im Jahr 1810 unter einer gelb-blau-roten Fahne anfachte. So entsprachen die revolutionären Farben den Nationalfarben der groß-kolumbischen Republik, die aus Ecuador, Kolumbien und Venezuela bestand. Sie wurde vom südamerikanischen Freiheitskämpfer Simon Bolivar (1783-1830) im Jahr 1819 begründet und hatte bis 1830 Bestand. Dennoch behielten die nunmehr selbständigen Einzelstaaten diese Farben für ihre Nationalsymbole bei.

Kolumbien (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Großkolumbianische Farben für Ecuador

Die Nationalflagge von Ecuador ist bereits seit 1860 in Gebrauch und wurde offiziell im November 1900 eingeführt. Die Farben Gelb, Blau und Rot sollen die Trennung des Landes (Landesfarbe: Gelb) von der Kolonialmacht Spanien (Landesfarbe: Rot) durch das Meer (Blau) symbolisieren. Gelb steht auch für den Reichtum des Landes, für den Sonnenschein und die Kornfelder. Blau steht für den Himmel, den Ozean und die Flüsse, und Rot steht für das für die Unabhängigkeit vergossene Blut.

In der Mitte der ecuadorianischen Flagge ist das Nationalwappen dargestellt. Es zeigt auf einem ovalen den höchsten Berg des Landes, den Chimborazo, und im Vordergrund ein Schiff als Symbol für den Handel. Oben im Schild die Sonne der Freiheit und die Tierkreiszeichen jener Monate des Jahres 1845, in denen im Lande die Revolution stattfand. Oberhalb des Schildes sitzt ein Kondor. Er ist das Sinnbild der Unabhängigkeit. Unterhalb des Schildes ein Liktorenbündel. Es verkörpert die republikanische Staatsordnung.

Venezuela (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Venezuela: Acht Sterne für ein Land

Die Nationalflagge von Venezuela wurde in der heutigen Form im Jahr 1930 eingeführt. ie acht Sterne stehen für die acht Regionen, in die sich das Land jetzt angeblich gliedert. Vor 2006 waren es sieben Sterne. Diese standen ursprünglich für die sieben Provinzen, welche die Unabhängigkeitserklärung des Landes unterzeichnet hatten. Der achte Stern wurde 2006 eingeführt und geht auf ein Dekret Simón Bolívars von 1817 zurück.

Guyana (Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay)

Goldene Pfeilspitze für Guyana

Due heutige Nationalflagge von Guyana wurde im Mai 1966 offiziell eingeführt. Sie zeigt auf grünem Grund zwei gleichschenklige Dreiecke, wobei innerhalb des größeren weißgeränderten gelben Dreiecks ein rotes schwarzgerändertes Dreieck liegt. Die Farbe Grün steht für die Wälder und die Landwirtschaft des Landes. Weiß steht für den Wasserreichtum des Landes, Gelb für die Bodenschätze, Schwarz die Ausdauer und Rot die Begeisterung und Opferbereitschaft des Volkes.

Das Design der Flagge ist einem Vorschlag von Whitney Smith angelehnt, dem ehemaligen Leiter des Flag Research Center in den USA. Das heutige Aussehen wurde vom British College of Arms festgelegt. Die Farbkombination von Grün, Gelb und Rot in der heutigen Flagge entspricht zudem den Panafrikanischen Farben.

Barbados (Quelle: Bild von Kaufex auf Pixabay)

Barbados: Dreizack des Poseidon

Die Nationalflagge von Barbados wird "The Broken Trident" genannt und wurde im November 1966 mit der Unabhängigkeit von der Westindischen Föderation eingeführt. Der Entwurf stammt von  Grantley W. Prescod und wurde im Rahmen eines öffentlichen nationalen Wettbewerbes aus 1.029 Einsendungen ausgewählt. Dabei handelt es sich um eine Trikolore mit den Farben  Ultramarinblau und Goldgelb. In der Mitte ist ein schwarzer Dreizack zu sehen.

Die blauen Streifen sollen das Meer und den Himmel symbolisieren. Der gelbe Streifen in der Mitte die Sandstrände. Die drei Spitzen des Dreizacks stehen für drei Regierungsprinzipien: Aus dem Volk, mit dem Volk und für das Volk. Der Stiel des Dreizacks wurde ganz bewusst weggelassen. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass Barbados sein historisches Erbe als britische Kolonie überwunden habe. Der Dreizack steht aber auch für die engen Bindungen der Bevölkerung an das Meer.

Jamaika (Quelle: Bild von Kaufex auf Pixabay)

Andreaskreuz für Jamaika

Die Flagge von Jamaika ist ein gelbes (goldenes) Andreaskreuz, die zwei grüne und zwei schwarze dreieckige Felder geteilt. Die Farbe Grün soll die Hoffnung und die Landwirtschaft symbolisieren. Die Farbe Gelb (Gold) steht für das Sonnenlicht und die Naturschätze. Die Farbe Schwarz seht für die Schwierigkeiten der Vergangenheit, aber auch der Gegenwart. Sie wurde mit der Unabhängigkeit des karibischen Inselstaates im August 1962 eingeführt.

Bahamas (Quelle: Bild von Miguel Á. Padriñán auf Pixabay)

Bahamas: Dreieck für die Einheit des Volkes

Die Flagge der Bahamas wurde im Juli 1973 angenommen und ging aus einem Ideenwettbewerb hervor. Das schwarze Dreieck am Mast symbolisiert die Einheit des Volkes. Der gelbe (goldene) Mittelstreifen repräsentiert die Sandstrände der Inseln, die blauen Streifen stehen für die Gewässer, welche die Bahamas umgeben.

Sowjetunion (UdSSR) (Quelle: Bild von Miguel Á. Padriñán auf Pixabay)

UdSSR: Rote Fahne als Nationalsymbol

Die Rote Fahne (auch Rote Flagge) gilt oftmals als politisches Identifikationssymbol für sozialdemokratischer, sozialistischer und kommunistischer Bewegungen, Organisationen oder Staaten - vor allem der revolutionären Linken. Zudem ist sie auch ein Traditionselement der internationalen Sozialdemokratie sowie der Arbeiterbewegung. Die kommunistischen Fahnen gehen die roten Fahnen zurück, die während der Französischen Revolution (1789-1799) und während der Pariser Kommune 1871 verwendet wurden.

Die Sowjetunion hatte die Fahne der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) im Dezember 1922 zur Nationalflagge erklärt. Die zuletzt gültige Fassung wurde  im November 1923 entworfen, und am 31. Januar 1924 mit der neuen Verfassung für die UdSSR eingeführt. Der Hammer stand für die Arbeiter (Proletariat), die Sichel repräsentierte die Bauern, der Stern stand für die Vereinigung der Menschen aller Länder der fünf Kontinente unter der Idee des Kommunismus.

Zu Beginn der 1950er-Jahre führten die Unionsrepubliken neue Flaggen ein, die zwar weiterhin auf der Flagge der Sowjetunion basierten aber mit eigenen Farben und Symbolen ergänzt wurden. Der Text mit dem Namen der SSR wurde aus der Flagge entfernt. Mit der Auflösung der UdSSR am 31. Dezember 1991 verlor auch die Sowjetfahne ihre Funktion als Nationalflagge.

Weitere Informationen

Unionsrepubliken der Sowjetunion

Autonome Sozialistische Sowjetrepubliken

Quelle: Bild von Kaufdex auf Pixabay

Zwölf Sterne für Europa

Die Europaflagge zeigt zwölf goldene, fünfzackige Sterne im Kreis angeordnet auf einem blauem Hintergrund. Sie wurde bereits 1955 vom Europarat als europäische Flagge eingeführt und 1986 von den Europäischen Gemeinschaften als Symbol für all ihre Institutionen übernommen. Die Anzahl der Sterne ist als Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit gedacht.

Organisation der Vereinten Nationen (UNO) (Quelle: Bild von Miguel Á. Padriñán auf Pixabay)

UNO: Symbol für den Frieden der Menschheit

Die Flagge der Vereinten Nationen (UNO) zeigt auf einem himmelblauen Flaggentuch einen weißen Erdkreis, der von zwei Olivenzweigen umrahmt wird. Die Karte zeigt die gesamte von Menschen bewohnte Landmasse - ohne Antarktis. Im Mittelpunkt liegt der geographische Nordpol und um ihn herum die Kontinente der Nordhalbkugel. Die Olivenzweige gelten als ein klassisches Friedenszeichen. Die Flagge zeigt damit das Grundanliegen der Vereinten Nationen: Die ganze Welt in Frieden vereint. Angenommen wurde sie am 20. Oktober 1947 durch Resolution 167 (II) der Generalversammlung der Vereinten Nationen.

Weitere Informationen

Sonderorganisationen der Vereinten Nationen

Internationale Organisationen

Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung (IFRC) (Quelle: Wikipedia)

Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung

Die Flaggen der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung sind international anerkannte Schutzzeichen. Sie stehen bei Konflikten für unparteiische Hilfe und Neutralität, auch in und zwischen den Streitkräften. Gebäude, Fahrzeuge oder Ausrüstungen mit diesen Zeichen stehen unter dem Schutz der Genfer Abkommen sowie der Haager Landkriegsordnung und dürfen nicht angegriffen werden. Dies gilt auch für Personen, die dieses Zeichen tragen. Sie dürfen aber auch nicht unmittelbar an Angriffshandlungen teilnehmen. Zudem dürfen sie nur sich selbst sowie die ihnen anvertrauten Verwundeten und Ausrüstungen verteidigen.

Internationales Olympisches Komitee (IOC) (Quelle: Bild von Miguel Á. Padriñán auf Pixabay)

Fünf Farben für die olympische Bewegung

Die olympischen Symbole sind Embleme, die ausschließlich im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen verwendet werden. Das wichtigste Symbol sind die olympischen Ringe, die 1913 von Pierre der Coubertin entwickelt wurden. Es besteht aus fünf verschlungenen Ringen in den Farben Blau, Gelb, Schwarz, Grün und Rot. Der sechste verwendete Farbton ist Weiß für den Hintergrund. Die Ringe sollen durch die fünf farbigen Ringe die Verständigung unter den Kontinenten darstellen. Die paralympischen Symbole wurden 2004 eingeführt und sollen drei Tränen symbolisieren.

Metropolen der Welt

Regionen der Welt

Handels- und Militärflaggen

Standarten von Staatsoberhäuptern und Regierungschefs

Besondere Flaggen

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