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Von Alaska bis Samoa: Die Staaten der Welt

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Der Begriff "Staat" bezeichnet eine politische Ordnung, in der einer bestimmten Gruppe, Organisation oder Institution eine privilegierte Stellung zukommt. Dazu zählt nach Ansicht von Analysten unter anderem die Ausübung politischer Macht. Das deutsche Wort "Staat" ist vom lateinischen Wort "Status" ("Stand, Zustand, Stellung") abgeleitet. 

Nach Ansicht der Philosophen Jean Bodin (1529/30-1596) und Thomas Hobbes (1588-1679) gilt es als sein unbestrittenes Merkmal, dass das Zusammenleben in einer staatlichen Gemeinschaft einer zentralen Regelungsmacht unterliegen und in durchorganisierter Weise auch gewährleistet sein muss. Diese ermögliche es den Menschen in Frieden und Sicherheit in einem Staat zusammenleben.

"Die Staaten werden durch den Geist erhalten, in dem sie gegründet."

Sallust (86 v. Chr. - 35/34 v. Chr.), römischer Geschichtsschreiber und Politiker

Der Nationalstaat bezeichnet heute ein Staatsmodell, welches auf der Idee und Souveränität der Nation beruht. Unter diesem Begriff fällt das Staatsgebilde mit dem Begriff der Nation zusammen. Sprachliche, kulturelle oder ethnische Homogenität werden im Diskurs um die Nation oft als Voraussetzung und Ziel eines (reinen) Nationalstaates benannt.

Dabei setze ein Nationalstaat sowohl einen Staat als auch eine Nation voraus. Beide sind aus historischen Entwicklungen entstanden und keine "natürliche" Voraussetzung menschlichen Zusammenlebens.

Deutschland: In der Mitte Europas

Die Bundesrepublik Deutschland liegt im Herzen Mitteleuropas. Das bevölkerungsreichste Land Europas ist seit 1990 wiedervereinigt und ist von kultureller Vielfältigkeit sowie regionalen Besonderheiten geprägt. Die 16 Bundesländer sind meist aus mehr als doppelt so vielen Königreichen, Fürstentümern und Residenzstädten hervorgegangen. In Deutschland gibt es ein überaus reiches kulturelles Erbe. So sind bei der UNESCO allein 52 Beiträge zum Weltkulturerbe verzeichnet - vom Aachener Dom über das Mittelrheintal bis hin zum Limes

Die bevölkerungsreichste deutsche Stadt ist Berlin. Weitere Metropolen mit mehr als einer Million Einwohnern sind Hamburg, München und Köln. Die größten Ballungsräume sind das Ruhrgebiet und das Rheinland. Frankfurt am Main als ein europäisches Finanzzentrum von globaler Bedeutung. Stuttgart gehört zu den bedeutendsten Zentren der Automobilindustrie weltweit, während Düsseldorf vor allem für seinen Kunst- und Modehandel sowie als "Schreibtisch des Ruhrgebiets" bekannt. Leipzig ist für seine traditionsreiche Messe und seinen Frachtflughafen bekannt.

Historische deutsche Staaten und Städte

Das HRR war die offizielle Bezeichnung der römisch-deutschen Kaiser vom frühen Mittelalter bis zum Jahr 1806. Sein Name leitete sich vom Anspruch der Herrscher ab, die Tradition des antiken Römischen Reiches fortzusetzen und die Herrschaft als christliche Legitimation Gottes zu begründen. Das Reich bildete sich im 10. Jahrhundert unter der Dynastie der Ottonen aus dem Ostfrankenreich heraus. Aufgrund seines vor- und übernationalen Charakters entwickelte es nie zu einem Nationalstaat oder Staat moderner Prägung, sondern blieb ein monarchisch geführtes, ständisch geprägtes Gebilde aus Kaiser und Reichsständen mit nur wenigen gemeinsamen Reichsinstitutionen.

Der Rheinbund war eine Konföderation deutscher Fürsten, die im Jahre 1806 mit dem Austritt einiger deutscher Staaten aus dem Verbund des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und auf Initiative Napoleon Bonapartes gegründet wurde. Auf der rechtlichen Grundlage der Rheinbundakte diente der Rheinbund als Militärallianz mit dem Kaiserreich Frankreich. Das Ziel, diese Allianz zu einem Staatenbund mit eigenständigen Verfassungsorganen aufzubauen, scheiterte allerdings am Widerstand der größeren Mitgliedstaaten. Nach der französischen Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813 brach der Rheinbund schließlich zusammen.

Der Deutsche Bund war ein lockerer Zusammenschluss der deutschen Staaten, der am 8. Juni 1815 auf dem Wiener Kongress gegründet wurde. 39 Mitgliedstaaten - 35 Fürstentümer und vier freie Städte - unterzeichneten dabei die Deutsche Bundesakte. Er folgte auf das aufgelöste Heiligen Römischen Reich und den napoleonischen Rheinbund. Das zentrale Bundesorgan war die Bundesversammlung, die in Frankfurt am Main tagte. Zudem verfügte er über eine Bundeskriegsverfassung und ein Bundesheer. Nach dem Deutschen Krieg wurde der Bund 1866 im Prager Frieden aufgelöst. Ihm folgte mit dem Norddeutschen Bund der erste föderativ organisierte deutsche Staat nach.

Das Deutsche Kaiserreich wurde am 18. Januar 1871 in Versailles durch die Proklamation des preußischen Königs Wilhelm I. (1861-1888) zum Deutschen Kaiser. Es umfasste die Mitglieder des Norddeutschen Bundes und die mit ihm verbündeten süddeutschen Staaten im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71). Das Kaiserreich wurde als Bundesstaat unter der Herrschaft der preußischen Hohenzollern im Rahmen einer kleindeutschen Lösung gegründet, womit erstmals ein deutscher Nationalstaat entstand. Ökonomisch war der erste deutsche Nationalstaat in der deutschen Geschichte von der Hochindustrialisierung geprägt - politisch von der Ära Bismarck und dem Wilhelminismus. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges im November 1918 endete auch das Kaiserreich.

Die "Weimarer Republik" bezeichnet die demokratische Phase zwischen den Jahren 1918/19 und 1933. Sie begann mit der Novemberrevolution und der Ausrufung der Republik am 9. November 1918 und endete mit der "Machtergreifung" der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933. Die Weimarer Verfassung galt als eine der fortschrittlichsten ihrer Zeit. Allerdings gab es keinen tragfähigen Verfassungskonsens, der alle Teile des politischen Spektrums von rechts bis links eingebunden hätte. Zudem war der Reichstag parteipolitisch zersplittert und die Regierungen instabil. Der Aufstieg des Nationalsozialismus bedeutete schließlich deren Ende.

Mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 errichteten die Nationalsozialisten eine totalitäre Diktatur mit einer Staatspartei, einem Führerkult, Militarismus, aggressivem Nationalismus, antidemokratischen, antikommunistischen und totalitären Zielen. Im Unterschied zum Faschismus kam ein radikaler Rassismus und Antisemitismus hinzu. Die NS-Diktatur gilt als hauptverantwortlich für den Zweiten Weltkrieg, die Massenverbrechen an ethnischen, religiösen, sozialen und politischen Minderheiten sowie den Holocaust an etwa sechs Millionen europäischen Juden. Mit der Kapitulation am 8. Mai 1945 endete der Tiefpunkt der deutschen und europäischen Geschichte.

Die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht und der damit verbundenen Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) übernahm der Alliierte Kontrollrat die höchste Regierungsgewalt. Deutschland wurde auf der Potsdamer Konferenz 1945 der Großen Drei in vier Besatzungszonen aufgeteilt: die US-amerikanische, die britische, die französische und die sowjetische Besatzungszone. Groß-Berlin wurde in vier Sektoren aufgeteilt und von der Alliierten Kommandantur verwaltet. Mit der Entnazifizierung sollte Deutschland von allen Einflüssen des Nationalsozialismus befreit, demokratisiert und demilitarisiert werden. Mit dem beginnenden Kalten Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion manifestierte sich jedoch 1949 die Teilung Deutschlands.

Die Bundesrepublik Deutschland entstand mit der Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 aus dem Zusammenschluss der drei westlichen Besatzungszonen - der Trizone. Mit dem Besatzungsstatut vom 21. September 1949 räumten die Besatzungsmächte der Bundesrepublik mit dem alliierten Vorbehaltsrecht jedoch nur eine begrenzte Souveränität ein. Hauptstadt des Landes wurde Bonn. Politisch war der westdeutsche Teilstaat vor allem von der Westintegration Konrad Adenauers und der Ostpolitik Willy Brandts geprägt. Wirtschaftlich und gesellschaftlich waren besonders das Wirtschaftswunder, der RAF-Terror und die Friedensbewegung für die Bundesrepublik prägend.

Wenige Wochen nach Konstituierung der Bundesrepublik wurde am 7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratische Republik (DDR) gegründet. Der ostdeutsche Staat umfasste das Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und definierte sich vielmehr als sozialistischer Arbeiter- und Bauernstaat. Dabei beharrte die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) zwar mit Hilfe des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) auf ihre politische Führungsrolle. Faktisch war die DDR jedoch ein Satellitenstaat der Sowjetunion. Wirtschaftlich war die DDR zudem planwirtschaftlich auf der Grundlage von Fünfjahresplänen organisiert. Ihr Ende fand der ostdeutsche Staat nach der Wende mit dem Beitritt zur Bundesrepublik am 3. Oktober 1990.

Das Saarprotektorat entstand 1947 durch den wirtschaftlichen Anschluss des Saargebietes an Frankreich. Es erhielt mit dem Saar-Franken eine eigene Währung, eine eigene Hymne und Staatsangehörigkeit sowie ein eigenes Nationales Olympisches Komitee (NOK) und eine eigene Fußball-Nationalmannschaft. Demokratische Grundrechte wurden den Saarländern lange nicht zugebilligt. Zudem waren politische Parteien, die für eine Wiedervereinigung mit Deutschland eintraten, verboten. Erst mit den Luxemburger Verträgen vom 27. Oktober 1956 wurde das Saarland zum 1. Januar 1957 als Bundesland in die Bundesrepublik eingegliedert.

Kurzinformation: Das geteilte Berlin

Der Westteil Groß-Berlins wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst von den drei westlichen Besatzungsmächten Großbritannien, Frankreich und USA verwaltet. Mit der Verabschiedung des Grundgesetzes 1949 und der Verfassung von Berlin 1950 erhielt West-Berlin des Status eines Bundeslandes. Das Viermächteabkommen für Berlin von 1971 stellte jedoch fest, dass es kein "kontitutiver" Bestandteil der Bundesrepublik war. Während der Teilung war West-Berlin eines der "Auswanderungsziele" der westdeutschen Jugend und ein Ziel der Wehrdienstflüchtlinge. Das kulturelle und gesellschaftliche Leben der Stadt konzentrierte sich um den Kurfürstendamm.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete der Ostteil Groß-Berlins den sowjetischen Sektor. Er bildete zunächst das Verwaltungszentrum der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). 1949 wurde Ost-Berlin faktisch zur Hauptstadt der DDR. Völkerrechtlich blieb der Osttteil der Stadt jedoch Teil der Viersektorenstadt und damit unter alliierter Verwaltung. Nach dem Viermächteabkommen für Berlin wurde Ost-Berlin - abgesehen von einigen alliierten Vorbehaltsrechten - de facto vollständig in die DDR integriert. Das Zentrum der Stadt bildete der Alexanderplatz mit dem Fernsehturm als markantes Wahrzeichen. Mit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde es ein Teil des Bundeslandes Berlin.

Preußen war ein Staat im nördlichen Mitteleuropa und erhielt seinen Namen von den baltischen Ureinwohnern - den Prußen. Es entstand aus der historischen Landschaft Preußen und bildete im Mittelalter das Zentrum des Deutschordensstaates. Nach der Teilung 1466 und folgender Säkularisierung entstand 1525 das Herzogtum Preußen. Nach der Erhebung zum Königreich im Jahre 1701 entwickelte sich zur führenden Macht Deutschlands und einer europäischen Großmacht. Nach 1871 wurde Preußen zudem der dominierende Teilstaat des neu gegründeten Deutschen Reiches. Mit dem alliierten Kontrollratsgesetz Nr. 46 vom 25. Februar 1947 wurde es schließlich aufgelöst.

Das Königreich Hannover entstand im Jahre 1814 auf dem Wiener Kongress als Nachfolgestaat des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg. Zwischen 1814 und 1837 hatten die Könige von Hannover in Personalunion auch die britische Krone inne. Das Haus Hannover entstammte dem Adelsgeschlecht der Welfen. Hannover war 1815 ein Gründungsmitglied des Deutschen Bundes und trat 1854 auch dem Deutschen Zollverein bei. Nach dem Deutschen Krieg von 1866 wurde Hannover von Preußen annektiert und eine Provinz umgewandelt. Erst 1946 wurde das Land Hannover zwar wieder errichtet, ging aber dann im heutigen Bundesland Niedersachsen auf.

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Die 16 Bundesländer in Deutschland

Baden-Württemberg ist nach Einwohnerzahl und Fläche das drittgrößte Bundesland in Deutschland. Nach römischer, alemannischer und fränkischer Herrschaft entstanden zunächst Hunderte Grafschaften, Reichsstädte, geistliche Gebiete und ritterschaftliche Dörfer. 1806 begründete Napoleon das Königreich Württemberg und das Großherzogtum Baden. Beide gingen 1918 in einem freien Volksstaat und einer demokratischen Republik auf. 1952 entstand aus den Bundesländern Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern und Baden das heutige Baden-Württemberg. Landeshauptstadt ist Stuttgart.

Der Freistaat Bayern ist das flächenmäßig größte und nach der Einwohnerzahl das zweitgrößte Bundesland Deutschlands. Bayern blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bereits bis ins frühe Mittelalter reicht. Von 1180 bis 1918 wurde es von den Wittelsbachern regiert, seit 1806 als Königtum. Seit 1957 stellt die CSU den bayerischen Ministerpräsidenten - von 1962 bis 2008 und seit 2013 mit absoluter Mehrheit. Zudem gilt Bayern als eines der wirtschaftsstärksten Bundesländer, das auf eine über 1.000 Jahre alte Kultur- und Geistesgeschichte zurückblickt. Traditionell gliedert sich der Freistaat in die Landesteile Franken, Schwaben und Altbayern. Hauptstadt ist München.

Berlin ist die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland sowie ein eigenständiges Bundesland. Es ist die größte Stadt Deutschlands und die zweitgrößte Stadt der Europäischen Union (EU). Berlin ist nicht nur das politische Zentrum Deutschlands - es ist auch ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt sowie ein wichtiges Wirtschafts-, Kultur- und Bildungszentrum Deutschlands. Über vierzig Jahre war das geteilte Berlin ein Symbol für die Teilung Europas. Heute verbindet die Stadt das westliche und östliche Europa miteinander. Der Dichter Jean Paul schrieb bereits um 1800: "Berlin ist mehr ein Weltteil als eine Stadt."

Das heutige Bundesland Brandenburg ging historisch aus der Mark Brandenburg hervor, die vermutlich 1157 von Albrecht dem Bär erobert wurde. Von 1415 bis 1918 unterstand die Region dem Adelsgeschlecht der Hohenzollern. Brandenburg gehörte zu den sieben Kurfürstentümern und bildete das Kernland des späteren Preußen. Nach der Wiedervereinigung wurde das Bundesland Brandenburg 1990 neu gegründet. Eine geplante Länderfusion mit Berlin scheiterte jedoch 1996 in einer Volksabstimmung. Mit über 3.000 Seen und über 33.000 Kilometer langen Fließgewässern ist Brandenburg das wasserreichste Bundesland Deutschlands.

Bremen ist einer der drei Stadtstaaten und gleichzeitig das kleinste Bundesland Deutschlands. Es umfasst die Städte Bremen und Bremerhaven, die 53 Kilometer voneinander entfernt sind. Trotz seiner Größe sind in Bremen sehr viele naturbelassene Flächen zu finden, die teilweise unter Naturschutz stehen. Sie werden von vielen Bremern auch als Naherholungsgebiete genutzt. Bremen und Bremerhaven bilden  den zweitgrößten Seehafen Deutschlands nach Hamburg. Im Gegensatz zum Hamburger Hafen sind die Häfen in den deutschen Stadtstaat jedoch tideunabhängig.

Hamburg ist als "Tor zur Welt" eine der schönsten Städte Europas. Es ist die zweitgrößte Stadt Deutschlands und einer der drei deutschen Stadtstaaten. Wie kaum eine andere Metropole ist die Hansestadt vom Wasser geprägt. Ob die verästelten Fleete, der Hafen oder die Alster - nicht nur die Wirtschaft und Kultur, auch das Erscheinungsbild Hamburgs wird vom Wasser geprägt. Eine der wichtigsten Lebensadern ist der Hafen - einer der größten Europas. Zudem ist im Freihafen die über hundertjährige Speicherstadt angesiedelt - der größte Lagerhauskomplex der Welt.

Hessen blickt auf eine lange Geschichte zurück: im Jahre 1292 wurde die Landgrafschaft Hessen als Reichsfürstentum bestätigt - seine Wurzeln reichen jedoch bis ins 6. Jahrhundert zurück. Das heutige Bundesland Hessen entstand am 19. September 1945 auf Anordnung der US-Militärregierung aus den ehemals preußischen Provinzen Nassau und Kurhessen sowie dem Volksstaat Hessen. Ein wichtiger Ballungsraum ist das Rhein-Main-Gebiet, in dem etwa die Hälfte der hessischen Bevölkerung lebt. Zudem besitzt es neben dem Ruhrgebiet die höchste Industriedichte Deutschlands. Die Landeshauptstadt ist Wiesbaden.

Mecklenburg-Vorpommern im Nordosten Deutschlands entstand 1945 aus der Vereinigung des historischen Mecklenburg mit dem westlich der Oder-Neiße-Linie gelegenen Teil der ehemals preußischen Provinz Pommern. Mit einer Länge von etwa 1.700 Kilometern hat Mecklenburg-Vorpommern die längste Küste aller norddeutschen Bundesländer. Traditionell dominieren neben dem Tourismus - insbesondere auf den Inseln Usedom und Rügen - die Agrar- und Ernährungsgüterwirtschaft. Das Land ist jedoch eine der ärmsten Regionen Deutschlands und daher massiv von Transferleistungen des Bundes und anderer Länder abhängig Die größte Stadt ist Rostock - Landeshauptstadt ist Schwerin.

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Niedersachsen ist das zweitgrößte Bundesland Deutschlands. Es entstand am 23. August 1946 durch eine Verordnung der britischen Militärregierung. Touristische Anziehungspunkte sind neben der Nordseeküste und dem Harz auch das Alte Land oder das Weserbergland sowie die Städte Hannover, Braunschweig, Celle, Osnabrück oder Lüneburg. Der Landesname leitet sich vom Volksstamm der Sachsen ab und stammt bereits aus dem Mittelalter - zurückgehend auf den Niedersächsischen Reichskreis. Landeshauptstadt ist Hannover. Wirtschaftliche Zentren des Landes sind Hannover und Wolfsburg mit mehreren Automobilwerken.

Nordrhein-Westfalen ist das bevölkerungsreichste und flächenmäßig das viertgrößte Bundesland Deutschlands. Landeshauptstadt ist Düsseldorf - die größte Stadt ist jedoch Köln. Es wurde am 23. August 1946 durch eine Verordnung der britischen Militärregierung aus dem nördlichen Teil der preußischen Rheinprovinz sowie der Provinz Westfalen gegründet. Anfang 1947 wurde zudem der Freistaat Lippe dem neuen Bundesland angegliedert. Wirtschaftlich wurde NRW besonders durch die Textil- sowie die Kohle- und Stahlindustrie geprägt. Mit etwa 5,1 Millionen Einwohnern ist das Ruhrgebiet der der größte Ballungsraum Deutschlands.

Das Bundesland Rheinland-Pfalz wurde am 30. August 1946 durch eine Verordnung der französischen Militärregierung aus der ehemals bayerischen Pfalz, den früheren preußischen Regierungsbezirken Koblenz und Trier, der einst zu Hessen-Darmstadt gehörenden Provinz Rheinhessen, aus Teilen der preußischen Provinz Montabaur und ehemals oldenburgischem Gebiet um Birkenfeld gebildet. Landeshauptstadt ist Mainz. Mit Koblenz, Andernach, Trier, Mainz und Worms liegen in Rheinland-Pfalz die meisten "ältesten" Städte Deutschlands. Zudem blickt das junge Bundesland auf eine rund 2.000 Jahre alte Kulturgeschichte zurück.

Das Saarland ist seit 1957 ein deutsches Bundesland. Aufgrund seiner Grenzlage stand es besonders im 20. Jahrhundert abwechselnd unter deutschem und französischem Einfluss. Dies führte auch dazu, dass die Mentalität der Saarländer auch stark durch die französische Herrschaft geprägt ist. Geographisch gesehen besitzt das Saarland gemeinsam mit Baden-Württemberg und Hessen prozentual gesehen die größte Waldfläche Deutschlands. Zudem besitzt es die höchste Eigentumsrate an Grundbesitz in Deutschland. Die Hauptstadt des Bundeslandes ist Saarbrücken.

Der Freistaat Sachsen entstand 1918 nach dem Zusammenbruch des Königtums. Es blickt aber auf eine lange historische Tradition als Pfalzgrafschaft und später als Kurfürstentum im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation zurück. Heute zählt der Freistaat zu den wirtschaftsstärksten Bundesländern auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Auch der Tourismus ist in Sachsen stark ausgeprägt - neben Leipzig und der Landeshauptstadt Dresden gehören unter anderem das Erzgebirge, die Sächsische Schweiz, Bautzen oder Zwickau zu den touristischen Highlights.

Das heutige Bundesland Sachsen-Anhalt war im Mittelalter einer der kulturellen Mittelpunkte Deutschlands. Zudem war die Landeshauptstadt Magdeburg eines der politischen Zentren des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Laut Landesmarketinggesellschaft besitzt Sachsen-Anhalt die meisten UNESCO-Weltkulturstätten in ganz Deutschland - darunter das Bauhaus in Dessau, die Altstadt von Quedlinburg oder die Lutherstädte Wittenberg und Eisleben. Die Straße der Romanik verbindet zudem Dome, Burgen, Klöster und Kirchen aus der Zeit vom 10. bis 13. Jahrhundert.

Schleswig-Holstein ist das nördlichste Bundesland Deutschlands und mit einer Fläche von 15.799 km² das zweitkleinste Flächenland. Zu den 2,8 Millionen Menschen gehört neben einer bedeutenden dänischen auch eine friesische Minderheit, deren Kultur und Sprache besonders geschützt werden. Neben der Landeshauptstadt Kiel gehören Flensburg und Lübeck zu den drei Oberzentren des  "Landes zwischen den Meeren". Wegen seiner günstigen geografischen Lage zwischen Skandinavien und Osteuropa ist Schleswig-Holstein eine Drehscheibe für den Handel im Ostseeraum. Von besonderer Bedeutung ist auch der Tourismus. Der Wahlspruch des Landes lautet "Up ewig ungedeelt".

Thüringen liegt in der Mitte Deutschlands und gilt wegen seines Waldreichtums auch als das "Grüne Herz Deutschlands". Die Geschichte des Freistaates reicht bis ins Mittelalter zurück - im Oktober 1990 wurde das Bundesland nach der Wiedervereinigung neu gebildet. Touristisch ist Thüringen vor allem durch seine Landschaften wie die Rhön und den Thüringer Wald oder seine Städte wie Weimar, Erfurt und Eisenach bekannt. Auch viele Residenzschlösser sind heute noch in Thüringen zu besichtigen. Neben Sachsen gehört Thüringen zu den wirtschaftlich stärkeren Bundesländern Ostdeutschlands.

Ehemalige Bundesländer in Deutschland

Das Land Baden wurde am 1. Dezember 1945 aus dem südlichen Teil der früheren Republik Baden gegründet. Bis zum 2. Dezember 1946 trug es die offizielle Bezeichnung "Südbaden" - Hauptstadt des Landes war Freiburg im Breisgau. Es umfasste eine Fläche von 9.646 km² und hatte etwa 1,3 Millionen Einwohner. Baden war zunächst Teil der Französischen Besatzungszone, bevor es 1949 ein eigenständiges Bundesland der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland wurde. Staatspräsident des Landes war Leo Wohleb (1947-1952). Im Jahre 1952 wurde Baden ein Teil des neuen Südweststaates Baden-Württemberg.

Das ehemalige Bundesland Württemberg-Baden entstand am 19. September 1945 als Teil der US-amerikanischen Besatzungszone und setzte sich aus den nördlichen Teilen der ehemaligen Länder Baden und Württemberg zusammen. Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1949 wurde ein eigenständiges Bundesland. Hauptstadt Württemberg-Badens war Stuttgart. Es hatte mehr als 3,5 Millionen Einwohner und umfasste eine Fläche von 15.700 km². Ministerpräsident des Landes war Reinhold Maier (1945-1952). Im Jahre 1952 wurde es Teil des neuen Südweststaates Baden-Württemberg.

Das Bundesland Württemberg-Hohenzollern entstand nach dem Zweiten Weltkrieg in der Französischen Besatzungszone. Es setzte sich aus dem Freien Volksstaat Württemberg sowie den zu Preußen gehörenden Hohenzollernschen Landen zusammen. Die Landeshauptstadt war Tübingen, der Landtag hatte seinen Sitz im ehemaligen Kloster Babenhausen. Das Bundesland hatte etwa eine Million Einwohner und umfasste eine Fläche von 10.406 km². Die früheren Grenzen des Landes sind seit einer Kreisreform von 1973 nicht mehr erkennbar. Am 25. April 1952 ging es im heutigen Baden-Württemberg auf.

Ehemalige deutsche Kolonien

Die deutschen Kolonien wurden vom Deutschen Reich seit den 1880er Jahren erworben und nach dem Ersten Weltkrieg gemäß dem Versailler Vertrag von 1919 abgetreten. Otto von Bismarck nannte sie "Schutzgebiete", weil er in ihnen den deutschen Handel schützen wollte. Die deutschen Kolonien waren 1914 das an Fläche drittgrößte Kolonialreich nach Großbritannien und Frankreich. Gemessen an der Bevölkerungszahl lag es an vierter Stelle nach den niederländischen Kolonien. Die deutschen Kolonien waren kein Bestandteil des Reichsgebiets, sondern überseeischer Besitz des Reiches.

Bundesländer in Österreich

Österreich ist eine föderale Bundesrepublik in Mitteleuropa. Etwa 62 Prozent des Staatsgebietes ist vom alpinem Hochgebirge geprägt. Das Land blickt auf eine lange Geschichte zurück - beginnend im frühen Mittelalter. Im Jahre 1804 wurde die Donaumonarchie Österreich-Ungarn begründet - eine Vielvölkermonarchie, die immer wieder von ethnischen Konflikten geprägt war. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Republik Österreich neu begründet und war strikter Neutralität verpflichtet. Heute ist Österreich Mitglied der Europäischen Union. Hauptstadt der Alpenrepublik mit ihren neun Bundesländern ist die Donaumetropole Wien.

Kantone der Schweiz

Die Schweiz versteht sich als "Willensnation", die weder ethnisch noch religiös eine Einheit bildet. Ihr Zusammengehörigkeitsgefühl basiert vielmehr auf einer gemeinsamen Geschichte, gemeinsamen Mythen ("Rütlischwur") und gemeinsamen politischen Grundhaltungen - wie beispielsweise den Föderalismus, starke Volksrechte und außenpolitische Neutralität. Der Überlieferung nach wurde die Schweizer Eidgenossenschaft am 1. August 1291 von den drei "Urkantonen" gegründet. Der heutige Bundesstaat geht auf die Verfassung von 1848 zurück. Die 26 teilautonomen Kantone gliedern sich in die vier Landesteile Deutschschweiz, Romandie, italienische Schweiz und rätoromanische Schweiz. Bundesstadt ist Bern.

Staaten in Europa

Europa bildet gemeinsam mit Asien die eurasische Landmasse. Es gilt aber allgemein als eigenständiger Kontinent, der etwa einem Fünftel der Landmasse in Anspruch nimmt. So ist Europa zwar der zweitkleinste Kontinent der Welt, besitzt aber die drittgrößte Bevölkerung aller Kontinente. Politisch besteht es derzeit aus 47 souveränen Staaten. Hinzu kommen verschiedene abhängige Gebiete mit innerer Autonomie. Geographisch ist Europa stark zergliedert - höchster Punkt ist der Mont Blanc mit 4.792 Meter.

Albanien ist eine parlamentarische Republik auf dem Balkan mit der Hauptstadt Tirana. Das Land gehört zu den homogensten auf dem Balkan - etwa 70 Prozent der Bevölkerung sind Albaner. Nach der Wende 1990 kam es jedoch zu großen demographischen Verschiebungen: Viele Albaner emigrierten in die EU oder nach Nordamerika - zudem zogen viele Menschen vom Land in die Städte. Im Laufe der Jahrhunderte stand Albanien unter römischer, byzantinischer und osmanischer Herrschaft und ist seit 1912 unabhängig. Von 1944 bis zur Wende 1990 war es unter Enver Hoxha eine kommunistische Volksrepublik.

Andorra ist ein Zwergstaat in den östlichen Pyrenäen zwischen Spanien und Frankreich. Es ist seit 1278 unabhängig und der größte unter den fünf europäischen Zwergstaaten. Andorra ist das einzige Land der Welt, bei dem gleich zwei ausländische Funktionsträger das Amt des Staatsoberhauptes wahrnehmen - nämlich der Staatspräsident von Frankreich und der Bischof von Urgell. Zudem gilt Andorra als Wintersport- und Steuerparadies. Hauptstadt des Landes ist Andorra la Vella. Die erste Verfassung Andorras wurde erst 1981 verabschiedet. Seit 1993 gibt es eine klare Gewaltentrennung.

Belarus ist eine autoritär regierte Republik in Osteuropa. Dieser Name ist seit dem Mittelalter überliefert und seit dem 19. Jahrhundert überliefert. Das Land gehörte zunächst zum Kiewer Rus. Nach dessen Zerschlagung stand es unter litauischer und polnischer Oberhoheit. 1922 war es als Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik ein Gründungsmitglied der Sowjetunion. Seit dem Zerfall der UdSSR ist Weißrussland ein unabhängiger Staat. Die USA und die EU sehen in Belarus die einzige Diktatur Europas mit massiven Verletzungen der Menschenrechte.

Das Königreich Belgien ist eine föderale parlamentarische Monarchie, die seit 1830 unabhängig ist. Die Geschichte Belgiens reicht aber bis in die Antike zurück und erlebte viele Herrscher - von den Römern über die Franken und Burgund bis zu den Habsburgern. Im Jahr 1815 wurde Belgien auf dem Wiener Kongress den Niederlanden zugesprochen - seit 1830 ist das Königreich unabhängig. Belgien gehört zu den Gründerstaaten der EWG und Sitz vieler internationaler Organisationen wie der NATO und EU. Heute ist Belgien durch den Sprachenstreit zwischen Flandern und der Wallonie geprägt.

Bosnien-Herzegowina ist eine ehemalige jugoslawische Teilrepublik. Der Name Bosnien leitet sich vom Fluss Bosna ab, der nahe der Hauptstadt Sarajevo entspringt. Der Name Herzegowina leitet sich von "Herceg" (Herzog) ab. Nach seiner Unabhängigkeit 1991 wurde das Land durch einen dreijährigen Bürgerkrieg zwischen kroatischen, serbischen und bosnisch-muslimischen Einheiten erschüttert. Seit dem Abkommen von Dayton 1995 besteht Bosnien-Herzegowina aus drei Teilgebieten: der Bosnisch-Kroatischen Föderation, der serbischen Republik Srpska und dem Brcko-Distrikt.

Bulgarien ist eine Republik auf dem Ostbalkan am Schwarzen Meer gelegen. Hauptstadt ist Sofia - das wichtigste politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum sowie Verkehrsknotenpunkt des Landes. Die Wurzeln Bulgariens reichen bereits bis ins 7. Jahrhundert zurück. Ende des 14. Jahrhunderts geriet das Land unter osmanische Herrschaft. Erst 1908 erhielt Bulgarien seine Unabhängigkeit als Monarchie zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet das Land unter sowjetischen Einfluss. Seit 1990 ist Bulgarien eine demokratische Republik. Es ist Mitglied der NATO und der Europäischen Union (EU).

Das Königreich Dänemark ist ein flächenmäßig eher kleines Land, wovon etwa ein Drittel auf die rund 443 Inseln entfällt. Die größte Insel ist Seeland, die Halbinsel Jütland bildet das dänische Festland. Erstmals geeint wurde Dänemark um 980 von Harald Blauzahn. Von 1397 bis 1523 war das skandinavische Königreich in Personalunion mit Schweden, Norwegen und Finnland vereint ("Kalmarer Union"). Heute ist Dänemark als konstitutionelle Monarchie Gründungsmitglied der NATO und seit 1972 Mitglied der Europäischen Union. Zu Dänemark gehören auch Grönland und die Färöer, die jedoch innenpolitische Autonomie genießen. Hauptstadt des Landes ist Kopenhagen.

Die Bundesrepublik Deutschland liegt im Herzen Mitteleuropas. Das bevölkerungsreichste Land Europas ist seit 1990 wiedervereinigt und ist von kultureller Vielfältigkeit sowie regionalen Besonderheiten geprägt. Die 16 Bundesländer sind meist aus mehr als doppelt so vielen Königreichen, Fürstentümern und Residenzstädten hervorgegangen. In Deutschland gibt es ein überaus reiches kulturelles Erbe. So sind bei der UNESCO allein 52 Beiträge zum Weltkulturerbe verzeichnet - vom Aachener Dom über das Mittelrheintal bis hin zum Limes. Wirtschaftlich gehört Deutschland derzeit neben China, den USA und Japan zu den vier größten Volkswirtschaften der Welt.

Hintergrundinformation: Der Contergan-Skandal

Der Begriff "Contergan" steht für den größten Medikamenten-Skandal in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die rheinische Firma Grünenthal hatte das Schlafmittel im Jahr 1957 auf den Markt gebracht. Da es auch gegen Schwangerschaftsübelkeit half, nahmen es auch viele werdende Mütter wieder ein. Kurze Zeit später kamen allerdings weltweit etwa 10.000 Kinder mit schweren Missbildungen - vor allem an Armen und Beinen - zur Welt. Allein in Deutschland waren es rund 5.000 Kinder. Ärzte fanden schließlich heraus, dass der in Contergan enthaltene Thalidomid in den Wachstumsprozess der Ungeborenen eingriff. 1961 wurde es von Grünenthal wieder vom Markt genommen. Nach langen Auseinandersetzungen wurde 1971 eine Stiftung zugunsten der Geschädigten eingerichtet und mit 200 Millionen D-Mark ausgestattet, die jeweils zur Hälfte von Grünenthal und dem Bund kamen.

Estland ist eine parlamentarische Republik in Nordeuropa und Teil des Baltikums. Im Mittelalter stand das Land lange Zeit unter schwedischer Herrschaft. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde Estland unter Zar Peter I. dem Großen (1682-1725) als eines der drei Ostseegouvernements ein Teil des russischen Zarenreiches. Nach dessen Zusammenbruch erklärte Estland 1918 seine Unabhängigkeit. Während des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) geriet die Baltenrepublik abwechselnd unter sowjetische und Nazi-Okkupation. Ab 1944 bis 1991 war Estland als Sowjetrepublik ein Teil der Sowjetunion. Seit 2004 ist es Mitglied der NATO und der Europäischen Union (EU).

Finnland ist flächenmäßig das siebtgrößte Land Europas und zudem auch eines der nördlichsten Länder des Kontinents. Im Mittelalter wurde das Land von den Schweden erobert. Im Jahre 1809 wurde Finnland schließlich an Russland abgetreten und in ein Großfürstentum in Personalunion mit der russischen Krone umgewandelt. Kurz nach der Oktoberrevolution 1917 erklärte Finnland seine Unabhängigkeit. Ursprünglich sollte das Land eine Monarchie werden - 1919 wurde Finnland jedoch zur Republik erklärt. Heute zählt Finnland zu den wohlhabenderen EU-Staaten. Hauptstadt des skandinavischen Landes ist Helsinki.

Frankreich ist eine semipräsidiale Republik mit der Hauptstadt Paris. Hinzu kommen verschiedene Übersee-Départements und -Territorien. Der stark zentralistisch organisierte Staat ist gleichbedeutend mit Lebensart -  bekannt für Mode, Parfüm, gutes Essen und Wein. Wirtschaftlich ist Frankreich derzeit die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt und eines der wichtigsten Ziele für Touristen. Mit seiner starken Landwirtschaft ist Frankreich zudem eines der größten Industrieländer Europas. Gesellschaftlich gilt es zudem traditionell als multikulturelles Sammelbecken. Die französische Küchenkultur wurde sogar in die Liste des Immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Kurzinformation: Die Mona Lisa

Geheimnisvolles Lächeln, verführerischer und zugleich abweisender Blick: Schon zu Lebzeiten Leonardo da Vincis (1452-1519) versetzte seine Mona Lisa Betrachter in Verzückung. Jahrhunderte nach ihrer Entstehung um 1503 gehört die Mona Lisa noch immer zu den meist kopierten Gemälden und zu den größten Rätseln der Kunstgeschichte. Der Star im Louvre von Paris zieht jährlich Millionen Besucher an. Über die Identität der berühmtesten Schönheit des Louvre wurde viel spekuliert - denn das Frauenporträt ist weder signiert noch datiert.

Griechenland liegt in Südosteuropa und gehört zu den Mittelmeeranrainern. Neben dem griechischen Festland auf dem Balkan und der Halbinsel Peloponnes gehören auch zahlreiche Inseln in der Ägäis, dem Ionischen und dem Libyschen Meer zu Griechenland. Das antike Griechenland gilt mit den kleinasiatischen Städten als Wiege Europas, da hier die ersten europäischen Hochkulturen entstanden. Nach der Eroberung Konstantinopels 1453 war Griechenland ein Teil des Osmanischen Reiches. 1830 erlangte das südosteuropäische Land im Zuge der Griechischen Revolution wieder seine Unabhängigkeit. Hauptstadt des Landes ist Athen. Seit 1974 ist Griechenland eine Republik.

Großbritannien ist eine konstitutionelle Monarchie und der größte Inselstaat Europas. Es besteht aus den vier Landesteilen England, Schottland, Wales und Nordirland. Hinzu kommen mehrere Überseegebiete sowie der Kronbesitz. Die britische Geschichte reicht bereits in die römische Antike zurück. Besonders im 19. Jahrhundert war das Vereinigte Königreich die führende Industrie- und Seemacht der Welt. In politischer Sicht besitzt England die längste parlamentarische Tradition in Europa, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Allerdings besitzt Großbritannien bis heute keine geschriebene Verfassung. Die Landesflagge ist der Union Jack.

Kurzinformation: Die Landesteile von Großbritannien

England ist der größte Landesteil des Vereinigten Königreiches. Der Name leitet sich vom westgermanischen Volk der Angeln ab, die ab etwa 450 in Britannien einwanderten. Im Gegensatz zu den anderen Landesteilen hat England weder ein eigenes Landesparlament noch eine eigene Landesregierung. Das Königreich England entstand in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts. Unterbrochen wurde die monarchische Tradition des Landes lediglich durch Herrschaft Oliver Cromwells Mitte des 17. Jahrhunderts. Hauptstadt des Landesteils ist London. Zudem ist England in 39 Grafschaften gegliedert, die bereits seit dem Hochmittelalter bestehen.

Schottland ist der nördliche Landesteil Großbritanniens und eine der ältesten Nationen Europas. Hauptstadt ist Edinburgh. Die Geschichte Schottlands reicht bis ins frühe Mittelalter zurück - im 18. Jahrhundert kam es schließlich zur endgültigen Union mit England. Seit 1999 errang es mit einem eigenen Regionalparlament wieder eine größere Autonomie. Zu Schottland gehören zudem die Inselgruppen der Hebriden, der Orkneys und der Shetlands. Neben Irland ist Schottland heute ein Zentrum der Whisky-Industrie. Zudem gilt Aberdeen als ein wichtiger Hauptumschlagplatz für das aus der Nordsee geförderte Erdöl.

Wales ist der kleinste Landesteil Großbritanniens mit der Hauptstadt Cardiff. Es wurde nie durch die Angelsachsen erobert und zählt daher heute zu den sechs keltischen Nationen. Der Landesname stammt von "welsch", was soviel wie "Fremder" bedeutet. Wales steht seit Ende des 13. Jahrhunderts unter englischer Herrschaft - seit 1301 haben die britischen Thronfolger den Titel "Prinz von Wales" inne. Mit den "Laws in Wales Acts" von 1535 bis 1542 beendete König Heinrich VIII. von England (1509-1547) schließlich den Sonderstatus von Wales, mit denen der Landesteil in den englischen Rechtsraum eingegliedert wurde. Seit 1998 hat Wales wieder ein eigenes Landesparlament. Zudem ist Wales unter den britischen Gliedstaaten am engsten mit England verbunden - ist aber oft um kulturelle Abgrenzung bemüht.

Nordirland ist ein Teil des Vereinigten Königreiches mit der Hauptstadt Belfast. Es besteht aus dem größten Teil der historischen irischen Provinz Ulster im Norden Irlands. Im Zuge der Unabhängigkeit Irlands 1921 entschied sich die mehrheitlich protestantische Bevölkerung Nordirlands für den Verbleib bei Großbritannien. 1969 kam es jedoch zu Unruhen, die schließlich zu militärischen Auseinandersetzungen führten. Erst das Karfreitagsabkommen im April 1998 führte nach dem blutigen Nordirland-Konflikt zu einer weitgehenden Normalisierung. So besitzt der Landesteil wieder eine eigene Selbstverwaltung und auch eine Wiedervereinigung mit Irland ist per Referendum möglich.

Kurzinformation: Die Beatles

Keine andere Rock- und Pop-Band hat so viele Rekorde vorzuweisen wie die "Fab Four" der Beatles. Jede der 28 Singles und 13 Langspielplatten erreichte eine Millionenauflage. Bisher wurden nach Schätzungen mehr als eine Milliarde Beatles-Platten verkauft. Damit gelten sie heute als die erfolgreichste Band der Musikgeschichte.

Die Beatles führten in den 1960er-Jahren zeitweilig in vielen Ländern gleichzeitig die Hitparaden an. In der ersten Aprilwoche 1964 belegten sie die ersten fünf Plätze der US-Chart. Das Album "1" schaffte es dann Jahrzehnte später in 34 Länder auf Platz Eins. Allein in Großbritannien wurden 21,9 Millionen Singles der Beatles verkauft. Sie führen hier die Liste der Künstler mit den meist verkauften Singles an. Spitzenreiter ist "She Loves You" (1963).

Der Beatles-Titel "Yesterday" brachte es als am meisten nachgesungener Song weltweit zu einem Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde. Angeblich soll es mehr als 3.000 Cover-Versionen geben.

Irland ist ein Inselstaat, der an das Vereinigte Königreich grenzt. Die Republik Irland ist seit 1973 Mitglied der Europäischen Union. Die irische Bevölkerung bekennt sich mehrheitlich zum römisch-katholischen Glauben. Die Geschichte Irlands reicht bis ins frühe Mittelalter zurück. Mit der Eroberung der Insel durch die Normannen geriet Irland zunehmend unter englischen Einfluss. Im Jahre 1541 wurde die Insel von König Heinrich VIII. (1590-1547) in Personalunion der englischen Krone unterstellt. Seit 1921 ist Irland wieder unabhängig. Wirtschaftlich genoss das einstige "Armenhaus" durch den Ruf des "keltischen Tigers". Heute ist Irland von der Finanzkrise und Eurokrise besonders betroffen.

Island ist nach dem Vereinigten Königreich der zweitgrößte Inselstaat Europas sowie die größte Vulkaninsel der Welt. Sie liegt im Nordatlantik knapp südlich des Nördlichen Polarkreises. Die ersten menschlichen Siedlungen stammen aus der Zeit um 300 nach Christus. Als eigentlicher Entdecker gilt jedoch der schwedische Wikinger Garðar Svavarsson. Island stand lange Zeit unter norwegischer und dänischer Hoheit, wurde aber 1944 als Republik unabhängig. Der "Alþingi" - ist jedoch das älteste aktive Parlament der Welt. Island besitzt außerdem kein eigenes Militär. Hauptstadt ist Reykjavík.

Italien liegt auf der Apennin-Halbinsel, deren Form an einen Stiefel erinnert. Zu Italien gehören außerdem die Inseln Elba, Sardinien und Sizilien. Bereits in der Antike und im Mittelalter war Italien ein wichtiges europäisches Kulturzentrum sowie Mittelpunkt des Römischen Reiches. Nach dessen Zusammenbruch zerfiel Italien in zahlreiche Stadtstaaten. Im 14. Jahrhundert entwickelte sich die Toskana zum Kernland der Renaissance. Erst mit dem "Risorgimento" entstand das Königreich Italien. Nach dem Sturz des faschistischen Diktators Benito Mussolini (1922-1943) und dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Italien eine parlamentarische Republik.

Kurzinformation: Die Zerstörung von Pompeji

Im Römischen Reich war Pompeji eine wohlhabende Handelsstadt am Golf von Neapel mit mehr als 10.000 Einwohnern. Am 24. August 79 nach Christus fand das blühende Leben am Fuße des Vesuv ein jähes Ende. Bei einem Ausbruch des Vulkans, der nach Berichten von Zeitzeugen 18 Stunden dauerte, wurden Pompeji sowie seine Nachbarorte Herkulaneum, Stabiae und Oplontis unter einer bis zu 25 Meter dicken Schicht aus Asche und Bimsstein begraben. Rund 2.500 Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein.

Die Katastrophe konservierte den Moment des Untergangs für Jahrhunderte. Erst im Jahr 1748 wurde das antike Pompeji wiederentdeckt. Seitdem wird die Stadt planmäßig ausgegraben. Zehntausende Ausstellungsstücke zeigen inzwischen eindrucksvoll das damalige Alltagsleben. Räume mit kostbaren Wandmalereien und Statuen erzählen von Luxus und Wohlstand. Gipsabdrücke halten den plötzlich Tod von Menschen vor beinahe 2000 Jahren fest.

Seit 1997 gehören die archäologischen Stätten von Pompeji und Herkulaneum zur UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Jährlich wird das 66 Hektar große archäologische Gelände von Millionen Touristen besucht. Inzwischen droht Pompeji aber ein "zweiter Untergang". 

Der Kosovo ist eine Region in Südosteuropa. Benannt ist sie nach dem Amselfeld in der Nähe der Hauptstadt Priština. Vom 12. bis 14. Jahrhundert gehörte der Kosovo zum mittelalterlichen serbischen Königreich. Nach der Schlacht auf dem Amselfeld 1389 geriet es unter osmanische Herrschaft. 1912 geriet es erneut unter serbische Herrschaft. Nach 1989 kam es wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen der serbischen Bevölkerungsminderheit und der albanischen Mehrheit, die 1999 in den Kosovo-Krieg mündeten. Im gleichen Jahr wurde es ein autonomes Territorium innerhalb Serbiens. Im Februar 2008 erklärte der Kosovo seine Unabhängigkeit.

Kroatien ist eine parlamentarische Republik auf dem Balkan. Hauptstadt ist Zagreb, dass zudem ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie das wirtschaftliche und akademische Zentrum des Landes. Lange Zeit gehörte es zum Römischen, dann zum Byzantinischen Reich. Im frühen Mittelalter war Kroatien ein unabhängiges Königreich, bevor es dann zu Ungarn und später zu Österreich gehörte. Nach dem Zusammenbruch der Habsburger Doppelmonarchie wurde Kroatien ein Teil Jugoslawiens. 1991 erklärte sich die Teilrepublik ihre Unabhängigkeit. Nach einem vierjährigen Krieg mit der Republik Serbische Krajina (RSK) gehört Kroatien nun der NATO und der EU an.

Lettland liegt im Zentrum des Baltikums. Die baltische Republik besteht aus den vier historischen Regionen Livland, Kurland, Semgallen und Lettgallen. Das Gebiet des heutigen Lettland wurde bereits im 9. Jahrhunderts besiedelt. Im Jahre 1237 wurde Livland dem Deutschen Ordensstaat eingegliedert. Ab dem 17. Jahrhundert geriet Lettland abwechselnd unter schwedische, polnische und russische Herrschaft. Erst 1921 erklärte Lettland seine Unabhängigkeit. Im Juni 1940 wurde Lettland von der Roten Armee besetzt und als Sowjetrepublik in die UdSSR eingegliedert. Seit August 1991 ist Lettland wieder ein souveräner Staat sowie Mitglied der NATO und der Europäischen Union (EU).

Das Fürstentum Liechtenstein - zwischen Österreich und der Schweiz gelegen - ist keine Operettenmonarchie ("Disneyland der Alpen"), sondern ein moderner Industrie- und Dienstleistungsstaat. Es gilt heute als eine konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratisch-parlamentarischer Grundlage. Die Souveränität in Liechtenstein liegt sowohl beim Volk als auch beim Landesfürsten. Das Fürstentum ist aus dem Erwerb der Herrschaft Schellenberg 1699 und der Grafschaft Vaduz 1712 durch die Fürsten von Liechtenstein entstanden. Allerdings residieren diese erst seit 1938 dort. Heute hat Liechtenstein das höchste Bruttosozialprodukt weltweit.

Litauen gehört zu den drei baltischen Staaten in Nordosteuropa. Hauptstadt ist Vilnius. Der erste litauische Staat entstand bereits im 13. Jahrhundert und stieg im Laufe der Zeit zu einer europäischen Großmacht auf. Mit der dritten Teilung Polens 1795 geriet es unter russische Herrschaft. Mit dem Ende der russischen Zarenherrschaft erklärte Litauen 1918 seine Unabhängigkeit. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Land von der Roten Armee okkupiert und als Sowjetrepublik in die UdSSR eingegliedert. Seit 1991 ist Litauen wieder als parlamentarische Republik unabhängig. Zudem ist Litauen Mitglied der NATO und der Europäischen Union (EU).

Luxemburg ist eine konstitutionelle Monarchie und derzeit der zweitkleinste Staat in der EU. Sein Name kommt von der Burg Lucilinburhuc, aus der sich die gleichnamige Hauptstadt entwickelte. Zudem ist Luxemburg heute das einzige Großherzogtum der Welt. Es gilt als bedeutendes Finanzzentrum und hat das zweithöchste Pro-Kopf-Einkommen der Welt. Außerdem ist Luxemburg der Sitz wichtiger europäischer Institutionen - darunter der Europäische Gerichtshof, der Europäische Rechnungshof oder das Sekretariat des Europaparlaments.

Der Inselstaat Malta liegt etwa 90 Kilometer südlich von Sizilien. Das Archipel verteilt sich auf die drei Hauptinseln Malta, Gozo und Comino sowie drei unbewohnte Inseln. Der Name geht zurück auf die punische Bezeichnung "malet", die "Zufluchtsort" bedeutet. Die Geschichte desInselstaates reicht mehrere Jahrtausende zurück. In dieser Zeit wurde Malta durch viele Kulturen beeinflusst - von den Phöniziern über Griechen, Römer und Byzantiner bis hin zum Malteserorden. Im Jahre 1800 wurde es eine britische Kolonie. Seit 1964 ist es als Republik unabhängig und seit 2004 Mitglied der Europäischen Union (EU). Die maltesische Wirtschaft ist stark vom Tourismus und dem Export abhängig.

Moldau ist eine ehemalige Sowjetrepublik in Südosteuropa mit der Hauptstadt Chisinau. Im Altertum wurde das Gebiet von den Dakern besiedelt. Im Laufe der Geschichte geriet die Republik Moldau unter den Einfluss der Osmanen, Polen und Tataren, bevor es im 18. Jahrhundert unter russische Oberhoheit geriet. Im Zuge der russischen Oktoberrevolution wurde Moldau 1924 in eine Sowjetrepublik im Verbund der UdSSR umgewandelt. Seit 1991 ist Moldawien unabhängig. Im Laufe der Jahre kam es jedoch wiederholt zu ethnischen Konflikten zwischen dem russisch geprägten Transnistrien und der rumänischen Bevölkerungsmehrheit.

Das Fürstentum Monaco ist ein mondäner Kleinstaat an der französischen Mittelmeerküste. Der Name geht auf griechische Siedler zurück, die sich im 5. Jahrhundert vor Christus an dieser Stelle niederließen und ein Tempel zu Ehren des Herakles Monoikos errichteten. Heute ist Monaco vor allem bei Reichen als Wohnsitz sehr beliebt, da hier weder Einkommens- oder Erbschaftsteuer erhoben werden. Allerdings besitzen nur etwa 16 Prozent der Bevölkerung auch die monegassische Staatsbürgerschaft. Außerdem gilt das Fürstentum als am dichtesten besiedelter Staat der Welt. Seit April 2005 steht Fürst Albert II. an der Spitze des Kleinstaates.

Montenegro ist eine ehemalige Teilrepublik Jugoslawiens und einer der jüngsten Staaten Europas. Nach römischer, byzantinischer und serbischer Herrschaft war das Land bereits von 1878 bis 1918 ein eigenständiges Fürstentum - ab 1910 ein Königreich. Im Jahre 1918 wurde es dem jugoslawischen Vielvölkerstaat eingegliedert. Nach dessen Zerfall bildete Montenegro mit Serbien einen gemeinsamen Bundesstaat, der erst 2006 aufgelöst wurde. Hauptstadt des Landes ist Podgorica. Der Landesname bedeutet "schwarzer Berg" und stammt aus dem Venezianischen.

Die Niederlande gehören zu den am dichtesten besiedelten Ländern der Welt. Historisch gehörte das Land lange Zeit zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, bevor es 1648 unabhängig wurde. Als "Republik der Vereinigten Niederlande" stiegen sie zu einer der größten Wirtschafts- und Seemächte des 17. Jahrhunderts auf. Seit 1815 sind die Niederlande eine konstitutionelle Monarchie mit dem Königshaus Oranien-Nassau. Hauptstadt ist Amsterdam, Regierungssitz ist Den Haag. Umgangssprachlich werden die Niederlande auch als "Holland" bezeichnet. Diese Bezeichnung stammt von der früheren Grafschaft Holland.

Die Republik Nordmazedonien ist eine ehemalige jugoslawische Teilrepublik mit der Hauptstadt Skopje. Mazedonien stand lange Zeit unter bulgarischer, serbischer und osmanischer Herrschaft. 1918 wurde es ein Teil Jugoslawiens - mit dessen Zusammenbruch erhielt es 1991 seine Unabhängigkeit. Nach einem Namens- und Symbolstreit wurde Mazedonien jedoch erst 1993 offiziell anerkannt. Der Binnenstaat ist die einzige ehemalige Teilrepublik, die ihre Unabhängigkeit ohne Blutvergießen erringen konnte. Knapp 65 Prozent der Bevölkerung sind Mazedonier - hinzu kommen große Minderheiten von Albanern, Türken, Roma und Serben.

Das Königreich Norwegen blickt auf eine lange Geschichte zurück. So reichen die Wurzeln der Monarchie bis ins frühe Mittelalter zurück. Im Jahre 1389 wurde Norwegen ein Teil der Kalmarer Union. Nach deren Auflösung 1523 blieb Norwegen zunächst bis 1814 in Personalunion mit Dänemark und bis zu seiner Unabhängigkeit im Jahre 1905 schließlich mit Schweden verbunden. Heute gehört Norwegen aufgrund seiner Ölfunde 1967 zu den reichsten Staaten Europas. So ist das skandinavische Land der drittgrößte Erdölexporteur weltweit. Daher besitzt Norwegen heute einen der höchsten Lebensstandards weltweit. Hauptstadt des Landes ist Oslo.

Österreich ist eine föderale Bundesrepublik in Mitteleuropa. Etwa 62 Prozent des Staatsgebietes ist vom alpinem Hochgebirge geprägt. Das Land blickt auf eine lange Geschichte zurück - beginnend im frühen Mittelalter. Im Jahre 1804 wurde die Donaumonarchie Österreich-Ungarn begründet - eine Vielvölkermonarchie, die immer wieder von ethnischen Konflikten geprägt war. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Republik Österreich neu begründet und war strikter Neutralität verpflichtet. Heute ist Österreich Mitglied der Europäischen Union. Hauptstadt der Alpenrepublik mit ihren neun Bundesländern ist die Donaumetropole Wien.

Die Republik Polen liegt in Mitteleuropa und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Der Name leitet sich vom westslawischen Stamm der "Polanen" ab, der sich im frühen 10. Jahrhundert im Gebiet um Posen und Gnesen ansiedelte. Ab dem 14. Jahrhundert beeinflusste Polen maßgeblich die Politik in Mittel- und Osteuropa. Nach mehreren Teilungen, NS-Herrschaft und kommunistischer Diktatur ist Polen heute eine parlamentarische Demokratie sowie Mitglied der NATO und der Europäischen Union. Die Außenpolitik des Landes wird derzeit vor allem von der Geschichte und der geographischen Lage geprägt. Hauptstadt Polens ist Warschau.

Portugal liegt im Südwesten der iberischen Halbinsel und ist seit der Nelkenrevolution 1974 eine parlamentarische Republik. Der Name leitet sich von der Siedlung "Cale" ab, die von den Römern später in "Portus Cale" umbenannt wurde. Im frühen Mittelalter eroberten die Mauren das Land, wurden aber schließlich bis 1492 sukzessive vertrieben. In der Zeit der Avis-Könige von 1383 bis 1580 war das Königreich Portugal die führende Handels- und Seemacht und reichste Nation Europas. Nach einer jahrzehntelangen faschistischen Diktatur ist Portugal heute eine Republik, zu der auch die Inseln der Azoren und Madeira gehören.

Die Republik Rumänien liegt in Südosteuropa - Hauptstadt ist Bukarest. Im Latein der Spätantike war "Romania" das Synonym für das Römische Reich. Die rumänische Sprache gehört zur romanischen Sprachfamilie, auch wenn sie zahlreiche slawische, griechische, türkische und ungarische Einflüsse aufweist. Nach osmanischer Oberhoheit wurde Rumänien als Königreich unabhängig. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Rumänien in eine kommunistische Republik umgewandelt. Ende 1989 kam es zum blutigen Sturz des Ceaușescu-Regimes. Heute ist Rumänien Mitglied der NATO und der Europäischen Union (EU).

Russland ist der flächenmäßig größte Staat der Erde und erstreckt sich von Osteuropa bis Ostasien an den Pazifik. Hinzu kommt die Enklave Kaliningrad. Seine Ursprünge lassen sich auf die Kiewer Rus zurückführen. Peter I. der Große und Katharina II. die Große machten Russland zu einer Großmacht. Nach dem Zusammenbruch des Zarentums war Russland der wichtigste Gliedstaat der Sowjetunion. Heute gilt es als wichtigster Gas- und Ölproduzent der Welt sowie als größte Atommacht nach den USA. Ausländische Investoren klagen über Justizwillkür, Korruption, Bürokratie und zentrale Machtstrukturen. Viele Industriebetriebe sowie das Militär gelten zudem als rückständig.

Kurzinfo: Die größten Metropolen in Russland

Die russische Hauptstadt Moskau ist das politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes. "Wer Moskau regiert, regiert Russland", heißt es. Mit offiziell fast zwölf Millionen Einwohnern ist die Metropole an der Moskwa zugleich die größte Stadt Europas. Auch die einflussreiche russisch-orthodoxe Kirche hat hier ihren Hauptsitz. Die Stadt wurde vor mehr als 870 Jahren gegründet. 

Bereits die russischen Zaren regierten über Jahrhunderte ihr Reich meist vom Moskauer Kreml aus. Dort hat heute der Präsident seinen offiziellen Amtssitz. Neben dem Kreml gehören auch der Rote Platz und andere Sehenswürdigkeiten zum Weltkulturerbe der UNESCO. Bei Touristen sind auch die Stationen der weltberühmten Metro mit ihren prunkvollen Lüstern, Reliefs und Statuen beliebt.

Die zweitgrößte Stadt des Landes ist St. Petersburg. Die Stadt wurde im Jahr 1703 von Zar Peter I. dem Großen als "Fenster zum Westen" gegründet und war von 1712 bis 1918 die Hauptstadt des zaristischen Russland. Mit der Februarrevolution von 1917 wurde die Zarenherrschaft schließlich beendet. Zudem ergriffen hier wenige Monate später die Kommunisten in der Oktoberrevolution 1917 die Macht. 

Heute gilt das für seine Weißen Nächte bekannte "Piter", wie die Einheimischen ihre Stadt nennen, als Kulturhauptstadt Russlands. Die historische Innenstadt mit ihrer prächtigen Architektur ist UNESCO-Welterbe. Wegen ihrer weitläufigen Wasserkanäle wird die Stadt oft  auch als "Venedig des Nordens" bezeichnet. 

Das Museum Eremitage im früheren Winterpalast der Zaren beherbergt eine der größten Kunstsammlungen der Welt mit drei Millionen Werken. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten gehören die Peter-und-Paul-Festung oder das Zarendorf Zarskoje Selo außerhalb der Stadt. In ihrer wechselvollen Geschichte überstand St. Petersburg während des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) auch die 900 Tage dauernde Belagerung (1941-1945) durch die deutsche Wehrmacht und alliierte Truppen. Von 1914 bis 1924 hieß sie Petrograd sowie von 1924 bis 1991 Leningrad.

San Marino ist ein Zwergstaat in Südeuropa, der auf der italienischen Halbinsel liegt. Es ist die älteste Republik der Welt, die bereits im Jahr 301 gegründet wurde. Der Überlieferung zufolge wurde San Marino im 4. Jahrhundert vom heiligen Marinus gegründet. Im Jahre 754 wurde das heutige San Marino erstmals als Castellum Sancti Marini urkundlich erwähnt. Im späten Mittelalter wurde San Marino schließlich unabhängig und verabschiedete 1599 seine im wesentlichen heute noch gültige Verfassung. San Marino gehört zu den wenigen Staaten, die Vollbeschäftigung garantieren. Auch die medizinische Versorgung ist kostenlos.

Das Königreich Spanien liegt im Südwesten Europas und nimmt den größten Teil der iberischen Halbinsel ein. Spanien ist seit 1978 eine parlamentarische Monarchie und seit 1986 Mitglied der Europäischen Union. Die Geschichte des Landes reicht bis in die römische Antike zurück. Mit der Entdeckung Amerikas 1492 stieg Spanien zum Weltreich auf. Die Neuzeit war vor allem durch wechselnde Staatsformen und den Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) geprägt. Nach der Diktatur Francos führte König Juan Carlos I. (1975-2014) das Land wieder zur Demokratie zurück. Im Jahr 2014 übernahm Felipe VI. die Regentschaft des iberischen Landes. Hauptstadt des Landes ist Madrid.

Das Königreich Schweden ist eine parlamentarische Monarchie in Skandinavien. Begründet wurde das Königtum bereits im Mittelalter. Zwischen 1389 und 1523 war Schweden Teil der Kalmarer Union. Im 17. Jahrhundert gehörte es zu den Großmächten Europas. Das skandinavische Land war vor allem in den 1970er-Jahren für sein umfassendes Sozialsystem bekannt. Zudem gilt im EU-Mitgliedstaat Schweden das Öffentlichkeitsprinzip: behördliche Schriftstücke sind mit geringen Ausnahmen der Presse und Privatpersonen zugänglich. Hauptstadt des skandinavischen Landes ist Stockholm.

Die Schweiz versteht sich als "Willensnation", die weder ethnisch noch religiös eine Einheit bildet. Ihr Zusammengehörigkeitsgefühl basiert vielmehr auf einer gemeinsamen Geschichte, gemeinsamen Mythen ("Rütlischwur") und gemeinsamen politischen Grundhaltungen - wie beispielsweise den Föderalismus, starke Volksrechte und außenpolitische Neutralität. Der Überlieferung nach wurde die Schweizer Eidgenossenschaft am 1. August 1291 von den drei "Urkantonen" gegründet. Der heutige Bundesstaat geht auf die Verfassung von 1848 zurück. Die 26 teilautonomen Kantone gliedern sich in die vier Landesteile Deutschschweiz, Romandie, italienische Schweiz und rätoromanische Schweiz. Bundesstadt ist Bern.

Serbien liegt im Zentrum der Balkanhalbinsel und ist aus dem ehemaligen Jugoslawien hervorgegangen. Hauptstadt ist Belgrad, das zugleich auch das Handels- und Verkehrszentrum des Landes darstellt. Bereits im 11. Jahrhundert entstand ein erste unabhängiges serbisches Königreich, dass aber im 15. Jahrhundert von den Osmanen erobert wurde. Erst mit dem Berliner Kongress 1878 erlangte Serbien wieder seine Unabhängigkeit. 1918 wurde es Teil des jugoslawischen Vielvölkerstaates. Erst 2006 wurde Serbien wieder ein eigenständiger Staat. Seit dem Sturz des Miloševic-Regimes boomt die serbische Wirtschaft, wodurch es gelegentlich als "Balkan-Tiger" bezeichnet wird.

Die Slowakei ging 1994 aus der ehemaligen Tschechoslowakei hervor und ist heute als parlamentarische Republik Mitglied der NATO und der Europäischen Union (EU). Im 11. Jahrhundert wurde das Land ein Bestandteil des Königreiches Ungarn, von 1526 an gehörte es zur österreichisch-ungarischen Donaumonarchie. Nach dem Zusammenbruch der Habsburger Doppelmonarchie gründeten slowakische und tschechische Politiker die Tschechoslowakei. Die heutige Bezeichnung des Landes wurde bereits im 15. Jahrhundert nachgewiesen. Hauptstadt der Slowakei ist Bratislava.

Slowenien ist eine ehemalige jugoslawische Teilrepublik. Der erste slowenische Staat wurde bereits im 7. Jahrhundert mit Karantanien begründet. Im Laufe der Jahrhunderte fiel er jedoch zunächst unter bayerische, dann unter fränkische Herrschaft. Im Laufe des 13. Jahrhunderts fielen große Gebiete Sloweniens zu den Habsburgern. Nach dem Ende der Doppelmonarchie wurde Slowenien ein Teil Jugoslawiens. 1991 wurde Slowenien unabhängig ("Zehn-Tage-Krieg") und ist heute Mitglied der NATO sowie der Europäischen Union (EU). Unter den mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten gilt Slowenien derzeit als Musterstaat. Hauptstadt ist Ljubljana.

Tschechien umfasst traditionell die drei Länder Böhmen, Mähren und Schlesien. Nach dem Zusammenbruch der habsburgischen Doppelmonarchie gründeten tschechische und slowakische Politiker die Tschechoslowakei. Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes zeichnete sich alsbald ab, dass der gemeinsame Staat keine Zukunft mehr haben würde. Seit 1994 ist Tschechien ein souveräner Staat sowie Mitglied der NATO und der Europäischen Union (EU). Wirtschaftlich gehört Tschechien traditionell zu den am meisten entwickelten Ländern Europas. Hauptstadt Tschechiens ist Prag.

Kurzinfo: Die Beneš-Dekrete

Die Beneš-Dekrete schufen die Voraussetzung für die Ausweisung der deutschen Minderheit aus der früheren Tschechoslowakei. Damit sollten die Sudetendeutschen für ihre angebliche Unterstützung der deutschen Nationalsozialisten bestraft werden. Die Dekrete wurden vom ehemaligen tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Beneš (1884-1948) sowie von der damaligen Exilregierung in London erlassen. Sie dienten Behörden und vielen Bürgern als Freibrief für einen Rachefeldzug. Sie gehören zu den umstrittensten Rechtsakten in Europa.

Die Vertreibung kommt nicht in den Dekreten vor. In ihnen ist von der Bestrafung der "Landesverräter" die Rede. Jedoch wurden nach dem 8. Mai 1945 generell Mitglieder der deutschen Minderheit abgeschoben, darunter auch Antifaschisten und deutschsprachige Juden. Viele Vertriebene ließen sich in Bayern nieder. Nach dem Zerfall des Ostblocks und der Konstituierung der Tschechischen Republik belastete die Auseinandersetzung um die Beneš-Dekrete und ihre Folgen die deutsch-tschechischen Beziehungen.

Die Türkei erstreckt sich über zwei Kontinente hinweg, wobei etwa 97 Prozent des Landes in Asien liegen - den europäischen Teil bildet das östliche Thrakien. Sie ist der Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches und heute eine laizistische Republik, die 1923 von Mustafa Kemal Atatürk begründet wurde. Die Geschichte des Landes reicht bis in die frühe Antike zurück. Hier lebten Hethiter, Armenier, Griechen und Perser - es war Teil des Römischen Reiches und gehörte ab dem 4. Jahrhundert zum Byzantinischen Reich. Erst im 11. Jahrhundert ließen sich hier endgültig die türkischstämmigen Seldschuken nieder.

Die Ukraine liegt in Osteuropa am Schwarzen Meer und ist nach Russland der zweitgrößte Flächenstaat Europas. Sie geht wie ihre Nachbarländer auf die Kiewer Rus zurück. Nach deren Zersplitterung stand die Ukraine abwechselnd unter der Herrschaft Litauens, Polens, Russlands, Österreich-Ungarns oder des Osmanischen Reiches. Erst 1917 wurde die Ukraine erstmals unabhängig, im Jahre 1922 aber als Sozialistische Sowjetrepublik in die UdSSR eingegliedert. Nach dem Zusammenbruch im Jahre 1991 wurde die Ukraine erneut unabhängig. Hauptstadt der Ukraine ist Kiew. Seit 2014 tobt jedoch ein Konflikt mit russischen Milizen und um die Krim. Im Februar 2022 folgte zudem der russische Überfall auf das osteuropäische Land.

Ungarn blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits um das Jahr 1000 gründete Fürst Stephan I. (969-1038) das Königreich Ungarn, dass seine Unabhängigkeit bis ins 16. Jahrhundert bewahren konnte. Nach türkischer Besatzung fiel Ungarn schließlich 1686 an die Habsburger. Im Jahre 1867 wurde Ungarn ein autonomer Teilstaat in der Doppelmonarchie mit Österreich. Mit deren Zerfall am 31. Oktober 1918 wurde auch Ungarn wieder unabhängig. Seit dem Ende der kommunistischen Diktatur das Land  wieder eine parlamentarische Demokratie. Zudem ist Mitglied der NATO und der Europäischen Union (EU). Die Hauptstadt des Landes ist Budapest.

Der Staat der Vatikanstadt ist mit 44 Hektar der kleinste Staat der Welt. Von den rund 800 Einwohnern besitzen nur knapp 600 auch einen Vatikanpass - darunter die 110 Schweizer Gardisten und etwa 50 Laien. Im Vergleich zu allen anderen nationalstaatlich verfassten politischen Systemen besitzt der Vatikanstaat einen theokratischen Charakter. Er ist eine absolute Wahlmonarchie, die keine Gewaltenteilung kennt. Seine rechtliche Grundlage sind die Lateranverträge mit Italien vom 11. Februar 1929. International ist der Vatikan zur dauerhaften Neutralität verpflichtet. Oberhaupt des Vatikans ist derzeit Papst Franziskus.

Zypern ist ein Inselstaat im östlichen Mittelmeer mit der Hauptstadt Nikosia. In der Geschichte stand es unter dem Einfluss der Hethiter, Mykener, Assyrer, Ägypter, Perser, Römer, Byzantiner, Venezianer und Osmanen. 1878 fiel Zypern als Kolonie an Großbritannien - 1960 wurde es als Republik unabhängig. Nach einem von der griechischen Militärjunta inspirierten Putsch 1974 wurde der Nordteil Zyperns von der türkischen Armee besetzt. Im Jahre 1983 wurde die "Türkische Republik Nordzypern" (TRNZ) proklamiert, die jedoch - außer von der Türkei - international nicht anerkannt wird. Seit dem 1. April 2004 ist der Südteil Zyperns Mitglied der Europäischen Union (EU).

Staaten in Asien

Asien ist der größte Kontinent der Erde und umfasst etwa ein Drittel der Landmasse. Zudem leben in Asien etwa 60 Prozent der gesamten Weltbevölkerung. Der Name Asiens leitet sich aus dem assyrischen Wort "Assu" ("Sonnenaufgang") ab. Längster Fluss des Kontinents ist der Jangtsekiang - er ist gleichzeitig auch der drittgrößte Strom der Erde. Zudem befindet sich in Asien mit dem Himalaya der größte Gebirgszug der Welt. Höchster Gipfel der Welt ist der Mount Everest mit 8.848 Metern. Asien ist zudem eine Wiege der Hochkulturen - beispielsweise in Mesopotamien, Indien, China oder Japan. Auch alle Weltregionen entstanden in Asien.

Kurzinfo: Der Tsunami von 2004

Es war eine der größten Naturkatastrophen der Neuzeit: Bei einem Tsunami am zweiten Weihnachtstag 2004 kamen mehr als 230.000 Menschen ums Leben, unter ihnen mehr als 550 deutsche Touristen. Gewaltige Flutwellen verwüsteten binnen weniger Stunden die Küsten des Indischen Ozeans. Auslöser war ein schweres Erdbeben der Stärke 9,1 vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra. Besonders betroffen war die Provinz Aceh im Norden Sumatras.

Der Tsunami hinterließ in zwölf Ländern schwere Schäden, mindestens 1,7 Millionen Menschen wurden obdachlos. Neben Indonesien wurden auch Sri Lanka, Indien und Thailand besonders schwer getroffen. Die Wassermassen drangen an einigen Küsten kilometerweit ins Landesinnere vor. Ferienanlagen wurden fortgerissen oder überflutet.

Afghanistan ist ein Binnenstaat in Zentralasien mit einer besonderen strategischen Bedeutung für die Region. Das Land ist ein Vielvölkerstaat, in dem sich die Paschtunen häufig als Staatsvolk fühlen. In Afghanistan gibt es mehr als 57 verschiedene Sprachen und über 200 verschiedene Dialekte. Offizielle Staatssprache ist jedoch Paschto. 1919 erhielt Afghanistan seine Unabhängigkeit von britischer Vorherrschaft. Nach der sowjetischen Besatzung 1979 kam es in Afghanistan zum Bürgerkrieg. 1995 übernahmen die radikalislamischen Taliban die Herrschaft im Land - 2001 kam es zu deren Sturz. Seitdem ist Afghanistan eine Islamische Republik. Mit dem Abzug der internationalen Truppen  Ende August 2021 erlangten die Taliban erneut die Kontrolle über das Land und proklamierten das Islamische Emirat Afghanistan.

Armenien blickt auf eine lange Geschichte zurück. Seine Wurzeln reichen bis ins 1. Jahrtausend vor Christus zurück. Die Herrscher des Landes wechselten jedoch wiederholt im Laufe der Geschichte - Perser, Makedonen, Parther, Römer, Araber, Türken und Russen herrschten abwechselnd über die Kaukasus-Republik. Zwischen 1918 und 1920 existierte erstmals eine unabhängige Armenische Republik - 1936 wurde es eine Sowjetrepublik im Verbund der Sowjetunion. Mit der Unabhängigkeitserklärung vom 21. September 1991 entstand die heutige Republik Armenien mit der Hauptstadt Jerewan.

Aserbaidschan ist eine präsidiale Republik im Kaukasus mit der Hauptstadt Baku. Die Geschichte des Landes reicht bis ins 9. Jahrhundert vor Christus zurück. Im Laufe der Jahrhunderte unterstand das Land wechselnden Herrschern - von Persern über Araber, Mongolen und Türken bis hin zu den russischen Zaren. Im Jahre 1918 wurde Aserbaidschan als erste Republik des islamischen Orients unabhängig. 1920 marschierte die Rote Armee ein - das Land wurde in eine Sowjetrepublik innerhalb der UdSSR umgewandelt. Seit 1991 ist Aserbaidschan wieder unabhängig und verzeichnet durch die Investitionen ausländischer Ölfirmen einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung.

Das Königreich Bahrain ist ein Inselstaat im Persischen Golf mit der Hauptstadt Manama. Der Landesname bedeutet im im Arabischen "zwei Meere" - ein Bezug auf das Meer, das die Inseln umfasst, sowie ein Meer von Grundwasser. Nach assyrischer, persischer und portugiesischer Herrschaft wurde Bahrain 1783 unter dem arabischen Herrscherhaus der Al-Chalifa unabhängig. Im 19. Jahrhundert geriet es jedoch als Protektorat unter britische Oberhoheit. Am 14. August 1971 wurde es als konstitutionelle Monarchie unabhängig - Staatsreligion ist der Islam. Wirtschaftlich ist Bahrain stark vom Erdöl abhängig.

Bangladesch ist eine parlamentarische Republik in Südostasien. Hauptstadt des Landes ist Dhaka. Es nimmt den östlichen Teil Bengalens ein, der 1947 wegen seiner muslimischen Bevölkerungsmehrheit unter der Bezeichnung "Ostpakistan" von Indien abgespalten wurde und zu Pakistan gehörte. Bis 1947 gehörte es zur Kolonie Britisch-Indien. Erst 1971 erhielt Bangladesch nach dem Dritten Indisch-Pakistanischen Krieg seine Unabhängigkeit - der Landesname bedeutet "Land der Bengalen". Heute gehört es zum Commonwealth of Nations. Wirtschaftlich gehört Bangladesch zu den ärmsten Ländern der Welt. Ein großes Problem dabei ist die hohe Korruption.

Bhutan ist eine konstitutionelle Monarchie im Himalaya. Hauptstadt des Landes ist Thimpu. Im 8. Jahrhundert brachten indische Missionare den Buddhismus in das damals hinduistische Feudalfürstentum, das in der Folgezeit unter tibetische Herrschaft geriet. Im 17. Jahrhundert begründete Shabdrung Ngawang Namgyel das theokratische Bhutan - er gilt bis heute als Stifter der bhutanischen Identität. Staatsreligion des Landes ist der Vajrayana-Buddhismus, zu dem sich etwa 75 Prozent der Einwohner bekennen. Wegen der oft heftigen Stürme wird Bhutan auch "Land des Donnerdrachens" genannt. Die Könige des lange abgeschotteten Landes setzen zudem auf das "Bruttosozialglück".

Brunei ist eine absolute Monarchie in Südostasien. Hauptstadt ist Bandar Seri Begawan. Das Land liegt im Norden der Insel Borneo, rund 67 Prozent der Bevölkerung sind Malaiien. Staatsreligion ist der Islam. Seine Blütezeit und größte Ausdehnung hatte Brunei vom 15. bis 17. Jahrhundert. 1888 wurde es ein britisches Protektorat, seit 1984 ist Brunei wieder unabhängig. Die Wirtschaft des Landes profitiert von den enormen Erdgas- und Erdölvorkommen, die ihm eines der höchsten Bruttosozialprodukte der Dritten Welt bescherte. Sultan Hassanal Bolkiah gilt als einer der reichsten Männer der Welt.

China ist mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Erde sowie der flächenmäßig größte Staat in Ostasien. Der Landesname leitet sich wahrscheinlich von der Qin-Dynastie ab. China gehört zu den ältesten Hochkulturen der Welt. Das Kaiserreich existierte rund 2000 Jahre und wurde 1911 durch die Republik abgelöst. Nach japanischer Besatzung und Zweitem Weltkrieg kam es 1945 zum Bürgerkrieg zwischen Nationalisten und Kommunisten. Seit 1949 ist China eine Volksrepublik mit autoritärer Herrschaft der KPCh. Dennoch entwickelt sich China seit 1976 allmählich zu einer Marktwirtschaft. Hauptstadt des Landes ist Peking.

Hintergrundinformationen: Die KP Chinas (KPCh) - die größte Partei der Welt

Mit rund 80 Millionen Mitgliedern ist die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die größte politische Partei der Welt. Ihr absoluter Führungsanspruch ist in der Verfassung der Volksrepublik China festgelegt. Gegründet wurde die KPCh am 1. Juli 1921 in Shanghai; in ihrem Parteistatut sind heute unter anderem der Marxismus-Leninismus sowie die Ideen des Staatsgründers Mao Tse-tung festgeschrieben.

Höchstes Machtorgan der Partei ist der Ständige Ausschuss des Politbüros mit seinen neun Mitgliedern. Parteitage finden nur alle fünf Jahre statt - in der Zwischenzeit entscheiden die rund 200 Mitglieder des Zentralkomitees der KPCh. Zudem werden Führungsposten in China einem Parteivertreter unterstellt. Bei Disziplinarverstößen von hohen Parteifunktionären ermittelt daher auch immer erst die Disziplinarkommission der Partei, bevor der Fall der Staatsanwaltschaft übergeben wird.

Georgien ist eine parlamentarische Demokratie südlich des Großen Kaukasus. Hauptstadt des Landes ist Tiflis. Das Land hat eine äußerst vielfältige Geografie und politisch-kulturelle Geschichte. Im Laufe der Geschichte wurde Georgien von Alexander dem Großen, den Römern, Arabern, Mongolen und Türken erobert. Im Jahre 1801 wurde das Land von den Russen annektiert. Nach dem Zusammenbruch des Zarentums 1917 wurde Georgien zunächst unabhängig - 1921 marschierte die Rote Armee in Georgen ein. Das Land wurde eine Sowjetrepublik innerhalb der UdSSR umgewandelt. Seit 1991 ist Georgien wieder unabhängig.

Indien umfasst den größten Teil des indischen Subkontinents. Seinen Namen hat das Land vom Fluss Indus. Indien ist der flächenmäßig siebtgrößte und der bevölkerungsmäßig zweitgrößte Staat der Erde. Indien ist ein Vielvölkerstaat, dessen ethnische Vielfalt mit Europa vergleichbar ist. Zudem entstanden in Indien mit dem Hinduismus, Buddhismus, Jainismus und Sikhismus vier große Religionen. Indien blickt auf eine jahrtausendealte Geschichte zurück. Nach der Regierung der muslimischen Mogulkaiser geriet das Land im 18. Jahrhundert unter britische Herrschaft. Heute ist die größte parlamentarische Demokratie der Welt eine der am stärksten wachsenden Volkswirtschaften.

Hintergrundinformationen: Die Giftgas-Katastrophe in Bhopal

Die Katastrophe von Bhopal am 3. Dezember 1984 ist heute die größte Chemiekatastrophe in der Geschichte. In der indischen Millionenstadt Bhopal ließ der US-Chemiekonzern Union Carbide über mehrere Jahre hinweg Pflanzenschutzmittel produzieren - bis aufgrund technischer Pannen etwa 40 Tonnen hochgiftiges Methylisocyanat in die Atmosphäre austraten. Schätzungen zufolge sollen etwa 8.000 Menschen innerhalb von 72 Stunden gestorben sein; mehr als 15.000 Betroffene erlagen den Spätfolgen. Zudem sollen zwischen 100.000 und 500.000 Menschen, die mit dem Gas in Berührung kamen, chronisch erkrankt sein.

Seit 2001 ist Union Carbride ein Tochterunternehmen von Dow Chemical. Fünf Jahre nach der Katastrophe einigte sich das Unternehmen mit der indischen Regierung auf eine Entschädigung von 470 Millionen US-Dollar. Allerdings kritisieren Umweltgruppen seit Jahren die giftigen Altlasten einer ehemaligen Insektizidfabrik. Demnach seien in Studien noch Rückstände von Quecksilber, Blei, Chlorbenzol und andere Pestizid-Rückstände nachgewiesen worden.

Indonesien ist bevölkerungs- und einwohnermäßig das größte Land Südostasiens, der größte Inselstaat der Welt und die bevölkerungsmäßig viertgrößte Nation der Welt. Zudem ist Indonesien der Staat mit der größten islamischen Bevölkerung weltweit. Derzeit leben dort etwa 300 Ethnien malaiischer Abstammung. Die Hauptinsel ist Java - Hauptstadt ist Jakarta. Der Landesname setzt sich aus dem lateinischen Wort "indus" und dem griechischen Wort "nesos" für Insel ab. Im 17. Jahrhundert wurde es von den Niederländern als Niederländisch-Indien kolonisiert. 1949 wurde Indonesien als Präsidialrepublik unabhängig

Im Jahr 1920 entstand aus den drei osmanischen Provinzen Bagdad, Mossul und Basra der heutige Irak. Bereits 1921 wurde das Land in ein Königreich umgewandelt. 1958 wurde König Faisal II.(1939-1958) durch einen Militärputsch gestürzt und die Republik ausgerufen. Von 1979 bis 2003 wurde das Land von Saddam Hussein diktatorisch regiert. Nach seinem Sturz kam es während der Besetzung des Iraks (2003-2011) zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, tausenden Terroranschlägen, Kriegshandlungen und Gewaltkriminalität, sowohl verschiedener irakischer Gruppen gegeneinander als auch gegen die westlichen Besatzungstruppen. Im Dezember 2013 kam es zu einem Krieg zwischen dem Irak und Islamisten des IS, die Teile des Staatsgebietes eroberten. Erst Ende 2017 konnte die irakische Armee die islamistisch beherrschen Gebiete wieder zurückerobern. Heute gehört zu den fünf größten Ländern der arabischen Welt. Seine Hauptstadt ist die Metropole Bagdad. Er umfasst den größten Teil des zwischen Euphrat und Tigris gelegenen "Zweistromlandes" Mesopotamien, in dem die frühen Hochkulturen Vorderasiens entstanden sind, sowie Teile der angrenzenden Wüsten- und Bergregionen. Den Norden des Landes bildet die autonome Region Kurdistan, die über ein ein eigenes Parlament und eigene Streitkräfte (Peschmerga) verfügt.

Der Iran in Vorderasien gehört zu den 20 bevölkerungsreichsten und größten Staaten der Welt. Hauptstadt des Landes ist Teheran. Der Landesname bedeutet "Land der Arier". Lange Zeit war auch der Name Persien gebräuchlich. Er leitet sich von der Landschaft der "Persis" in der heutigen Provinz Fars ab. Um 550 begründete Kyros II. der Große mit dem Altpersischen Reich das erste Weltreich der Geschichte, dass von Alexander dem Großen erobert wurde. Nach mongolischer und türkischer Herrschaft entstand im 18. Jahrhundert ein neues persisches Kaiserreich. Im Jahre 1979 wurde mit dem Sturz des Schahs die Islamische Republik begründet.

Kurzinfo: Die Machtstrukturen im Iran

Laut Verfassung ist der iranische Staatspräsident die Nummer Zwei im Staat hinter dem geistlichen Führer. In der politischen Praxis ist dessen Machtfülle jedoch nur so groß, wie es die konservativen Kräfte wollen. Nominell steht er an der Spitze der Regierung sowie des Nationalen Sicherheitsrates, der sich mit strategischen Fragen der iranischen Außenpolitik befasst. Der Präsident schlägt dem Parlament die Minister vor, das diesen das Vertrauen aussprechen muss. Zudem ernennt er mehrere Stellvertreter, die für verschiedene Bereiche zuständig sind, zum Beispiel Wirtschaftspolitik, Haushalt oder das Atomprogramm.

Die Amtszeit des Staatspräsidenten beträgt vier Jahre - der Amtsinhaber darf danach ein weiteres Mal kandidieren. Nach einer zweiten Amtszeit muss er jedoch vier Jahre aussetzen. Wahlberechtigt sind alle iranischen Staatsbürger ab 16 Jahren. Der Staatspräsident wird direkt vom Volk mit absoluter Mehrheit gewählt - die leeren Stimmzettel mitgerechnet. Zugelassen werden jedoch nur Kandidaten, die der Wächterrat für geeignet hält. Sie müssen auf jeden Fall iranische Abstammung sein und die iranische Staatsbürgerschaft besitzen. Zudem müssen sie eine angesehene politische oder religiöse Person sein sowie ihre makellose Loyalität zur Islamischen Republik nachweisen.

Das geistliche Oberhaupt des Irans ist zugleich die höchste Autorität des Landes. Er bestimmt die Richtlinien der Politik, bestätigt den Präsidenten und hat das Oberkommando über die iranischen Streitkräfte inne. Zudem hat er bei innen- und außenpolitischen Entscheidungen das letzte Wort.

Die Legislative liegt beim Ein-Kammer-Parlament - dem "Madschalis". Die 290 Abgeordneten werden für vier Jahre vom Volk gewählt. Es kann außerdem den Staatspräsidenten durch ein Misstrauensvotum absetzen.

Der Wächterrat prüft die Vereinbarkeit der vom Parlament verabschiedeten Gesetze mit den Grundsätzen des islamischen Rechts. Zudem entscheidet er bei allen Wahlen über die ideologische und religiöse Zuverlässigkeit der Kandidaten. Die zwölf Mitglieder werden je zur Hälfte vom geistlichen Oberhaupt und vom Parlament ernannt.

Der Schlichtungsrat wird vom geistlichen Oberhaupt eingesetzt. Das Gremium soll bei Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Wächterrat und dem Parlament das letzte Wort haben. Zu den Mitgliedern gehören auch der Staats- und der Parlamentspräsident.

An der Spitze des Rechtswesens steht ein Oberster Richter, der vom geistlichen Oberhaupt für fünf Jahre ernannt wird. Er schlägt den Justizminister vor, ernennt Richter und legt die Gerichtsorganisation fest. Neben dem Obersten Gerichtshof als höchste Instanz gibt es auch islamische Revolutionsgerichte.

Israel liegt im Nahen Osten und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Der Landesname bedeutet "Gottesstreiter" und ist bereits 1211 vor Christus belegt. Nach biblischer Überlieferung schuf David bereits um 1000 vor Christus das Königreich Israel mit der Hauptstadt Jerusalem. Nach dem gescheiterten Bar-Kochba-Aufstand im Jahre 135 wurden die Juden in alle Welt verstreut. 1948 wurde der heutige Staat Israel als parlamentarische Demokratie gegründet. In der Folgezeit kam es wiederholt zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den arabischen Nachbarn. Dabei ist der Konflikt mit den Palästinensern bis heute ungelöst. Rund 77 Prozent der Bevölkerung bekennt sich zum Judentum.

Japan ist der viertgrößte Inselstaat der Welt und ist auch als "Land der aufgehenden Sonne" bekannt. Hauptstadt ist Tokio. Japan ist eine Inselkette im Pazifik - Hauptinseln sind Hokkaido, Honshu, Shikoku und Kyushu. Die Geschichte Japans ist durch ein Wechselspiel von Isolation und äußeren Einflüssen geprägt. In der Meiji-Zeit leitete Kaiser Mutsuhito (1867-1912) umfassende Reformen zur Modernisierung des Staates ein. Während des Pazifikkrieges (1937-1945) eroberte Japan einen Großteil Ostasiens. Die Atombomben-Abwürfe von Hiroshima und Nagasaki beendeten schließlich den Krieg. Heute ist Japan eine der stärksten Volkswirtschaften.

Kurzinfo: Der Yasukano-Schrein

Im Yasukuni-Schrein in Tokio gedenken die Japaner ihrer rund 2,5 Millionen Landsleute, die seit 1853 in Kriegen umgekommen sind. Das Shintō-Heiligtum ist höchst umstritten, weil dort auch Kriegsverbrecher des Pazifikkrieges (1937-1945) geehrt werden, die ein alliiertes Tribunal zum Tode verurteilt hatte. Yasukuni bedeutet "der Nation Frieden bringen". Der Shinto-Schrein wurde 1869 auf Wunsch von Kaiser Meiji (1867-1912) errichtet.

In einem Museum für Kriegs- und Militärgeschichte auf dem Schrein-Gelände wird der Zweite Weltkrieg gerechtfertigt und verherrlicht. Die Seelen, derer gedacht wird, gelten als Seelen von Helden, nicht von Opfern. Die Toten hätten die Befreiung Asiens vom Kolonialismus der Weißen gekämpft. Ohne ihren Einsatz sei die heutige freiheitlich-demokratische Welt undenkbar.

Erzählt wird zum Beispiel vom Opfermut der Kamikaze-Piloten. Es gibt aber keinen Hinweis auf das Massaker von Nanking im Jahr 1937 oder die bestialischen Menschenversuche der berüchtigten Einheit 731 in Mandschukuo. All dies macht das Totengedenken vor allem durch Japans Regierungsmitglieder umstritten. 

Der Jemen ist eine islamische Präsidialrepublik im Südwesten der Arabischen Halbinsel. Hauptstadt des Landes ist Sana'a. Etwa 97 Prozent der Jemeniten sind Araber, der Islam ist die Staatsreligion. Bereits im 2. vorchristlichen Jahrtausend war das Gebiet das politische und kulturelle Zentrum Arabiens und Drehscheibe für den Fernhandel zwischen Ostafrika, Indien und dem Mittelmeerraum. Nach persischer und osmanischer Herrschaft wurde der Südjemen Teil der britischen Kolonialreiches, während im Nordjemen die Imame der Zaiditen regierten. Auch nach dem Abzug der Briten 1967 blieb der Jemen bis 1990 in zwei Staaten geteilt.

Jordanien ist eine konstitutionelle Monarchie im Nahen Osten mit der Hauptstadt Amman. Seit 1999 steht König Abdullah II. an der Spitze des Haschemitischen Königreiches. Nach der Herrschaft der Römer und der Byzantiner gehörte Jordanien zunächst zum Reich der ägyptischen Mameluken - 1516 wurde es Teil des Osmanischen Reiches. 1920 wurde Jordanien Teil des britischen Mandatsgebietes Palästina. Seit 1946 ist Jordanien unabhängig. Während des Sechs-Tage-Krieges 1967 verlor Jordanien mit dem Westjordanland seine gesamten palästinensischen Gebiete an Israel.

Kambodscha ist ein Staat in Südostasien. Die Geschichte des Landes reicht etwa 1.200 Jahre zurück und beginnt mit dem Khmer-Reich, dass vom 9. bis 15. Jahrhundert mit Angkor als Zentrum existierte. Im 19. Jahrhundert wurde es Teil der Kolonie Französisch-Indochina. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlangte es seine Unabhängigkeit, mit dem Vietnamkrieg kam es jedoch auch in Kambodscha zum Bürgerkrieg. 1975 errichteten die Roten Khmer eine vierjährigeTerrorherrschaft mit etwa drei Millionen Toten. Nach vietnamesischer Besatzung und erneutem Bürgerkrieg ist Kambodscha heute eine konstitutionelle Monarchie.

Kasachstan ist eine autoritär regierte Präsidialrepublik in Zentralasien mit der Hauptstadt Astana. Bereits im 7. Jahrhundert wurde das Land von den Turkvölkern aus dem Altai besiedelt. 1219 wurde es Teil des Mongolischen Reiches von Dschingis Khan. Das Volk der Kasachen entstand erst im 15. Jahrhundert als Abspaltung des Usbeken-Reiches. Im 18. Jahrhundert geriet es unter die russische Zarenherrschaft. Nach deren Zusammenbruch wurde Kasachstan 1936 eine Sowjetrepublik innerhalb der UdSSR. Seit 1991 ist die GUS-Republik unabhängig und reich an Rohstoffen. Es will zudem verstärkt seltene Erden und Metalle für den weltweiten Bedarf der High-Tech-Branche fördern.

Der Golfstaat Katar auf der arabischen Halbinsel gehört geografisch zwar zu den kleineren Staaten, gewinnt aber politisch und wirtschaftlich zunehmend an Bedeutung. Große Vorkommen an Erdöl und Erdgas, die weltweit exportiert werden, machen das Emirat zu einem der reichsten Länder der Welt. Zudem hat Katar in jüngster Zeit seine Beteiligungen an europäischen Unternehmen deutlich ausgebaut. So besitzt das Land unter anderem Anteile am VW-Konzern, am deutschen Bauriesen Hochtief oder am französischen Gas- und Ölkonzern Total. Zudem revolutionierte der Nachrichtensender Al Jazeera mit Sitz in der Hauptstadt Doha die arabische Medienlandschaft.

Kirgisistan ist eine Präsidialrepublik in Zentralasien mit der Hauptstadt Bischkek. Der Landesname bedeutet "Land der Kirgisen". Etwa 65 Prozent der Bevölkerung sind Kirgisen - ein Turkvolk, das sich überwiegend zum Islam bekennt. Daneben gibt es größere Minderheiten von Russen und Usbeken. Im 12. Jahrhundert geriet das Land zunächst unter mongolische, später unter chinesische und russische Herrschaft. Nach dem Ende des Zarenreiches wurde Kirgisistan ein Teil der Autonomen Sowjetrepublik Turkestan - 1924 wurde es eine eigene Sowjetrepublik innerhalb der UdSSR. Seit 1991 ist Kirgisistan ein unabhängiger Staat.

Das Emirat Kuwait ist eine konstitutionelle Erbmonarchie auf der arabischen Halbinsel. 1756 wurde das Scheichtum unter der Dynastie as-Sabah begründet, 1990 marschierten irakische Truppen in Kuwait ein und annektierten das Emirat bis zum Zweiten Golfkrieg 1991. Heute gehört das Emirat zu den ölreichsten Ländern der Erde. Derzeit verfügt es über knapp zehn Prozent der weltweiten Erdölreserven. Etwa die Hälfte des Bruttoinlandsproduktes entsteht durch den Handel mit Erdöl und Ölprodukten. Die Wirtschaft ist marktwirtschaftlich orientiert, wird aber vom Staat kontrolliert. Das Parlament hat keine echte Macht; wichtige Posten gehen an Angehörige der Herrscherfamilie.

Laos ist der einzige Binnenstaat in Südostasien. Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt des Landes ist Vientiane. Das Land ist von ethnischer Vielfalt geprägt. Derzeit gibt es etwa 47 Volksgruppen in Laos. Hinzu kommen eingewanderte Thais, Chinesen und Inder. Die Wurzeln des heutigen Laos reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Im 19. Jahrhundert wurde es Teil der Kolonie Französisch-Indochina. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Laos unabhängig. Seit 1975 ist Laos eine kommunistisch orientierte Demokratische Volksrepublik. Nach 1986 leitete die laotische Regierung aufgrund schwerwiegender Wirtschaftsprobleme eine Öffnungs- und Reformpolitik ein.

Der Libanon ist eine parlamentarische Republik im Nahen Osten und gehört zu den Maschrek-Staaten. Hauptstadt des Landes ist Beirut. In der Geschichte stand das Land unter der Herrschaft der Phönizier, Griechen, Römer, Araber, Kreuzfahrer und Osmanen. Im Jahre 1920 wurde der Libanon ein Mandat Frankreichs. 1941 wurde der Libanon unabhängig - vier Jahre später war er Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. Zwischen 1975 und 1990 wurde das Land von einem Bürgerkrieg heimgesucht, der etwa 90.000 Todesopfer forderte. Im Sommer 2006 kam es zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah.

Malaysia ist eine konstitutionelle Wahlmonarchie und gehört zu den südostasiatischen Tigerstaaten. Hauptstadt des Landes ist Kuala Lumpur. Der Westteil des Inselstaates liegt auf der malaiischen Halbinsel - der Ostteil auf der Insel Borneo. Die malaiische Halbinsel entwickelte sich zu einem großen Handelszentrum, als der Handel zwischen China und Indien zu florieren begann. Die ersten malaiischen Königreiche entstanden bereits im 10. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert geriet Malaysia unter britischen Kolonialeinfluss. 1957 erhielt es seine Unabhängigkeit. Staatsreligion Malaysias ist der Islam.

Die Malediven sind ein Inselstaat südwestlich des indischen Subkontinents im Indischen Ozean. Die Inselkette aus 19 Inselgruppen besteht aus mehreren Atollen und 1.996 Inseln, von denen 220 bewohnt sind und weitere 87 ausschließlich für Touristen reserviert sind. Erstmals besiedelt wurden die Inseln im 5. Jahrhundert vor Christus. Im 12. Jahrhundert errichteten Araber ein Sultanat auf den Inseln und führten den Islam ein. Ab dem 15. Jahrhundert versuchten die europäischen Kolonialmächte die Inseln zu unterwerfen. 1887 wurden die Malediven ein britisches Protektorat. Seit 1965 sind diese als präsidiale Republik unabhängig. Hauptstadt ist Malé.

Die Mongolei ist ein dünnbesiedelter Binnenstaat im östlichen Zentralasien mit der Hauptstadt Ulan Bator. Im Mittelalter konnte Dschingis Khan (1162-1227) die mongolischen Stämme vereinen. In dessen Folge schuf er Weltreich, dass sogar bis nach Europa und Ägypten reichte. 1924 wurde die Volksrepublik proklamiert mit enger Anlehnung an die Sowjetunion. Seit 1992 ist die Mongolei eine demokratische Republik. Der Rohstoffreichtum macht das dünn besiedelte Land zu einer der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Hohe Rohstoffpreise für sorgen zudem für starke Konjunkturimpulse. Das Kohlebecken Tawan Tolgoi zählt zu den weltweit größten Lagerstätten.

Myanmar ist ein Staat in Südostasien mit der Hauptstadt Naypyidaw. Es trägt seit 1989 diesen Namen - andere Bezeichnungen sind Birma oder Burma. Das erste birmanische Reich wurde bereits im 11. Jahrhundert von König Anawratha begründet. Im 19. Jahrhundert fiel Myanmar nach mehreren Kriegen unter britische Herrschaft und wurde ein Teil der Kolonie Britisch-Indien. Nach der japanischen Okkupation im Zweiten Weltkrieg und Rückeroberung durch die Briten ist Myanmar seit 1948 unabhängig. Nach einer kurzen demokratischen Phase wurde Myanmar über Jahrzehnte von verschiedenen Militärregierungen kontrolliert.

Nepal ist eine parlamentarische Republik im Himalaya zwischen China und Indien gelegen. Hauptstadt des Landes ist Kathmandu. In Nepal liegen sieben der zehn größten Berge der Erde - darunter der Mount Everest. Nepal ist ein Vielvölkerstaat mit über 100 verschiedenen Volksgruppen und Kasten sowie mehr als 70 unterschiedlichen Sprachen und Dialekten. Zudem leben nur etwa 15 Prozent der Bevölkerung in den Städten. Nepal stand lange Zeit unter der indischen Rajputenherrschaft und unter britischem Einfluss. Über zehn Jahre lang herrschte in Nepal ein Bürgerkrieg mit der Kommunistischen Partei Nepals, die sich gegen die ehemalige Monarchie wandte.

Die Demokratische Volksrepublik Korea - kurz Nordkorea - ist einer der wenigen verbliebenen kommunistischen Staaten und liegt auf der Nordhälfte der koreanischen Halbinsel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Korea in eine US-amerikanische und eine sowjetische Besatzungszone aufgeteilt. 1948 wurden dort zwei unabhängige Staaten gegründet, deren Teilung sich nach dem Korea-Krieg (1950-1953) manifestierte. Zudem stärkte Kim Il-Sung seine Position als unumstrittener Machthaber des Landes und entwickelte einen bizarren Personenkult. Nach dessen Tod 1994 traten sein Sohn Kim Jong-Il und im Dezember 2011 dessen Enkel Kim Jong-Un die Nachfolge an.

Das Sultanat Oman ist eine absolute Monarchie im Südosten der arabischen Halbinsel. Hauptstadt des Landes ist Maskat. Staatsoberhaupt und Regierungschef des Landes ist der Sultan - die Rechtsprechung des Landes erfolgt nach islamischem Recht. Der Islam wiederum ist die dominierende Religion Omans, andere Religionen werden jedoch geduldet. Nach 1798 geriet das Sultanat zunehmend unter britischen Einfluss - 1891 wurde Oman schließlich ein britisches Protektorat. Seit 1971 ist das Land unabhängig. Seit den 1960er-Jahren ist die Wirtschaft auf den Export von Erdöl ausgerichtet.

Osttimor - amtlich Demokratische Republik Timor-Leste - ist eine Republik in Südostasien mit der Hauptstadt Dili. Die Bevölkerung setzt sich aus etwa 15 Ethnien zusammen, über 96 Prozent bekennen sich zum Katholizismus. Im 16. Jahrhundert fiel das Land unter portugiesische Kolonialherrschaft. 1975 rief Osttimor seine Unabhängigkeit aus, wurde aber nach wenigen Tagen von Indonesien annektiert. Nach jahrzehntelanger Besatzung kam Osttimor 1999 unter UN-Verwaltung. 2002 erlangte es als erster Staat im 21. Jahrhundert seine Unabhängigkeit.

Pakistan ist eine präsidiale Bundesrepublik im südlichen Asien. Hauptstadt des Landes ist Islamabad. Der Ursprung des Staatsnamens ist jedoch umstritten - auf Urdu bedeutet er "Land der Reinen". Pakistan ist ein Vielvölkerstaat, in dem mehr als 50 Sprachen verbreitet sind. Amtssprachen sind hingegen Urdu und Englisch. Mehr als 96 Prozent der Pakistani sind Moslems, die überwiegend eher traditionell eingestellt sind. Bis zur britischen Kolonialisierung war Pakistan durch den Islam und Indien geprägt. 1947 entstand aus den mehrheitlich moslemischen Teilen Britisch-Indiens der Staat Pakistan.

Der Staat Palästina liegt im Nahen Osten zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan. Geographisch gehören sie zum Maschrek. Sie umfassen Gazastreifen und 40 Prozent des Westjordanlandes - die provisorischen Hauptstädte sind Gaza und Ramallah. Die Gebiete gehören völkerrechtlich zu Israel und werden von der Mehrzahl der Staaten politisch und geographisch nur eingeschränkt anerkannt. Nominell werden die Regierungsfunktionen von der Palästinensischen Autonomiebehörde wahrgenommen. Seit 2012 hat Palästina einen Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen (UNO).

Die Philippinen sind ein Inselstaat im westlichen Pazifik. Hauptstadt des Landes ist Manila. Im 7. Jahrhundert gerieten sie unter dem Einfluss von Sri Vijaya, einem Handelsreich in Indonesien. Nach 1380 fasste der Islam auf den Philippinen Fuss - im 16. Jahrhundert gerieten sie unter den Kolonialeinfluss der Spanier. Nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg (1896-1898) wurden die Philippinen eine Kolonie der USA; erst 1946 wurden sie als Präsidialrepublik unabhängig. In den 1970er Jahren errichtete Ferdinand Marcos eine Diktatur mit massiven Repressalien gegen Oppositionelle; 1986 wurde Marcos jedoch gestürzt. Ihren Namen erhielten sie von ihrem Entdecker Ruy López de Villalobos.

Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie in Vorderasien, die sich auf den Islam als Staatsreligion beruft. Das Land liegt auf der Arabischen Halbinsel und beheimatet die beiden heiligsten Stätten des Islam - die Kaaba in Mekka und die Ruhestätte Mohammeds in Medina. Die Religion spielt eine große Rolle in Saudi-Arabien, dass als besonders strenggläubig und islamisch-konservativ gilt. Das Königreich Saudi-Arabien mit der Hauptstadt Riad wurde 1932 proklamiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg das Land zum wichtigsten Erdöllieferanten der Welt auf, womit der rasche wirtschaftliche Aufschwung einherging.

Singapur gehört zu den Tigerstaaten Südostasiens und ist das kleinste Land in Südostasien. Im Jahre 1819 gründete Thomas Stamford Raffles am alten Handelssitz Singapur eine britische erste Niederlassung - zuvor diente es Seeräubern als Zuflucht. 1867 wurde der heutige Stadtstaat eine britische Kronkolonie. Während des Zweiten Weltkrieg wurde Singapur von den Japanern okkupiert - 1963 als Republik nach dem "Westminster-System" unabhängig. Heute ist Singapur durch eine konfuzianisch geprägte Ethik, strenge Gesetze, einen hohen Grad an Überwachung, sehr geringe Korruption und hohe Transparenz geprägt.

Sri Lanka ist ein Inselstaat südöstlich von Indien. Ursprünglicher Name war Ceylon (bis 1972). Bereits im Mittelalter entstanden mehrere regionale singhalesische und tamilische Königreiche auf Sri Lanka. Ab dem 15. Jahrhundert geriet die Insel mehrfach unter die Herrschaft der europäischen Kolonialmächte. 1796 geriet Sri Lanka unter britische Herrschaft. 1948 erhielt das Land seine Unabhängigkeit im britischen Commonwealth of Nations. Seit 1972 ist Sri Lanka eine präsidiale Republik. Zwischen 1983 und 2009 wurde das Land durch den Bürgerkrieg zwischen der tamilischen Separatistenorganisation Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) und der singhalesischen Regierung erschüttert.

Die Republik Korea - kurz Südkorea - liegt auf dem südlichen Teil der koreanischen Halbinsel und entstand ebenfalls durch die Teilung 1948. Hauptstadt des Landes ist Seoul. Nach dem Korea-Krieg war Südkorea zunächst durch Korruption, Misswirtschaft und einen autoritären Regierungsstil geprägt. In den sechziger und siebziger Jahren war das Land faktisch eine Militärdiktatur, wo das Land faktisch jedoch wesentliche wirtschaftliche Fortschritte machte. In den neunziger Jahren wandelte sich Südkorea zur Demokratie. Heute ist es eine präsidiale Republik und es gehört zu den vier ostasiatischen Tigerstaaten.

Syrien ist eine präsidiale Republik im Nahen Osten und Teil des Maschrek. Hauptstadt des Landes ist Damaskus. Der Landesname stammt aus dem Griechischen vom antiken Assyrien. Im Laufe der Geschichte erlebte Syrien zahlreiche Herrscher - von den Assyrern über Griechen, Römer und Osmanen bis zu den Franzosen. Seit 1946 ist Syrien unabhängig und war in der Folgezeit durch politische Instabilität gekennzeichnet. Nach der Wahl zum Staatspräsidenten 1970 etablierte Hafiz al-Assad ein diktatorisches Regime, an dem sein Sohn und Nachfolger Baschar al-Assad weiter festhält. Im Zuge der Proteste in der arabischen Welt kam es 2011 zu Protesten gegen das Regime, der schließlich in einen bis heute andauernden Bürgerkrieg mündete.

Tadschikistan ist eine präsidiale Republik in Zentralasien mit der Hauptstadt Duschanbe. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung sind Tadschiken - ein iranisches Volk, das kulturell, sprachlich und ethnisch eng mit den Persern verwandt ist. Seit dem 8. Jahrhundert ist der Islam die vorherrschende Religion. In der Geschichte stand das Land abwechselnd unter der Herrschaft von Persern und Hunnen. Im Mittelalter gehörte es zum Kaiserreich Persien, nach 1868 zu Russland. 1929 wurde Tadschikistan eine Sowjetrepublik innerhalb der Sowjetunion. Seit 1991 ist es eine unabhängige Republik und gehört zu den ärmsten Ländern der Welt.

Taiwan ist eine Insel im Pazifik vor dem chinesischen Festland. Früher war die Insel unter dem Namen "Formosa" bekannt. Heute ist Taiwan faktisch ein souveräner chinesischer Staat mit der Hauptstadt Taipeh. Offiziell bezeichnet sich Taiwan als "Republik China", die zwischen 1912 und 1949 auch das gesamte chinesische Festland umfasste. International wird Taiwan jedoch nur von wenigen Regierungen anerkannt. Über vier Jahrzehnte hinweg regierte die Kuomintang über Taiwan als autoritärem Einparteienstaat. Wirtschaftlich gehört Taiwan heute zu den stärksten Volkswirtschaften der Welt.

Das Königreich Thailand liegt in Südostasien. Seine Geschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück und hieß bis 1939 Siam. Thailand bedeutet "Land der Freien" - es ist der einzige Staat Südostasiens, der dem Kolonialismus trotzen konnte. Hauptstadt des Landes ist Bangkok. Thailand blickt auf eine jahrhundertealte Tradition zurück. Sie ist stark vom Buddhismus geprägt, der faktisch als Staatsreligion dient. Seit 1932 ist Thailand eine konstitutionelle Monarchie. König Bhumipol regierte von 1946 bis 2016 und war damit eines der am längsten amtierenden Staatsoberhäupter der Welt. Als Integrationsfigur des Landes genoss er eine gottähnliche Verehrung.

Turkmenistan ist eine präsidiale Republik in Zentralasien am Kaspischen Meer gelegen. Hauptstadt des Landes ist Asgabat. Nahezu 80 Prozent des Landes werden von der Wüste Karakum eingenommen, die aus Geröll- und Sandwüstengebieten besteht. Etwa 85 Prozent der Bevölkerung sind Turkmenen - die größten Minderheiten sind Russen, Usbeken, Kasachen, Tataren, Ukrainer, Aserbaidschaner und Armenier. Etwa 90 Prozent der Einwohner bekennen sich zum Islam - neun Prozent gehören der russisch-orthodoxen Kirche an. 1894 geriet das Land unter russische Herrschaft - seit 1991 ist die ehemalige Sowjetrepublik unabhängig.

Usbekistan ist ein Binnenstadt in Zentralasien. Neben Liechtenstein ist das Land der einzige Binnenstaat der Erde, der auch nur von Binnenstaaten umgeben ist. Hauptstadt des Landes ist Taschkent. Im 19. Jahrhundert geriet Usbekistan unter russische Oberhoheit. Nach dem Zusammenbruch des Zarenreiches 1917 wurde Usbekistan ein Teil der Autonomen Sozialistische Sowjetrepublik Turkestan - 1925 wurde Usbekistan eine eigenständige Sowjetrepublik innerhalb der UdSSR. Nach deren Zerfall 1991 wurde Usbekistan ein unabhängiger Staat und Mitglied der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS).

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) liegen auf der Arabischen Halbinsel und wurden 1971 gegründet. Das Land ist ein Bundesstaat, bestehend aus sieben Emiraten. Hauptstadt des Landes ist Abu Dhabi. Die Emirate wurden im 18. Jahrhundert gegründet und gerieten bald unter britische Herrschaft. Heute liegt der Urbanisierungsgrad des Landes bei etwa 85 Prozent - einem der höchsten der Welt. In den Vereinigten Arabischen Emiraten gibt es keine politischen Parteien, Wahlen und Gewerkschaften. Zudem existiert keine strikte Gewaltenteilung. Haupteinkommen des Landes sind die Erdöl- und Gasvorkommen im Emirat Abu Dhabi.

Vietnam ist ein Staat in Südostasien. Der erste vietnamesische Staat entstand bereits im 10. Jahrhundert. Mitte des 19. Jahrhunderts geriet Vietnam unter französischen Kolonialeinfluss. Nach dem Indochina-Krieg 1954 erhielt Vietnam seine Unabhängigkeit, wurde aber in einen kommunistischen Norden und republikanischen Süden geteilt. Seit dem Ende des Vietnam-Krieges ist das Land wieder als sozialistische Republik vereint. Nach den Jahrzehnten des Krieges war Vietnam eines der ärmsten Länder Asiens. Dank seines "Wirtschaftswunders" und den 1986 eingeleiteten marktwirtschaftlichen Reformen zählt es heute zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften in Südostasien.

Staaten in Ozeanien

Ozeanien bezeichnet kulturelle und wirtschaftliche Zusammengehörigkeit der Inselwelt im Pazifik. Dazu gehören über rund 7.500 Inseln mit einer Landmasse von etwa 1,3 Millionen Quadratkilometern auf einem Meeresgebiet von 70 Millionen Quadratkilometern. In Bezug auf die Landmasse ist Ozeanien der kleinste Kontinent der Welt. Tektonisch ist es kein eigenständiger Kontinent, da die Inseln auf verschiedenen Erdplatten liegen. Im engeren Sinne gehören die Inseln und Inselgruppen Polynesien, Melanesien und Mikronesien zu Ozeanien - im weiteren Sinne auch Australien und Papua-Neuguinea. Häufig wird auch Australien als eigenständiger Kontinent gewertet.

Australien ist der sechstgrößte Flächenstaat der Erde und umfasst die Hauptlandmasse des "Kontinents Australien". Der Landesname geht auf den lateinischen Begriff "terra australis" für "südliches Land" zurück. Hauptstadt ist Canberra. Die Aborigines - Ureinwohner des Landes - leben seit etwa 50.000 bis 60.000 Jahren in Australien und zählen zu den ältesten Kulturen der Welt. Die ersten Europäer landeten bereits im 16. Jahrhundert in Australien - 1770 nahm es James Cook offiziell für Großbritannien in Besitz. Seit 1901 ist Australien als konstitutionelle Monarchie im Commonwealth of Nations unabhängig.

Die Cookinseln sind ein unabhängiger Inselstaat in "freier Assoziierung mit Neuseeland" und eine Inselgruppe im südlichen Pazifik. Sie umfassen 15 Inseln mit einer Landfläche von 236,7 km². Ihre ausschließliche Wirtschaftszone umfasst eine Meeresfläche von 1.969.553 km². Die Inseln wurden 1888 vom Großbritannien "unter Schutz gestellt". Sie sind der erste Staat, in dem Frauen zur Wahl gingen. Im August 1965 erhielten die Cookinseln die volle Selbständigkeit mit gewählter Regierung sowie eigenem Premierminister. Die Inselbewohner behielten jedoch die neuseeländische Staatsangehörigkeit.

Fidschi ist ein Inselstaat im Südpazifik mit der Hauptstadt Suva. Es ist ein Archipel aus etwa 330 Inseln, von denen derzeit 106 bewohnt sind. Die Hauptinseln sind Vanua Levu und Vitu Levu. Etwa 50 Prozent der Bevölkerung sind Melanesier - rund 45 Prozent sind indischer Abstammung. Das Archipel wurde bereits vor 3.000 Jahren bewohnt - die Ureinwohner lebten von Bodenanbau, Schweinehaltung und Fischfang. 1874 wurde Fidschi zur britischen Kronkolonie erklärt. Im Jahre 1970 wurde Fidschi im Commonwealth of Nations unabhängig - 1987 wurde es in eine Republik umgewandelt. Seit 2014 ist Fidschi eine parlamentarische Demokratie.

Kiribati ist ein Inselstaat im Pazifik. Das Staatsterritorium erstreckt sich über eine Vielzahl von Inseln in Melanesien und Polynesien. Hauptstadt des Landes ist South Tarawa. Die Bevölkerung des Landes ist ethnisch sehr homogen - 99 Prozent sind Mikronesier. Im Jahre 1606 wurden die Inseln von den Portugiesen entdeckt, 1837 wurden sie von den Europäern ständig besiedelt. Ende des 19. Jahrhunderts geriet Kiribati unter britische Kolonialherrschaft. Seit 1979 ist der Inselstaat unabhängig. Kiribati verfügt über nur wenige natürliche Ressourcen. Wichtigste Einnahmequellen sind die Kopraproduktion, der Fischfang und der Anbau von Kokosnüssen.

Die Republik Marshallinseln ist ein Inselstaat im Pazifischen Ozean. Hauptstadt des Landes ist Majuro. Das Land besteht aus zwei Inselketten, die wiederum aus etwa 1.150 Inseln bestehen. Sie wurden zunächst von den Melanesiern besiedelt. 1526 erreichten die Spanier die Inseln. 1885 wurden sie Teil der Kolonie Deutsch-Neuguinea. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörten sie als UN-Treuhandgebiet zu den Vereinigten Staaten. 1979 wurden die Marshallinseln unabhängig, waren aber zunächst noch über ein Assoziierungsabkommen an die USA gebunden. Erst 1990 erhielten die Inseln auch formal ihre völlige Unabhängigkeit.

Die Föderierten Staaten von Mikronesien sind ein Inselstaat im westlichen Pazifik. Hauptstadt des Landes ist Palikir. Als erste Europäer kamen die Portugiesen im 16. Jahrhundert nach Mikronesien. 1696 wurden sie von Spanien in Besitz genommen, 1899 an Deutschland verkauft. 1920 kamen sie als Völkerbundmandat an Japan, 1947 als UN-Treuhandgebiet an die USA. Seit 1979 ist Mikronesien als Bundesrepublik unabhängig. Sie besteht aus den Karolinen sowie den Staaten Chuuk, Kosrae, Pohnpei und Yap. Wirtschaftlich gilt Mikronesien als Entwicklungsland.

Nauru ist ein pazifischer Inselstaat mit der inoffiziellen Hauptstadt Yaren. Es ist der bevölkerungsmäßig drittkleinste und kleinste Flächenstaat der Erde. 1888 wurde die Insel von Deutschland annektiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es von Australien, Großbritannien und Neuseeland verwaltet. 1968 erlangte Nauru seine Unabhängigkeit. Wirtschaftlich profitierte es lange Zeit vom Abbau seiner Phosphatvorkommen. Als diese zur Neige gingen, verarmte der Staat jedoch zunehmend. Wegen der Gläubigerforderungen steht Nauru vor dem Bankrott und dem Verlust seiner Unabhängigkeit.

Neuseeland ist ein Inselstaat im südlichen Pazifik. Hauptstadt ist Wellington. Weder geographisch noch kulturell lässt sich Neuseeland eindeutig einem bestimmten Kontinent zugeordnet. Die Bevölkerung wurzelt aus zwei verschiedenen Kulturkreisen: den Nachfahren der europäischen (britischen) Einwanderer und den indigenen Maori. Neuseeland wurde erstmals im 14. Jahrhundert von den Polynesiern besiedelt, deren Nachkommen die Maori-Kultur begründeten. Im 18. Jahrhundert geriet es unter britischen Kolonialeinfluss. Seit 1931 ist Neuseeland eine konstitutionelle Monarchie im Commonwealth of Nations.

Niue - auch bekannt unter dem Namen "The Rock (of Polynesia)", ist eine isolierte Koralleninsel im Südpazifik. Im 18. Jahrhundert wurde die Insel von James Cook entdeckt. Am 20. Oktober 1900 wurde die Niue Teil der British Western Pacific Territories. Seit 1974 ist Niue durch einen Assoziierungsvertrag mit Neuseeland verbunden.

Palau ist eine präsidiale Inselrepublik im Pazifischen Ozean. Hauptstadt des Landes ist Melekeok. Im 19. Jahrhundert kolonialisierten die Spanier die Inseln, 1899 wurden sie an Deutschland verkauft. Nach dem Ersten Weltkrieg gingen die Inseln als Völkerbundmandat an Japan, 1947 als UN-Treuhandmandat an die USA. 1978 stimmte die Bevölkerung Palaus für die Unabhängigkeit der Inseln. Nachdem Palau einen Assoziierungsvertrag mit den USA unterzeichnete, ist der Inselstaat auch offiziell unabhängig. Die USA sind weiterhin für die Verteidigungs- und Außenpolitik Palaus zuständig.

Papua-Neuguinea ist der drittgrößte Inselstaat der Welt mit der Hauptstadt Port Moresby. Er umfasst den Ostteil der Insel Neuguinea - sowie mehrere vorgelagerte Inseln. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es zunächst eine deutsche Kolonie, die nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) in ein australisches Mandatsgebiet umgewandelt wurde. 1975 wurde es als konstitutionelle Monarchie im Commonwealth of Nations unabhängig. Papua-Neuguinea ist ein Land mit extremer Sprachenvielfalt - so sprechen die rund 6,6 Millionen Einwohner etwa 790 Sprachen. Wirtschaftlich ist es zwar reich an Rohstoffen. Durch Korruption und Missmanagement zählt es aber zu den ärmsten Ländern der Welt.

Die Salomonen sind ein Inselstaat im südwestlichen Pazifik. Hauptstadt des Landes ist Honiara. Im Jahre 1560 wurde die Inselgruppe von den Spaniern entdeckt. Anfang des 19. Jahrhunderts wanderten die ersten europäischen Siedler und Missionare ein. 1899 fielen die Inseln an Großbritannien, 1978 wurden die Salomonen als parlamentarische Monarchie im Commonwealth of Nations unabhängig. Wirtschaftlich gehören sie zu den ärmsten Staaten Ozeaniens. Neben den großen Mineralvorkommen und landwirtschaftlichen Ressourcen ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig.

Samoa ist ein Inselstaat, der den westlichen Teil der Samoa-Inseln umfasst. Hauptstadt des Landes ist Apia. Das Klima ist tropisch-ozeanisch geprägt. Nach der Entdeckung durch die Niederländer wurde Samoa 1899 eine formal unabhängige Monarchie unter dem Schutz Deutschlands, der USA und Großbritanniens. 1900 wurde der Westteil Samoas ein deutsches Schutzgebiet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Samoa als als Völkerbundmandat bzw. Treuhandgebiet an Neuseeland übertragen. 1962 erhielt Samoa als parlamentarische Monarchie seine Unabhängigkeit, 1970 wurde es Mitglied des Commonwealth of Nations.

Das Königreich Tonga ist ein Inselstaat im Südpazifik. Hauptstadt des Landes ist Nuku'alofa. Es umfasst 169 Inseln, von denen aber nur 36 bewohnt sind. Tonga ist der einige Staat in Ozeanien, der nie von den Europäern kolonialisiert wurde. Es hatte lediglich von 1900 bis 1970 den Status eines britischen Protektorates inne. Heute ist es ein eigenständiges Mitglied im Commonwealth of Nations. Tonga ist eine konstitutionelle Monarchie mit weitergehenden Befugnissen für das Staatsoberhaupt. Etwa 98 Prozent der Einwohner sind Polynesier - daneben gibt es Minderheiten von Europäern, Indern und Chinesen.

Tuvalu ist eine parlamentarische Monarchie im Commonwealth of Nations. Hauptstadt ist Funafuti. Der Inselstaat im Pazifik besteht aus neun Inseln und ist flächenmäßig das vierkleinste Land der Erde. Im 16. Jahrhundert wurden die Inseln von den Spaniern entdeckt, 1892 wurden sie Teil des britischen Kolonialreiches. 1978 erhielten die einstigen Ellice-Inseln ihre staatliche Unabhängigkeit. Haupterwerbszweige sind die Landwirtschaft und Fischerei. Tuvalus Top-Level-Domain .tv wird gerne für die Internetauftritte von Fernsehsendern verwendet. Durch den Anstieg des Meeresspiegels droht Tuvalu jedoch der Untergang.

Vanuatu ist ein südpazifischer Inselstaat mit der Hauptstadt Port Vila. Das Inselarchipel umfasst 83 Inseln und erstreckt sich auf einer Fläche von rund 13.000 km². Etwa 98,5 Prozent der Bevölkerung sind Melanesier, die rund 100 verschiedene lokale Sprachen sprechen. Viele Inseln sind bereits seit Jahrtausenden besiedelt. Im 19. Jahrhundert ließen sich die ersten europäischen Siedler dort nieder. Im Jahre 1906 gründeten Briten und Franzosen ein gemeinsame Kondominion unter dem Namen "Neue Hebriden". Im Juli 1980 erhielt Vanuatu die Unabhängigkeit. Heute ist das Land eine parlamentarische Republik im Commonwealth of Nations.

Staaten in Afrika

Afrika ist der zweitgrößte Kontinent nach Asien der Erde mit derzeit etwa 16 Prozent der Weltbevölkerung. Im Altertum bezeichnete "Africa" nur das Gebiet um das heutige Tunesien, zurückgehend au den römischen Senator Publius Cornelius Scipio Africanus. Heute ist der Erdteil von der kulturellen Vielfalt seiner Völker, dem Erbe des Kolonialismus und den Folgen der Armut geprägt. Der längste Strom des Kontinents ist der Nil mit 6.671 Kilometern. Das Kilimandscharo-Massiv ist mit 5.895 Metern das höchste Bergmassiv des Kontinents. Auf der Basis der "Out-of-Africa-Theorie" gilt Afrika heute als "Wiege der Menschheit".

Die Republik Ägypten ist ein Staat in Nordostafrika. Die Landfläche besteht im wesentlichen aus der Flussoase des Nils sowie der libyschen und der arabischen Wüste. Die Anfänge der ägyptischen Zivilisation liegen bereits 7.000 Jahre zurück. Mit dem Niedergang der Pharaonenzeit herrschten in Ägypten zunächst Ptolemäer, Römer und Byzantiner. Im 7. Jahrhundert breitete sich der Islam in Ägypten aus - im 16. Jahrhundert geriet es unter osmanische Herrschaft. Nach kurzer britischer Herrschaft wurde Ägypten 1922 wieder unabhängig. 1953 wurde es eine präsidiale Republik. Die Revolution 2011 wurde durch den Umsturz 2013 beendet. Hauptstadt des Landes ist Kairo.

Kurzinfo: Die Halbinsel Sinai

Die ägyptische Sinai-Halbinsel liegt an der Nahtstelle von Afrika und Asien. Das Gebiet zwischen Rotem Meer und Mittelmeer ist mit 60.000 Quadratkilometern fast so groß wie Niedersachsen und Schleswig-Holstein zusammen. Von den 900.000 bis 1,3 Millionen Einwohnern sind bis zu 500.000 umherziehende Beduinen.

Die wüstenhafte und gebirgige Halbinsel spielt seit biblischen Zeiten eine wichtige Rolle. Auf dem Berg Sinai soll Moses von Gott die Zehn Gebote erhalten haben. Muslime glauben, dass das Pferd des Propheten Mohammed vor dem Himmelsritt hier einen Huf aufgesetzt hat. In der neueren Geschichte kämpften Israel und Ägypten um das Gebiet. Im Sechstagekrieg 1967 eroberte Israel den Sinai. Nach dem Friedensvertrag von 1979 wurde er bis 1982 an Ägypten zurückgegeben.

Algerien ist eine Präsidialrepublik in Nordafrika und der flächenmäßig zweitgrößte Staat Afrikas. Hauptstadt ist Algier. Ursprünglich war das Land von Berber-Stämmen bewohnt. Nach numidischer, römischer, byzantinischer und osmanischer Herrschaft war Algerien zunächst unabhängig, geriet aber nach 1830 unter französische Kolonialherrschaft. Nach dem Algerien-Krieg 1954 bis 1962 erlangte das Land seine Unabhängigkeit. In den 1990er-Jahren kam es jedoch zu einem bürgerkriegsähnlichen Konflikt mit verschiedenen islamistischen Gruppierungen, der bis zur Jahrtausendwende andauerte.

Angola ist eine Präsidialrepublik im südwestlichen Afrika. Hauptstadt des Landes ist Luanda. Der Landesname leitet sich vom Titel "Ngola" für die Könige von Ndongo ab - einem Vasallenstaat des Kongoreiches. Ihren Namen erhielt die Region aber durch die portugiesischen Seefahrer, die dort erstmals an der afrikanischen Küste anlandeten. Diese errichteten 1483 dort als erste Europäer eine Handelsstation. Nach kurzzeitigem Einfluss der Niederländer und Spanier blieb Angola jedoch unter portugiesischen Kolonialeinfluss. Nach der portugiesischen "Nelkenrevolution" wurde Angola 1975 unabhängig.

Äquatorial-Guinea ist eine präsidiale Republik im westlichen Afrika mit der Hauptstadt Malabo. Neben Dänemark gehört es zu den zwei Staaten der Welt, deren Hauptstädte auf einer Insel liegen, obwohl sie einen Festlandanteil besitzen. Um 1500 geriet das Gebiet unter portugiesische Kolonialherrschaft. Im Jahre 1778 wurde es an Spanien abgetreten und damit die einzige spanische Kolonie im subsaharischen Afrika. Kurz nach seiner Unabhängigkeit 1968 errichtete Francisco Macías Nguema eine der blutigsten Diktaturen Afrikas. Seit 1979 ist Äquatorialguinea eine Militärdiktatur unter der Herrschaft Teodoro Obiang Nguema Mbasogos.

Äthiopien ist eine Bundesrepublik in Ostafrika mit der Hauptstadt Addis Abeba. Das Land gilt als Vielvölkerstaat, in dem über 80 Sprachen gesprochen werden. Das äthiopisch-orthodoxe Christentum gilt als wichtigste Religion des Landes. Äthiopien gilt heute als ältester christlicher Staat der Welt. Das Land gilt zudem als "Wiege der Menschheit" - es ist der älteste unabhängige Staat Afrikas und einer der ältesten der Welt. Äthiopien konnte den muslimischen Eroberungsversuchen wie den kolonialen Bestrebungen der europäischen Staaten widerstehen. Kulturell unterscheidet sich Äthiopien - aus dem auch der Kaffee kommt - deutlich vom übrigen Afrika.

Benin ist eine Republik im westlichen Afrika mit der Hauptstadt Porto Novo. Bis 1975 trug das Land den Namen "Dahomey" in Anlehnung an das gleichnamige Königreich, das etwa 260 Jahre an der afrikanischen Westküste bestand. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebiet als Teil Französisch-Westafrikas eine französische Kolonie und erhielt erst 1960 wieder seine Unabhängigkeit. In den 1970er- und 1980er-Jahren pflegte Benin als kommunistische Volksrepublik enge Beziehungen zur Sowjetunion. Seit den 1990er-Jahren ist das Land eine Präsidialdemokratie mit über 60 Ethnien und mehr als 90 Sprachen und Dialekten.

Botswana ist eine parlamentarische Republik im südlichen Afrika - Hauptstadt des Landes ist Gaborone. Der Name des Landes leitet sich vom Volk der Tswana ab. Etwa 24 Prozent der Erwachsenen sind mit HIV infiziert - damit besitzt Botswana die zweithöchste Infektionsrate der Welt nach dem afrikanischen Königreich Swaziland. Lange Zeit wurde das Land von mehreren kleinen Königreichen der Tswana beherrscht. Diese schlossen mit Großbritannien Schutzverträge gegen die Buren. Es entstand das britische Protektorat Betschuanaland, dass 1966 unter heutigem Namen als Republik im Commonwealth of Nations unabhängig wurde.

Burkina Faso ist ein Binnenstaat in Westafrika. Der Landesname ist zweisprachig: Burkina ist Moré und bedeutet "Unbestechlicher, Integrer, Aufrichtiger" - Faso stammt aus dem Dioula und bedeutet "Vaterland". Nach dem Ende der Königreiche der Mossi geriet das Land Ende des 19. Jahrhunderts unter französischen Kolonialeinfluss. 1960 wurde es unter dem Namen Obervolta unabhängig - seit 1984 trägt es den heutigen Landesnamen. Obwohl Burkina Faso zu den ärmsten Ländern gehört, zeichnet es sich durch eine gewisse Stabilität sowie durch eine kulturelle Vielfalt aus. Neben 60 anderen Ethnien stellen die Mossi die Hälfte der Bevölkerung.

Burundi ist ein Binnenstaat im östlichen Zentralafrika. Hauptstadt des Landes ist Bujumbura. Es ist einer der kleinsten Staaten Afrikas, aber dichtbesiedelt. Größte Bevölkerungsgruppe sind die Hutu mit etwa 85 Prozent. Burundi blickt auf eine jahrhundertealte monarchische Tradition zurück. Im 19. Jahrhundert geriet es unter deutsche Kolonialherrschaft. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es belgisches Treuhandgebiet. 1962 wurde Burundi als Monarchie unabhängig, 1966 wurde es in eine Republik umgewandelt. Heute ist Burundi ein typisches Agrarland. Etwa 85 Prozent der Bevölkerung sind von der Landwirtschaft abhängig.

Dschibuti ist eine Präsidialrepublik in Nordostafrika mit der gleichnamigen Hauptstadt. Die Bevölkerung besteht zu 60 Prozent aus Issa-Somali und zu 35 Prozent aus Afar, zwischen denen es beträchtliche Spannungen gibt. Die große Mehrheit bekennt sich zum Islam. Zunächst geriet das Land unter die Herrschaft arabischer Sultane, bevor es im 19. Jahrhundert unter französische Kolonialherrschaft fiel. 1977 erhielt Dschibuti seine staatliche Unabhängigkeit. Wirtschaftlich ist es heute noch heute stark unterentwickelt. Eine Sozialgesetzgebung gibt es nicht, das Gesundheitssystem ist nur unzureichend entwickelt.

Die Elfenbeinküste ist eine präsidiale Republik in Westafrika. Hauptstadt des Landes ist Yamoussoukro, wirtschaftliches Zentrum ist Abidjan. Die Bevölkerung besteht aus etwa 60 Ethnien, die lange Zeit friedlich zusammenlebten. Im 17. Jahrhundert begann die Kolonialisierung des Landes durch die Franzosen. 1895 wurde es Teil Französisch-Westafrikas. Im Jahre 1960 wurde die Elfenbeinküste unabhängig. Von 2002 bis 2007 herrschte jedoch aufgrund ethnischer Spannungen ein blutiger Bürgerkrieg. Ein weiteres großes Problem ist die häufige Korruption. Wirtschaftlich ist die Elfenbeinküste der größte Kakaoexporteur der Welt.

Eritrea ist eine präsidiale Republik im nordöstlichen Afrika. Hauptstadt des Landes ist Asmara. Der Landesname leitet sich von "Erythräa" ab - der griechischen Bezeichnung für das Rote Meer. In der eritreischen Bevölkerung gibt es neun ethnische Gruppen - etwa je die Hälfte bekennen sich zum Islam und zu verschiedenen christlichen Konfessionen. In der Geschichte herrschten verschiedene Mächte über das Land. 1890 wurde es italienische Kolonie - 1936 wurde sie in Italienisch-Ostafrika eingegliedert. 1947 geriet es unter äthiopische Herrschaft. Nach dreißigjährigem Unabhängigkeitskrieg wurde Eritrea 1993 unabhängig.

Eswatini ist eine Monarchie im Commonwealth of Nations mit der Hauptstadt Mbabane und dem Regierungssitz in Lobamba. Der zweitkleinste Staat des Kontinents ist die letzte absolute Monarchie Afrikas. Größte Bevölkerungsgruppe ist das Bantu-Volk der Swasi. Ende des 19. Jahrhunderts geriet das Land zunächst unter die Herrschaft der Buren, bevor es 1907 ein britisches Protektorat wurde. 1968 erlangte Swasiland seine Unabhängigkeit, seit 1977 spielt der König die dominierende Rolle in der Politik. Wirtschaftlich gehört Eswatini zu den ärmsten Staaten der Welt. Zudem ist die Rate der HIV-Infizierungen die höchste der Welt.

Gabun ist eine präsidiale Republik im westlichen Zentralafrika. Hauptstadt des Landes ist Libreville. Die Bevölkerungsmehrheit besteht aus verschiedenen Bantu-Völkern. Etwa 65 Prozent bekennt sich zum Christentum. Im 15. Jahrhundert entstand auf diesem Gebiet der Bantu-Staat Loango. Im Jahr 1839 wurde das Gebiet zunächst ein Teil der Kolonie Französisch-Äquatorialafrika, 1910 wurde es als eigenständige Kolonie wieder ausgegliedert. Seine Unabhängigkeit erhielt Gabun schließlich im Jahre 1960. Heute ist Gabun einer der rohstoffreichsten Staaten Afrikas. Zudem gehört es zu den größten Tropenholz-Exporteuren Afrikas.

Gambia ist ein Staat in Westafrika mit der Hauptstadt Banjul. Mit 11.295 km² ist es der kleinste Flächenstaat Afrikas. Das Land ist nach dem gleichnamigen Fluss benannt, dessen Name vom portugiesischen Wort "câmbio" für "Austausch" oder "Handel" abgeleitet wurde. Auch wenn sich etwa 90 Prozent der Bevölkerung zum Islam bekennen, ist Gambia ein weltlicher Staat, in dem alle Religionen friedlich nebeneinander existieren. Mitte des 15. Jahrhunderts geriet es unter europäischen Einfluss. Nach französischer und britischer Kolonialherrschaft wurde Gambia 1965 unabhängig. Heute ist es eine präsidiale Republik im Commonwealth of Nations.

Ghana ist eine Präsidialrepublik in Westafrika mit der Hauptstadt Accra. Als erstes tropisches Land Afrikas erhielt es am 6. März 1957 die Unabhängigkeit von der damaligen Kolonialmacht Großbritannien - dennoch gehört es heute dem Commonwealth of Nations an. Ghana ist ein ethnisch, sprachlich und religiös sehr heterogenes Land, zudem besitzt es eine reichhaltige Flora und Fauna. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind neben dem Tourismus auch die Exporte von Edelhölzern und der Rohstoffreichtum. Einer der wichtigsten Rohstoffe ist Gold, dass der ehemaligen Kolonie auch den Namen "Goldküste" gab.

Guinea ist eine Präsidialrepublik in Westafrika. Hauptstadt des Landes ist Conakry. Die Bevölkerung besteht aus etwa 20 Ethnien; vorherrschende Religion ist der Islam. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Guinea Teil der Kolonie Französisch-Westafrika. 1958 entschied es sich als einzige französische Kolonie in Afrika in einer Volksabstimmung für die Unabhängigkeit. Heute gehört Guinea zu den ärmsten und industriell am wenigsten entwickelten Staaten der Erde. Die Analphabeten-Quote liegt derzeit bei etwa 56 Prozent. Dennoch ist Guinea reich an Bodenschätzen, darunter Bauxit, Diamanten und Gold.

Einst galt Guinea-Bissau an der afrikanischen Westküste als Hoffnungsträger für den wirtschaftlichen Fortschritt auf dem Kontinent. Heute zählt der bürgerkriegsgeschwächte Staat zu den ärmsten Ländern der Welt. Dabei wurde die gewerbliche Infrastruktur der Hafenstadt Bissau weitgehend zerstört. Zudem sieht die UNO das Land als Basislager und Drehscheibe für den Handel mit Kokain aus Kolumbien, das für den europäischen Markt bestimmt ist. Heute leben etwa zwei Drittel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze; die Infrastruktur ist nur schlecht ausgebaut. Außerdem hat die Republik seit ihrer Unabhängigkeit 1973 zahlreiche Putschversuche und Kämpfe mit Rebellen erlebt.

Kamerun ist eine Präsidialrepublik mit der Hauptstadt Yaoundé. Der Landesname leitet sich vom portugiesischen Wort "Rio de Camarões" ("Krabbenfluss") ab. Bis ins 19. Jahrhundert stand das Land unter dem Einfluss eigenständiger afrikanischer Herrscher unterschiedlicher ethnischer Herkunft. Mit der Landung der Portugiesen 1472 begann der europäische Einfluss auf das Land. Im 19. Jahrhundert wurde Kamerun ein deutsches Schutzgebiet. Im Jahre 1919 wurde es ein Mandat des Völkerbundes unter britischer und französischer Verwaltung. Seit 1960 ist Kamerun als Mitglied des Commonwealth of Nations unabhängig.

Kap Verde ist ein Inselstaat im westlichen Afrika. Hauptstadt des Landes ist Praia. Die Inselgruppe besteht aus 15 Inseln, von denen neun bewohnt sind. Vor ihrer Entdeckung und Besiedlung durch die Portugiesen waren die Inseln unbewohnt. Aus der Vermischung von europäischen Siedlern und afrikanischen Sklaven entstand eine neue kreolische Kultur. Im Jahre 1461 wurden die Inseln Teil des portugiesischen Kolonialreiches. Am 5. Juli 1975 wurde Kap Verde unabhängig. Heute ist es eine pluralistische parlamentarische Republik. Hauptziele der Regierung sind die Armutsbekämpfung sowie die Steigerung der Effizienz von Staat und Wirtschaft.

Kenia ist eine Republik in Ostafrika am Indischen Ozean. Hauptstadt des Landes ist Nairobi. Ende des 19. Jahrhundert geriet das heutige Kenia unter den Einfluss der europäischen Kolonialmächte. Im Jahre 1895 wurde Kenia Teil des Protektorats Britisch-Ostafrika - im Jahre 1920 erhielt es den Status einer britischen Kronkolonie. Seine Unabhängigkeit erhielt Kenia am 12. Dezember 1963. Seitdem ist das Land eine präsidiale Republik. In Kenia leben heute etwa 52 verschiedene Volksgruppen mit eigenen Dialekten - darunter die Kikuyu oder die Massai. Offizielle Amtssprachen sind Englisch und Swahili.

Die Komoren sind ein föderaler Inselstaat im Indischen Ozean östlich von Afrika. Die Hauptstadt ist Moroni. Die Komorer sind eine Mischbevölkerung aus Arabern, Madagassen, Bantu, Indern und Indo-Melanesiern. Daneben gibt es eine kleine europäische Minderheit. Nach persischer und arabischer Besiedlung gründeten die Europäer im 16. Jahrhundert erste Niederlassungen. Im 19. Jahrhundert gerieten die Inseln unter französische Kolonialherrschaft. Seit 1975 sind die Komoren unabhängig, politisch jedoch instabil. Heute sind sie eine islamische Bundesrepublik. Wirtschaftlich gehören die Komoren zu den ärmsten Staaten der Welt.

Die Demokratische Republik Kongo ist der flächenmäßig viertgrößte und bevölkerungsmäßig drittgrößte Staat Afrikas. Hauptstadt des Landes ist Kinshasa. Ursprünglich waren dort mehrere Königreiche beheimatet. Darunter befand sich das im 14. Jahrhundert gegründete Königreich Kongo - eines der größten afrikanischen Königreiche in der Geschichte. Nach deren Zerstörung durch die europäischen Kolonialmächte wurde das Land 1885 zum "Privatbesitz" des belgischen Königshauses erklärt. Nach der Unabhängigkeit des Kongo 1960 errichtete Joseph Mobutu eine der längsten Diktaturen Afrikas, die bis 1997 andauerte.

Die Republik Kongo ist eine präsidiale Republik in Zentralafrika mit der Hauptstadt Brazzaville. Die Bevölkerung besteht ausschließlich aus Bantu-Völkern. Im 15. Jahrhundert wurde das Mündungsgebiet des Kongo erstmals von Europäern erforscht. Ende des 19. Jahrhunderts geriet und unter französische Herrschaft und wurde später ein Teil von Französisch-Äquatorialafrika. Seit 1960 ist die Republik Kongo unabhängig. Trotz großer Erdölressourcen gibt es noch immer Massenarbeitslosigkeit und eine weit verbreitete Korruption. Hinzu kommen eine hohe Außenverschuldung und ein hoher Importbedarf.

Lesotho ist eine parlamentarische Monarchie im südlichen Afrika mit der Hauptstadt Maseru. Es wird als Enklave in Südafrika vollständig von seinem Nachbarland umgeben. Politisch gehörte Lesotho jedoch nie zu Südafrika. Aufgrund seiner Höhenlage wird es auch "Königreich im Himmel" genannt. Lesotho ist einer der wenigen afrikanischen Nationalstaaten, die über ein homogenes Staatsvolk mit gemeinsamer Identität, Tradition und Kultur besitzen. Etwa 99 Prozent gehören zum Bantuvolk der Basotho - kleine Minderheiten sind Zulu, Xhosa, Europäer und Asiaten. Lesotho ist nach britischer Kolonialherrschaft seit 1966 unabhängig.

Liberia ist eine Präsidialrepublik im westlichen Afrika mit der Hauptstadt Monrovia. Es war zunächst ein Projekt, um ehemalige afroamerikanische Sklaven aus den USA anzusiedeln. Im Jahre 1847 entstand daraus der zweitälteste Staat des afrikanischen Kontinents. Noch heute ist das Land durch Konflikte zwischen den einheimischen Ethnien und den Nachkommen der damaligen Sklaven geprägt. Liberias Staatspräsident ist der ehemalige Fußballstar George Weah. Da viele Schifffahrtsgesellschaften wegen niedriger Kosten unter liberianischer Flagge fahren, besitzt es die zweitgrößte Flotte der Welt.

Libyen ist eine Republik in Nordafrika - Hauptstadt des Landes ist Tripolis. Der Landesname geht auf das griechische Wort für Afrika, womit lediglich das von Libyern bewohnte Gebiet westlich von Ägypten gemeint war. Seit dem 7. Jahrhundert wurde die libysche Küste von Griechen und Phöniziern besiedelt. Nach karthagischer, numidischer, römischer und byzantinischer Herrschaft bereitete sich im 7. Jahrhundert der Islam in Libyen aus. Im 16. Jahrhundert geriet es unter osmanische Oberhoheit. Nach italienischer Kolonialherrschaft ist Libyen seit 1952 unabhängig. Im Zuge der Proteste in der arabischen Welt kam es 2011 zum Bürgerkrieg mit internationaler Beteiligung.

Madagaskar südöstlich von Afrika ist der flächenmäßig zweitgrößte Inselstaat der Welt und die viergrößte Insel der Welt. Hauptstadt ist Antananarivo. Durch seine geographische Isolation besitzt Madagaskar heute eine einzigartige Fauna und Flora. Auf der Insel leben offiziell 18 anerkannte Bevölkerungsgruppen malaiischer, afrikanischer und arabischer Herkunft. Ende des 18. Jahrhunderts wurde auf Madagaskar zunächst eine Monarchie errichtet. 1896 wurde Madagaskar eine französische Kolonie und 1960 als Präsidialrepublik unabhängig. Wirtschaftlich zählt Madagaskar zu den ärmsten Ländern der Welt.

Malawi ist eine präsidiale Republik im südöstlichen Afrika mit der Hauptstadt Lilongwe. 1891 wurde es ein britisches Protektorat, das 1907 in die Kolonie Njassaland umgewandelt wurde. 1953 wurde es Teil der Zentralafrikanischen Föderation. Am 6. Juli 1964 erlangte Malawi seine Unabhängigkeit. Wirtschaftlich gehört das Land zu den ärmsten der Welt. Etwa 24 Prozent der Männer sind Analphabeten, bei den Frauen sind es sogar 51 Prozent. 80 Prozent der Einwohner Malawis bekennen sich zum Christentum und etwa zwölf Prozent zum Islam - dem höchsten Anteil im südlichen Afrika.

Die westafrikanische Republik Mali zählt derzeit zu den 25 ärmsten Ländern der Welt. Vor allem Korruption und ein hohes Bevölkerungswachstum stehen der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes entgegen. Außerdem sind etwa 60 Prozent seiner Landesfläche von Wüste bedeckt. Ein Großteil der Bevölkerung lebt vom Ackerbau; zudem ist Mali einer der wichtigsten Baumwoll-Produzenten in Afrika. Verheerende Dürreperioden haben der Landwirtschaft jedoch nachhaltig geschadet. Bis zu einem Militärputsch im März 2012 herrschten in dem Binnenstaat demokratische und stabile politische Verhältnisse. Frauen sind in dem Land jedoch weiterhin stark benachteiligt.

Marokko liegt im Nordwesten Afrikas und ist durch die Straße von Gibraltar von Europa getrennt. Der Landesname leitet sich von der ehemaligen Hauptstadt Marrakesch ab. Heutige Hauptstadt des Landes ist Rabat. Das Land stand lange Zeit unter dem Einfluss auswärtiger Mächte und Völker - von den Römern über die Vandalen, Araber, Portugiesen und Spanier bis zu den Franzosen. Seit 1956 ist Marokko als konstitutionelle Monarchie unabhängig. Dabei ist der König nicht nur das weltliche, sondern auch das geistliche Oberhaupt des Landes. Seit 1976 ist Marokko zudem in den Konflikt um die Westsahara involviert.

Mauretanien ist eine islamische Präsidialrepublik in Nordwestafrika mit der Hauptstadt Nouakchott. Das Land wurde erstmals von den Berbern besiedelt. Zu Beginn des 11. Jahrhunderts begründeten islamisierte Mauren das Almoraviden-Reich, das bis zum Ebro in Spanien reichte. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Mauretanien Teil der Kolonie Französisch-Westafrika. Ende 1960 erhielt das Land seine Unabhängigkeit. Mauretanien zählt heute zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Sozialgesetzgebung und das Gesundheitssystem sind unzureichend. Die Bevölkerung besteht aus Mauren und schwarzafrikanischen Völkern.

Mauritius ist ein Inselstaat im Indischen Ozean und liegt etwa 1.800 Kilometer östlich von des afrikanischen Kontinents. Hauptstadt des Landes ist Port Louis. Die Insel war wohl bereits im 10. Jahrhundert den Arabern und Malaien bekannt. Seit dem 16. Jahrhundert wurde die Insel von den Portugiesen, Niederländern, Franzosen und Briten kolonisiert. Seit 1968 ist die Insel ein unabhängiger Staat. Er besteht aus zwei großen und mehreren kleinen Inseln. In Mauritius herrscht ein tropisches Klima. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung stammt vom indischen Subkontinent. Die übrige Bevölkerung besteht zu einem großen Teil aus Kreolen.

Mosambik ist eine präsidiale Republik in Südostafrika mit der Hauptstadt Maputo. Die Bevölkerung besteht aus etwa 78 Ethnien mit über 40 Sprachen, etwa 50 Prozent sind Anhänger afrikanischer Naturreligionen. Bevor die Europäer das Gebiet entdeckten, siedelten dort Araber, die Handel zwischen Afrika und Indien betrieben. Nach dem 15. Jahrhundert geriet Mosambik unter portugiesischen Enfluss. Als portugiesische Kolonie diente es als Rohstofflieferant für das Mutterland. Nach der Unabhängigkeit 1975 kam es zu einem 16-jährigen Bürgerkrieg. Heute ist Mosambik trotz großer Rohstoffreserven von der Landwirtschaft geprägt.

Quelle: Statista

Namibia ist ein Staat im südlichen Afrika. Der Name des Landes leitet sich von der Wüste Namib ab, die sich über den gesamten Küstenraum erstreckt. Hauptstadt des Landes ist Windhoek. Portugiesen entdeckten das Land erstmals im 15. Jahrhundert. Eine intenvie Besiedelung durch die Europäer fand jedoch erst im 19. Jahrhundert statt. Im Jahre 1871 wurde das Land als Deutsch-Südwestafrika ein deutsches Schutzgebiet. Im Jahre 1920 wurde sie vom Völkerbund als Mandatsgebiet an Südafrika übergeben. Erst am 21. März 1990 erlangte Namibia im Zuge des Namibischen Befreiungskampfes (1960-1989)als semipräsidentielle Republik seine Unabhängigkeit.

Niger ist eine Binnenstaat in Westafrika mit der Hauptstadt Niamey. Es gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern Afrikas und war in der Vergangenheit wiederholt von Staatsstreichen und Aufständen der Tuareg betroffen. Hinzu kommen regelmäßige Dürreperioden und Nahrungsmittelknappheit. Zahlreiche Funde und Felsenzeichungen belegen, dass das Land bereits in frühester Zeit besiedelt wurde. Um 660 breitete sich im Niger der Islam aus - 1921 wurde Niger Teil der Kolonie Französisch-Westafrika. Im Jahre 1960 wurde Niger als präsidiale Republik unabhängig.

Nigeria ist eine präsidiale Bundesrepublik in Westafrika und das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Hauptstadt des Landes ist Abuja. In vorkolonialer Zeit existierten in Nigeria verschiedene Königreiche, das Sokoto-Kalifat und die Emirate der Hausa. 1861 begann die Kolonialisierung des Landes durch Großbritannien - 1960 erhielt es seine Unabhängigkeit. Die 1970er-Jahre waren durch einen massiven Ölboom gekennzeichnet - Nigeria wurde zum größten Erdölexporteur Afrikas. Korruption, Gewalt, ethnische Konflikte und wiederholte Militärdiktaturen sind die Haupthemmnisse für einen wirtschaftlichen Fortschritt des Landes.

Ruanda ist ein kleiner Binnenstaat in Ostafrika mit der Hauptstadt Kigali. Wegen seiner hügeligen Landschaft wird es auch "Land der tausend Hügel" genannt. Die Hochgebirge des Landes sind durch besondere Ökosysteme mit einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt geprägt. Das Land blickt auf eine jahrhundertealte Tradition als Monarchie zurück, die sich auf die Adelsklasse der Tutsi stützte, während die einfache Bevölkerung aus Hutu bestand. Nach deutscher und belgischer Kolonialherrschaft isr Ruanda als präsidiale Republik unabhängig. Einschneidendes Ereignes war jedoch der Bürgerkrieg zwischen Hutus und Tutis im Jahre 1994.

Sambia ist eine präsidiale Republik im südlichen Afrika mit der Hauptstadt Lusaka. Der Landesname leitet sich vom Fluss Sambesi ab. Die Bevölkerung des Landes besteht aus 72 bantusprachigen Ethnien, die sich überwiegend zum Christentum bekennen. Zudem gehört Sambia zu den Ländern mit der höchsten HIV-Rate der Welt. Erste menschliche Besiedlungen reichen bereits in früheste Geschichte zurück. Um 1450 siedelten erste Bantu-Gruppen in Sambia. Ende des 18. Jahrhunderts geriet es unter britischen Kolonialeinfluss. Im Jahre 1964 wurde das damalige Protektorat Nordrhodesien unabhängig.

São Tomé und Príncipe ist ein Inselstaat im westlichen Zentralafrika. Er liegt im Golf von Guinea und ist der zweitkleinste Staat Afrikas. Die Inseln wurden im 15. Jahrhundert von den Portugiesen entdeckt und besiedelt. 1572 wurde São Tomé und Príncipe direkt der portugiesischen Krone unterstellt. Am 12. Juli 1975 wurde es in die Unabhängigkeit entlassen. Heute ist São Tomé und Príncipe eine präsidiale Republik. Hauptstadt des Landes ist São Tomé. Die wirtschaftliche Ausrichtung des Landes stammt noch aus der Kolonialzeit. Außerdem gehört das Bruttosozialprodukt (BSP) von São Tomé und Príncipe zu den kleinsten der Welt.

Die Seychellen sind ein Inselstaat im Indischen Ozean östlich des afrikanischen Kontinents. Sie bestehen aus 115 Inseln, die sich 32 Gebirgsinseln und zahlreiche kleinere Koralleninseln gliedern. Diese verteilen sich auf eine Fläche von rund 400.000 km². Die große Mehrheit der Bevölkerung sind Kreolen. Die Inseln wurden vermutlich von arabischen Händlern entdeckt und im 17. Jahrhundert von den Franzosen besiedelt. Im 19. Jahrhundert gerieten sie unter britische Kolonialherrschaft. Seit 1976 sind die Seychellen eine unabhängige Republik mit der Hauptstadt Victoria.

Der Senegal ist eine Präsidialrepublik in Westafrika. Hauptstadt es Landes ist Dakar. Es ist das westlichste Land des Kontinents und liegt am Übergang von der Sahelzone zu den Tropen. Um 900 geriet Senegal unter den Einfluss des Ghana- und des Mali-Reiches. 1444 errichteten die Portugiesen die ersten Niederlassungen im Senegal - im 16. Jahrhundert folgten die Niederländer, Briten und Franzosen. Im Jahre 1895 wurde es zur Kolonie erklärt und ein Teil Französisch-Westafrikas. 1960 erhielt der Senegal seine Unabhängigkeit und zählt heute zu den stabilsten Demokratien Afrikas. Wirtschaftlich ist das Land stark von Importen abhängig; wichtigster Wirtschaftszweig ist die Landwirtschaft.

Sierra Leone ist eine Präsidialrepublik in Westafrika mit der Hauptstadt Freetown. Der Landesname entstammt dem Portugiesischen und bedeutet "Löwengebirge". Die Bevölkerung setzt sich aus verschiedenen Ethnien zusammen - etwa 70 Prozent bekennen sich zum Islam. Nach WHO-Angaben zählt Sierra Leone zu den Ländern mit der niedrigsten Lebenserwartung. Im Jahre 1808 wurde es zur britischen Kolonie erhoben. Seit 1961 ist Sierra Leone eine unabhängige Republik im Commonwealth of Nations. Wegen des langjährigen Bürgerkrieges gehört es zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Sierra Leone ist reich an mineralogischen Bodenschätzen.

Simbabwe liegt im südlichen Afrika und ist seit 1980 eine unabhängige Republik. Der Staatsname bedeutet in der Sprache der Shona: "großes Haus aus Stein". Er geht auf ein historisches auf dem heutigen Staatsgebiet zurück. Im 19. Jahrhundert wurde das Land unter dem Namen Rhodesien ein Teil des britischen Kolonialreiches. Hauptstadt des Landes ist Harare. Seit seiner Unabhängigkeit ist Simbabwe eine präsidiale Republik. Faktisch wurde das Land bis zum Militärputsch 2017 vom diktatorischen Regime um Staatspräsident Robert Mugabe regiert. International ist das Land weitgehend isoliert, wirtschaftlich steht Simbabwe am Rande des Ruins.

Somalia ist ein Staat im äußersten Osten des Kontinents am Horn von Afrika. Hauptstadt des Landes ist Mogadischu. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Gebiet als Britsch- und Italienisch-Somaliland kolonialisiert. Am 1. Juli 1960 wurden beide Kolonien gemeinsam als Somalia unabhängig. 1969 errichtete Siad Barre ein diktatorisches Regime, dass 1991 gestürzt wurde. Seitdem befindet sich das Land im Bürgerkrieg. Bis heute hat Somalia keine funktionierende Regierung. Die derzeitige Übergangsregierung ist kaum anerkannt. Zudem sind Somaliland und Puntland faktisch unabhängig. Daher gilt Somalia heute oft als "gescheiterter Staat".

Die Republik Südafrika liegt an der Südspitze des afrikanischen Kontinents. Aufgrund seiner ethnischen Vielfalt wird Südafrika auch als "Regenbogennation" bezeichnet. Bis Anfang der neunziger Jahre bestand in Südafrika das weltweit geächtete System der Rassentrennung ("Apartheid"). Erst 1994 wurde mit Nelson Mandela der erste schwarze Präsident des Landes gewählt. Südafrika ist einer der wenigen afrikanischen Staaten, in denen es keinen Staatsstreich gab. Es besitzt die meistentwickelte und bedeutendste Wirtschaft auf dem ganzen Kontinent mit gleichmäßig gut verteilter und moderner Infrastruktur. Hauptstadt des Landes ist Pretoria.

Der Südsudan ist derzeit der jüngste Staat des afrikanischen Kontinents. Die ehemals autonome Region des Sudan wurde am 9. Juli 2011 unabhängig. Bereits 1821 geriet das Gebiet während der türkisch-ägyptischen Herrschaft unter den Einfluss des nördlichen Nachbarn. Im Gegensatz zum islamisch geprägten Norden bekennt sich die Bevölkerung des Südsudan mehrheitlich zum Christentum und Naturreligionen. 1983 kam es zum Bürgerkrieg zwischen dem nördlichen und südlichen Landesteil, der erst 2005 mit einem Friedensabkommen beendet wurde. Hunger und Armut sind aber immer noch weit verbreitet. Allerdings verfügt der Südsudan über reiche Erdöl-Vorkommen.

Der Sudan ist eine präsidiale Republik im Nordosten Afrikas. Hauptstadt des Landes ist Khartum. Die Geschichte des Sudan reicht bis in die ägyptische Pharaonenzeit zurück - für das alte Ägypten war Nubien wegen seiner Lieferungen von Gold und Sklaven sehr bedeutend. Nach Christianisierung und Islamisierung geriet der Sudan im 19. Jahrhundert unter ägyptische Herrschaft. Als Anglo-Ägyptischer Sudan war er bis 1956 eine britische Kolonie. Lange Zeit war der Sudan durch den Bürgerkrieg im Süden geprägt. Im Juli 2011 spalteten sich die südlichen Regionen zur Republik Südsudan ab.

Die Vereinigte Republik Tansania liegt in Ostafrika am Indischen Ozean. Das Land grenzt an die drei größten Seen Afrikas: den Viktoriasee, den Tanganijkasee und den Malawisee. Im Norden des Landes liegt die Serengeti, einer der berühmtesten Nationalparks Afrikas. Im Nordosten Tansanias erhebt sich zudem mit dem Kilimandscharo das höchste Bergmassiv des Kontinents. Das heutige Staatsgebiet gehörte zu Deutsch-Ostafrika und stand seit 1920 unter britischer Verwaltung. Im Jahre 1961 erhielt Tansania seine Unabhängigkeit. Der Landesname entstand als Kunstwort aus den Staatsteilen Tanganijka, Sansibar und Anzania.

Togo ist eine westafrikanische Republik am Golf von Guinea. Hauptstadt des Landes ist Lomé. Seit dem 15. Jahrhundert gab es in Togo verschiedene europäische Niederlassungen. Im 16. Jahrhundert war es vor allem als "Sklavenküste" bekannt. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Togo ein Teil des deutschen Kolonialreiches. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es als Völkerbundmandat von Großbritannien und Frankreich verwaltet, nach 1945 wurde es UN-Treuhandgebiet. 1960 wurde der französische Teil als Togo unabhängig. Wirtschaftlich ist Togo heute vor allem landwirtschaftlich geprägt.

Der Tschad ist eine Präsidialrepublik im nördlichen Zentralafrika mit der Haupstadt N'Djamena. Die Bevölkerung setzt sich aus über 200 Ethnien zusammen, die mehr als 100 Sprachen und Dialekte sprechen. Etwa die Hälfte bekennt sich zum Islam, die beiden anderen Viertel zum Christentum und zu Naturreligionen. Nach französischer Kolonialherrschaft wurde der Tschad am 11. August 1960 in die Unabhängigkeit entlassen. Durch die weit verbreitete Korruption, Bürgerkriege und Dürre zählt das Land heute zu den ärmsten der Welt. Etwa 80 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze.

Tunesien ist ein Staat in Nordafrika und das östlichste Maghreb-Land. Zudem ist Tunesien das nördlichste Land Afrikas und nur rund 140 Kilometer von der italienischen Insel Sizilien entfernt. Die größte vorgelagerte Insel des Landes ist Djerba. Tunesien hat in der Vergangenheit zahlreiche Herrscher zu verzeichnen. Von den Berbern, Phöniziern, Karthagern und Römern bis hin zu den Osmanen. Im 19. Jahrhundert wurde es ein Teil der Kolonie Französisch-Nordafrika. Erst 1956 erlangte Tunesien seine volle staatliche Unabhängigkeit. Gemäß der Verfassung ist das Land eine präsidiale Republik. Die "Jasminrevolution" 2010/11 führte hingegen zu gravierenden politischen Umbrüchen.

Uganda ist eine präsidiale Republik im Osten Afrikas. Hauptstadt des Landes ist Kampala. Im Vergleich zu den anderen ostafrikanischen Staaten ist Uganda reich an fruchtbaren Böden, weswegen es von Winston Churchill als "Perle Afrikas" bezeichnet wurde. Aufgrund der zahlreichen fossilen Funde sehen Anthropologen Uganda und dessen Nachbarstaaten als "Wiege der Menschheit". Im 19. Jahrhundert gerieten die ugandischen Königreiche unter kolonialen Einfluss. 1962 erhielt Uganda seine Unabhängigkeit - 1971 errichtete Idi Amin eine Diktatur, die bis 1979 andauerte und der mehrere Hunderttausend Menschen zum Opfer fielen.

Die Zentralafrikanische Republik ist eine Präsidialrepublik im mittleren Afrika. Hauptstadt des Landes ist Bangui. Die ursprüngliche Bevölkerungsgruppe der Pygmäen ist heute fast ausgestorben. Stattdessen dominieren heute vor allem die Bantu, Sara und Azande-Völker. Etwa 55 Prozent bekennen sich zu indigenen Religionen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Land Teil der Kolonie Französisch-Äquatorialafrika. 1960 wurde es als Republik unabhängig, Ende der 1970er-Jahre wurde das Land durch den Despoten Jean-Bédel Bokassa in eine Monarchie umgewandelt. Heute gehört die Zentralafrikanische Republik zu den ärmsten Ländern der Welt.

Staaten in Amerika

Der amerikanische Doppelkontinent erstreckt sich auf einer Länge von etwa 15.000 Kilometern von Nord nach Süd. Klassisch wird er in Nordamerika (einschließlich Zentralamerika) und Südamerika aufgeteilt. Der Name geht auf den Italiener Amerigo Vespucci (1451-1512) zurück, der den Kontinent erstmals als eigenständigen Erdteil definierte. Höchster Berg Amerikas ist der Aconcagua in den chilenischen Anden mit 6.962 Metern. Längster Fluss Amerikas ist der Amazonas mit 6.448 Kilometern. Er ist zudem der wasserreichste Fluss der Erde und befördert mehr Wasser als Nil, Mississippi River und Jangtse zusammen.

Kurzinfo: Wer sind die Entdecker Amerikas?

Als gefeierter Entdecker Amerikas gilt der Seefahrer Christoph Kolumbus, aber der allererste Europäer auf dem nordamerikanischen Kontinent war er wohl nicht. Schon vor dem Jahr 1000 sollen skandinavische Seefahrer dort angelandet sein - wer, wo genau und wie lange sie blieben, ist allerdings unter Historikern umstritten.

Kolumbus war eigentlich auf der Suche nach einem Seeweg nach Asien. Am 12. Oktober 1492 entdeckt der Italiener erstmals die Karibik und setzte die kontinuierliche Erkundung des Kontinents in Gang. Er selbst machte noch drei weitere Reisen in die neue Welt. Wer als erster Europäer der Neuzeit nordamerikanisches Festland betrat, ist umstritten. Als ein Kandidat gilt der Italiener Giovanni Calboto kurz vor Ende der 15. Jahrhunderts - nach den  Wikingern im 11. Jahrhundert

Benannt wurde der Kontinent allerdings nach dem Italiener Amerigo Vespucci, der um 1500 die Ostküste Südamerikas erkundete und als erster die Meinung vertrat, dass es sich bei der Landmasse um einen eigenen Kontinent handele.

Die Inseln Antigua und Barbuda bilden einen unabhängigen Inselstaat innerhalb des Commonwealth of Nations. Hinzu kommt die unbewohnte Insel Redonda. Ein Großteil der Bevölkerung lebt auf der Hauptinsel Antigua. Ende des 15. Jahrhunderts werden die Inseln entdeckt. Im 17. Jahrhundert lassen sich dort dauerhaft britische Siedler nieder. Im Jahre 1981 erhalten Antigua und Barbuda die Unabhängigkeit. Seitdem ist das Land eine konstitutionelle Monarchie - Staatsoberhaupt ist der Monarch des Vereinigten Königreiches, vertreten durch einen Generalgouverneur. Hauptstadt des Landes ist St. John's.

Argentinien ist der zweitgrößte Staat Südamerikas. Hauptstadt des Landes ist Buenos Aires. Der Landesname ist vom lateinischen Wort "Argentum" für Silber abgeleitet. Er stammt von spanischen Kolonisten, die hofften, dort entsprechende Bodenschätze zu finden. Seine Unabhängigkeit erhielt Argentinien am 9. Juli 1816. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wechselten sich demokratische Regierungen und Militärdiktaturen ab. 1946 wurde Juan Domingo Perón zum Präsidenten gewählt - der Begründer der Ideologie des "Peronismus". Nach mehreren Militärdiktaturen und dem Falklandkrieg 1982 ist Argentinien wieder eine präsidiale Republik.

Die Bahamas sind eine karibischer Inselstaat und Teil der Westindischen Inseln. Ihren Namen erhielt die Inselgruppe von den spanischen Eroberern und leitet sich von "Baja Mar" ("Flaches Meer") ab. Die Bahamas bestehen aus etwa 700 Inseln, von denen nur 30 bewohnt sind, und über 2.400 Korallenriffen. Am 12. Oktober 1492 wurde die Inseln von Christoph Kolumbus entdeckt. Im 17. Jahrhundert wurden sie eine britische Kronkolonie, seit 1973 sind die Bahamas als konstitutionelle Monarchie im Commonwealth of Nations unabhängig. Heute gilt der Inselstaat als Tourismusziel und Steueroase - die Hauptstadt ist Nassau.

Barbados ist ein karibischer Inselstaat der kleinen Antillen. Im Gegensatz zu vielen Nachbarinseln ist Barbados nicht vulkanischen Ursprungs. Nach ihrer Entdeckung durch die Spanier übernahmen die Engländer im Jahre 1625 die Insel von den Portugiesen. Im Jahre 1966 wurde Barbados als parlamentarische Monarchie im Commonwealth of Nations unabhängig. Neben Westminster und Bermuda hat der karibische Staat das drittälteste Parlament im Commonwealth of Nations. Wirtschaftlich ist die Insel vom Tourismus, dem Handwerk und der Zuckerindustrie geprägt. Hauptstadt des Landes ist Bridgetown.

Belize ist eine parlamentarische Monarchie in Zentralamerika. Hauptstadt des Landes ist Belmopan. Es ist das einzige Land Mittelamerikas ohne Zugang zum Pazifik. Vor der Entdeckung durch die Europäer war das Land von den Maya besiedelt. Im 16. Jahrhundert kamen zunächst die spanischen Eroberer ins Land. In späteren Zeiten war Belize ein beliebtes Rückzugsgebiet für Piraten und Freibeuter. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es ein Teil des britischen Kolonialreiches. Am 21. September 1981 erklärte das mittelamerikanische Land schließlich seine Unabhängigkeit und wurde Mitglied des Commonwealth of Nations.

Bolivien ist ein Binnenstaat in Südamerika. Dessen Landesname geht auf Simón Bolívar zurück, der Südamerika von der spanischen Kolonialherrschaft befreite. Hauptstadt des Landes ist Sucre - der Regierungssitz ist jedoch La Paz. In Bolivien existieren etwa 40 Volksgruppen mit 35 verschiedenen Dialekten. In der Vergangenheit wurde das Land durch verschiedene Kulturen geprägt. Im 15. Jahrhundert wurde es Teil des Inka-Reiches - etwa 100 Jahre später eroberten es die Spanier. Seit 1825 ist Bolivien unabhängig - im Salpeter-Krieg mit Chile 1879 bis 1883 verlor es seinen Zugang zum Pazifik.

Brasilien ist der bevölkerungs- und flächenmäßig fünftgrößte Staat der Erde sowie das bevölkerungsreichste Land Südamerikas. Der Name des Landes geht auf "brasil" zurück, mit dem die indianischen Ureinwohner rotfarbenes Palisanderholz bezeichneten. Hauptstadt des Landes ist Brasilia. Allerdings ist São Paulo mit 20,5 Millionen Einwohnern die größte Stadt des Landes, Südamerikas und der südlichen Hemisphäre. Zudem ist die Stadt der wirtschaftliche Motor des Landes sowie das größte deutsche Investitionszentrum außerhalb der USA und der EU. Der Amazonas ist das größte zusammenhängende Waldgebiet der Erde.

Chile ist eine präsidiale Republik im südwestlichen Südamerika mit der Hauptstadt Santiago de Chile. Die Herkunft des Landesnamens ist nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich ist, dass er sich aus der Sprache der Aymara herleitet und bedeutet: "Land, wo die Erde zu Ende ist". Chile erstreckt sich entlang der Anden über eine Länge von etwa 4.300 Kilometern - im Schnitt ist das Land jedoch nur etwa 180 Kilometer breit. Die chilenischen Anden gehören außerdem zu den höchsten Gebirgszügen der Welt. Chile ist seit 1810 unabhängig. Im Jahre 1973 errichtete General Augusto Pinochet ein diktatorisches Regime, das etwa 15 Jahre überdauerte.

Costa Rica ist eine präsidiale Republik in Zentralamerika mit der Hauptstadt San José. Der Landesname bedeutet "Reiche Küste". Costa Rica ist das Land mit der geringsten indigenen Bevölkerung in Mittelamerika. Die ältesten Funde menschlicher Besiedlung reichen etwa 11.000 Jahre zurück. Ab dem 15. Jahrhundert wurde das Land von den Spaniern entdeckt und besiedelt. Wegen seiner Rohstoffarmut und unbedeutenden strategischen Lage blieb die Kolonie weitgehend unterentwickelt. Im Jahre 1821 erhielt Costa Rica seine Unabhängigkeit. Heute ist es stark landwirtschaftlich geprägt. So ist Costa Rica der zweitgrößte Bananen-Exporteur der Welt.

Dominica ist ein Inselstaat in der östlichen Karibik. Die Inselrepublik ist ein Mitglied im Commonwealth of Nations. Hauptstadt des Landes ist Roseau. Im britischen Sprachgebrauch gehört sie zu den "Leeward Islands" ("Inseln unter dem Wind") - im internationalen Sprachgebrauch wird es den "Windward Islands" ("Inseln über dem Wind") zugeordnet. Dominica ist für seine üppige Tier- und Pflanzenwelt bekannt, die durch Naturparks geschützt ist. Entdeckt wurde die Insel 1493, wurde aber als letzte karibische Insel von den Europäern kolonialisiert. Nach französischer und britischer Kolonialherrschaft ist Dominica seit 1978 unabhängig.

Die Dominikanische Republik ist ein karibischer Inselstaat auf Hispaniola östlich von Haiti. Die Bevölkerung des Landes stammt hauptsächlich von europäischen Einwanderern überwiegend spanischer Abstammung und afrikanischen Sklaven ab. Staatsreligion des Landes ist der Katholizismus. Nach spanischer Kolonialherrschaft ist das Land seit 1863 als Präsidialrepublik unabhängig. Hauptstadt ist Santo Domingo. Ein wichtiger Wirtschaftszweig des Landes ist heute der Tourismus. Die Touristen stammen überwiegend aus den USA und Kanada - aber auch aus Europa. Eher selten findet man hingegen Touristen aus Südamerika.

Ecuador ist eine präsidiale Republik in Südamerika, zu der auch die Galápagos-Inseln gehören. Vor der Kolonialisierung durch die Spanier war das Land in viele kleinere unabhängige Indianerstaaten aufgeteilt. Erst Ende des 15. Jahrhunderts wurde das Land durch die Inka erobert. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde das Land jedoch durch die Spanier unterworfen. Seit 1830 ist Ecuador unabhängig - die Folgezeit war jedoch durch territoriale und politische Instabilität gekennzeichnet. Bis heute kam es zu zahlreichen Putschen und Staatsstreichen. Hauptstadt des Landes ist Quito.

El Salvador ist eine präsidiale Republik in Zentralamerika mit der Hauptstadt San Salvador. Es ist das kleinste Land Mittelamerikas mit der gleichzeitig höchsten Bevölkerungsdichte. Etwa 90 Prozent der Bevölkerung sind Mestizen, neun Prozent sind europäischer und ein Prozent indigener Abstammung. Über 80 Prozent bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche, etwa 15 Prozent zu verschiedenen protestantischen Strömungen. Etwa 48 Prozent der Bevölkerung El Salvadors leben derzeit unterhalb der Armutsgrenze. Im 16. Jahrhundert wurde El Salvador von den Spaniern erobert wurde. Im Jahre 1821 erhielt es seine Unabhängigkeit.

Grenada ist ein Inselstaat in der Karibik mit der Hauptstadt St. George's. Die Insel wurde 1498 von Christoph Kolumbus entdeckt, aber nicht besiedelt wurde. Von 1674 bis 1763 war Grenada eine französische Kolonie. 1783 geriet es unter britischen Besitz und wurde 1877 Kronkolonie. Zwischen 1958 und 1962 gehörte Grenada zur Westindischen Föderation. Seit 1974 ist Grenada als parlamentarische Monarchie im britischen Commonwealth of Nations unabhängig. Etwa 95 Prozent der Einwohner des Inselstaates sind afrikanischer Abstammung und nur ein kleiner Teil ist rein europäischer Herkunft.

Guatemala ist eine präsidiale Republik in Zentralamerika. Der Landesname leitet sich von "Cuauhtemallan" ab, das "Land der Bäume" bedeutet. Nach der Eroberung durch die Spanier wurde Guatemala zunächst eine spanische Kolonie, bis es 1821 es seine Unabhängigkeit erhielt. Mehr als 50 Prozent der Guatemalteken sind europäischer - vornehmlich spanischer - Abstammung. Weitere 40 Prozent der Bevölkerung sind indigener Abstammung, meist aus der Volksgruppe der Maya. Etwa 90 Prozent bekennen sich zum christlichen Glauben, wobei viele Rituale der Maya in die christliche Folklore des Landes eingeflossen sind.

Guyana ist eine präsidiale Republik in Südamerika und Mitglied des Commonwealth of Nations. Hauptstadt des Landes ist Georgetown. Die Bevölkerungsmehrheit besteht aus Indern, vorherrschende Volksreligion ist aber das Christentum. Im 17. Jahrhundert wurden in Guyana mehrere britische und niederländische Niederlassungen gegründet. Im Jahr 1831 wurde es als Britisch-Guayana eine britische Kronkolonie. Am 26. Mai 1966 erlangte das südamerikanische Land seine Unabhängigkeit, seit 1970 ist es eine Republik. Wirtschaftlich ist das Land heute vom Bergbau geprägt. So besitzt Guyana derzeit eines der weltweit größten Bauxit-Vorkommen.

Honduras ist eine präsidiale Republik mit der Hauptstadt Tegucigalpa. Das Land liegt an der breitesten Stelle der mittelamerikanischen Landbrücke und ist vor allem für seinen großen Umweltreichtum bekannt. Neben einem nahezu unberührten Regenwald liegt dort auch das weltweit bedeutendste Korallenriff-Ökosystem nach dem australischen Great Barrier Reef. Nach der Besiedlung durch die Maya wurde es im 16. Jahrhundert von den Spaniern erobert. Seit 1821 ist Honduras unabhängig, gehört aber wirtschaftlich zu den ärmsten Staaten des Kontinents. Das politisch instabile Land gilt als typisches Beispiel für die sprichwörtliche Bananenrepublik: Korruption und Kriminalität gelten als Hauptprobleme.

Haiti ist der westliche Teil der karibischen Insel Hispaniola. Nach der Entdeckung durch die Spanier wurde Haiti 1697 Teil des französischen Kolonialreiches. Im 18. Jahrhundert entwickelte es sich zur reichsten französischen Kolonie. Im Jahre 1806 erklärte Haiti seine Unabhängigkeit und wurde die erste Republik von Schwarzen und Mulatten. Einst war es das reichste Land Lateinamerikas. In der Folgezeit wurde das Land oft von Gewaltherrschern und Kleptokraten regiert. Heute ist Haiti als einziger amerikanischer Staat eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Am 12. Januar 2010 wurde es zudem von einem schweren Erdbeben heimgesucht.

Jamaika ist ein karibischer Inselstaat mit der Hauptstadt Kingston. Der Landesname leitet sich vom arawakischen "Xaymaca" oder "Chaymakas" ab und bedeutet Quellenland oder Holz- und Wasserland. Jamaika ist für seine vielseitige soziale Kultur, aber auch seine sozialen und wirtschaftlichen Probleme bekannt. Es ist die drittgrößte Insel der Großen Antillen und das Klima ist tropisch. Rund 91 Prozent der Einwohner stammt von afrikanischen Sklaven ab, wobei die Rastafari das Bild besonders prägen. Nach spanischer und britischer Kolonialherrschaft ist Jamaika seit 1962 als parlamentarische Monarchie im Commonwealth of Nations unabhängig.

Kanada ist ein Bundesstaat in Nordamerika. Der Staatsname geht auf das irokesische Wort "canada" zurück, dass "Dorf" oder "Siedlung" bedeutet. Hauptstadt des Landes ist Ottawa. Kanada ist in zehn Provinzen und drei Territorien unterteilt. Dabei nimmt Québec eine besondere Rolle ein. Hinzu kommen zudem die etwa 600 Ethnien der First Nations. Nach französischer und britischer Kolonialherrschaft wurde 1867 die Kanadische Konföderation als britisches Dominion gegründet. 1931 wurde Kanada mit dem Statut von Westminster ein souveräner Staat im britischen Commonwealth of Nations. Es ist eine konstitutionelle Monarchie mit dem britischen Staatsoberhaupt an der Spitze.

Kolumbien ist eine präsidiale Republik im nördlichen Teil von Südamerika. Nach der Entdeckung Mittelamerikas gründeten spanische Siedler hier erste koloniale Stützpunkte. Im Jahre 1813 wurde das Land ein Teil Großkolumbiens, dass daneben auch aus Ecuador, Panama und Venezuela umfasste und von Simón Bolivar gegründet wurde. Nach dessen Zerfall wurde Kolumbien 1830 unabhängig. Von 1964 bis 2016 herrschte ein bewaffneter Konflikt zwischen dem kolumbianischen Staat und linksgerichteten Paramilitärs. Diese finanzieren sich durch den Anbau und Verkauf von Drogen, einhergehend mit Korruption und organisierter Kriminalität.

Kuba ist die größte Insel in der Karibik mit der Hauptstadt Havanna. Schätzungen zufolge sind jeweils etwa ein Drittel der Bevölkerung europäischer, afroamerikanischer und gemischter Abstammung. Kuba geriet in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter spanische Herrschaft. Während des Spanisch-Amerikanischen Krieges wurde die Insel von US-Truppen besetzt. Im Jahre 1902 erhielt Kuba jedoch formal seine Unabhängigkeit. 1959 wurde die langjährige Diktatur des Fulgencio Batista beendet. Seitdem ist Kuba ein sozialistischer Staat, der bis 2008 von Fidel Castro regiert wurde.

Mexiko ist ein Staat in Nordamerika. Es ist nach der Hauptstadt der Azteken - "Mexiko-Tenochtitlan" - benannt. Für die Herkunft des Namens gibt es jedoch verschiedene Erklärungen. Vor der Eroberung Mexikos durch die Spanier im 16. Jahrhundert waren die Maya, Olmeken, Tolteken und Azteken die dominierenden Kulturen. Im Jahre 1822 wurde Mexiko unabhängig - seit 1824 ist das Land eine präsidiale Republik mit einer bundesstaatlichen Verfassung. Das Land gliedert sich in 31 Bundesstaaten und einen Distrikt, der die Hauptstadt umfasst. Hauptstadt des Landes ist Mexiko-Stadt.

Kurzinformation: Die Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI)

Derzeit kommt so gut wie Partei der Welt kommt auf so viele Regierungsjahre wie in Mexiko die Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI). Bis zu ihrer Wahlniederlage 2000 stellte sie 71 Jahre lang alle Staatspräsidenten. Die Partei wurde 1929 noch unter anderem Namen gegründet. Sie sollte nach den blutigen Revolutionsjahren die rivalisierenden Machtgruppen im Land zusammenführen und so den inneren Frieden garantieren. Nach zwei Umbenennungen heißt sie seit 1946 PRI.

Die PRI ist Mitglied der Sozialistischen Internationale, hat aber keine klare Ideologie und folgte immer dem Kurs des jeweiligen Präsidenten - mal mehr sozialistisch, mal mehr wirtschaftsliberal. Über Jahrzehnte stand sie für Korruption und Machtmissbrauch, aber auch für die Alphabetisierung und allmähliche Industrialisierung des Landes. Bis zur Schuldenkrise 1982 verbesserte sich unter ihrer Herrschaft der Lebensstandard der Mexikaner.

Lange war die PRI so übermächtig, dass keine andere Partei gegen sie eine Chance hatte. Wahlergebnisse wurden oft manipuliert. Der peruanische Schriftsteller Mario Vargas Llosa schuf das geflügelte Wort von der "perfekten Diktatur". Erst nachdem wirtschaftliche Krisen ihre Legitimität untergraben hatten und politische Reformen transparente Wahlen ermöglichten, ging ihrer Herrschaft zu Ende.

Nicaragua ist eine präsidiale Republik in Zentralamerika mit der Hauptstadt Managua. Der Landesname leitet sich aus dem "Nahuatl" ab: "nican" bedeutet "hier" und "aráhuac" bedeutet "Menschen". Im 16. Jahrhundert geriet Nicaragua unter spanische Kolonialherrschaft. Am 15. September 1872 erklärte es seine Unabhängigkeit von der spanischen Krone. In den folgenden Jahrzehnten kam es mehrfach zum Bürgerkrieg - 1979 kamen die Sandinisten an die Macht, die sie bis 1990 inne hatten. Durch Naturkatastrophen, Oligarchenwirtschaft und einseitige Wirtschaftsstruktur gehört Nicaragua zu den ärmsten Ländern der Welt.

Panama ist eine präsidiale Republik in Mittelamerika mit der Hauptstadt Panama-Stadt. Es nimmt den schmalsten Teil der zentralamerikanischen Landbrücke ein. Die Geschichte Panamas ist durch einen reichhaltiges präkolumbianisches Erbe geprägt. Nach spanischer Kolonialherrschaft und Zugehörigkeit zu Großkolumbien ist Panama seit 1831 unabhängig. Durchquert wird das Land vom Panamakanal - einer künstlichen Meeresstraße, welche die Karibik im Norden mit dem Pazifik im Süden verbindet. Der Kanal ist 81,6 Kilometer lang, die Durchfahrtzeit beträgt heute durchschnittlich zwölf Stunden.

Paraguay ist eine Präsidialrepublik in Südamerika mit der Hauptstadt Asunción. Der Landesname bedeutet "Wasser, das zum Wasser geht" und leitet sich aus der Sprache der Ureinwohner, dem Guarani, ab. Paraguay ist neben Bolivien der einzige Binnenstaat in Südamerika. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Mestizen, rund 90 Prozent bekennen sich zum Katholizismus. Im 15. Jahrhundert wurde Paraguay Teil des spanischen Kolonialreiches. 1811 erklärte es seine Unabhängigkeit von Spanien und Argentinien. Heute ist Paraguay durch eine starke Schattenwirtschaft geprägt.

Peru ist eine Republik im westlichen Südamerika mit der Hauptstadt Lima. Es ist ein Land mit alten Präinka-Kulturen, die bereits in die Zeit um 800 bis 300 vor Christus zurückreichen. Um 1200 entstand das Reich der Inka, dass sich bis 1532 über große Teile der heutigen Staaten Kolumbien, Chile, Ecuador, Peru, Bolivien und Argentinien erstreckte. Hauptstadt des Inka-Reiches war Cuzco. Nach der Eroberung durch die Spanier war das Land als Vizekönigreich ein Teil des spanischen Kolonialreiches. Im Jahre 1821 erhielt Peru durch José de San Martín und Simón Bolívar seine Unabhängigkeit.

St. Kitts und Nevis ist eine föderale Inselgruppe in der Karibik und Teil der Kleinen Antillen. Die beiden Inseln wurden 1493 von Christoph Kolumbus entdeckt, allerdings erst im 17. Jahrhundert von britischen Kolonisten besiedelt. Im Zuge der Kolonialisierung waren beide Inseln zunächst ein ständiger Streitpunkt zwischen Großbritannien und Frankreich. Im Jahre 1783 wurden sie schließlich Teil des britischen Empire. 1967 erhielten die Inseln zunächst Autonomie, bevor sie schließlich 1983 ihre Unabhängigkeit erhielten. Seitdem sind sie eine parlamentarische Monarchie im Commonwealth of Nations mit der Hauptstadt Basseterre.

St. Lucia ist ein karibischer Inselstaat im Commonwealth of Nations. Hauptstadt des Landes ist Castries. Die Insel wurde vermutlich Anfang des 15. Jahrhunderts durch Christoph Kolumbus entdeckt. Ab dem 16. Jahrhundert gründeten Briten und Franzosen mehrere Niederlassungen. 1814 wurde die Insel schließlich Teil des britischen Kolonialreiches. 1958 wurde St. Lucia Teil der Westindischen Föderation, die jedoch nur vier Jahre existierte. Seit 1979 ist es als parlamentarische Monarchie unabhängig. Wirtschaftlich ist St. Lucia stark vom Bananen-Export abhängig.

St. Vincent und die Grenadinen ist ein karibischer Inselstaat mit der Hauptstadt Kingstown. Er umfasst neben St. Vincent die 32 Inseln der Grenadinen, die zu den Kleinen Antillen gehören. Neben Mulatten ist die Bevölkerung vor allem schwarzafrikanischer Herkunft. Etwa 80 Prozent bekennen sich zum Protestantismus. St. Vincent wurde am Sankt-Vinzenz-Tag des Jahres 1498 von Christoph Kolumbus entdeckt. 1783 fiel es an Großbritannien und blieb bis 1969 eine britische Kolonie. Seit 1979 ist der karibische Inselstaat als parlamentarische Monarchie im Commonwealth of Nations unabhängig.

Surinam ist eine präsidiale Republik mit der Hauptstadt Paramaribo. Es ist das kleinste Land des südamerikanischen Kontinents. Surinam ist ethnisch und religiös sehr heterogen. Erstmals besiedelt wurde Surinam um 3000 v. Chr. von Indianern. Als erster Europäer entdeckte Christoph Kolumbus im Jahre 1498 das Gebiet. 1657 wurde das Gebiet eine niederländische Kolonie unter dem Namen Niederländisch-Guayana. Am 25. November 1975 erhielt Surinam seine Unabhängigkeit. Heute ist Surinam eine parlamentarische Republik. Wirtschaftlich gehört es zu den weltweit größten Bauxit-Förderern.

Trinidad und Tobago sind Inseln der kleinen Antillen und bilden einen gemeinsamen Inselstaat. Dieser liegt zwischen der Karibik und dem Atlantik. Die Bevölkerung ist stark gemischt. So ist ein Teil afrikanischer Abstammung - der Rest ist asiatischer, westeuropäischer oder mittelöstlicher Abstammung. Christoph Kolumbus entdeckte die Inseln 1498. Spanische Siedler ließen sich erst 1592 auf der Insel nieder. 1797 übernahmen die Briten die Insel. Tobago leitet sich von Tabak ab - 1814 wurde Tobago ebenfalls britisch. Am 31. August 1962 wurde Trinidad und Tobago unabhängig, seit 1976 ist der karibische Inselstaat eine präsidiale Republik im Commonwealth of Nations.

Uruguay ist eine präsidiale Republik sowie der kleinste spanisch-sprachige Staat Südamerikas. Die erhofften Schätze, wegen denen der Rio de la Plata ("Silberfluss") seinen Namen erhielt, wurden zwar vergebens gesucht. Dafür bilden die großen Herden von Rindern und Pferden in den Grasfluren der Pampa den heutigen Reichtum des Landes. Hauptstadt des Landes ist Montevideo - es ist gleichzeitig die einzige Großstadt und wichtigste Hafenstadt des Landes. Laut Statistik gilt Montevideo als zweitsicherste Stadt der Welt sowie als Zentrum der lateinamerikanischen Politik. Außerdem gilt Uruguay als sehr wasserreich.

Venezuela ist eine Präsidialrepublik im Norden des südamerikanischen Kontinents. Hauptstadt des Landes ist Caracas. Der Landesname soll entweder auf den Entdecker Amerigo Vespucci oder auf den spanischen Conquistador und Geograph Martín Fernández de Enciso zurück. Bis zur Landung von Christoph Kolumbus 1498 war das Land von indianischen Gruppen besiedelt. Nach 1522 geriet es unter spanische Kolonialherrschaft - 1830 wurde Venezuela unabhängig. Wichtigster Rohstoff des OPEC-Mitgliedes ist das Rohöl; so machen die Öleinnahmen rund 95 Prozent der Exporterlöse aus.

Die Vereinigte Staaten von Amerika - kurz USA - sind eine Bundesrepublik in Nordamerika und bestehen aus 50 Bundesstaaten. Der nordamerikanische Bundesstaat entstand am 4. Juli 1776 mit der Unabhängigkeitserklärung der britischen Kolonien. Durch die starke Industrialisierung und massive Immigration aus Europa im 19. Jahrhundert gewannen die USA schnell an Bedeutung. Nach dem Ende des Kalten Krieges sind die USA heute die einzige verbliebene Supermacht der Welt. Traditionell gelten die USA als Schmelztiegel der Völker. Neben den indianischen Ureinwohnern und Afroamerikanern leben in den Vereinigten Staaten auch Einwanderer aus Europa und Asien.

Nicht anerkannte Staaten der Welt

Als "De-Facto-Regime" werden im deutschsprachigen Raum vor allem die Gebiete bezeichnet, die über eine bestehende, dauerhafte hoheitsförmige Gewalt und über eine Stabilität verfügen, welche einem unabhängigen Staat gleichkommt. Das "Mutterland" ist hingegen nicht in der Lage, die eigene Staatsgewalt in diesem Gebiet auszuüben und sich gegen dessen politische Führung durchzusetzen. Die internationale Anerkennung dieser Regime wird diesen jedoch weitgehend oder gänzlich verweigert. 

Zu den De-Facto-Regimen ohne internationale Anerkennung gehören aktuell unter anderem die Region Somaliland und TransnistrienDie Republiken Abchasien und Südossetien (*Südossetien-Konflikt") wurden nach dem Kaukasuskrieg 2008 von bislang fünf Staaten international anerkannt. Die  Türkische Republik Nordzypern im nördlichen Teil des Insel Zypern wird seit ihrer Gründung 1974 bislang nur von der Türkei als eigenständiger Staat diplomatisch anerkannt ("Zypern-Konflikt").

Daneben gibt es eine Reihe weiterer Staaten, die international nicht von allen UN-Mitgliedern als unabhängige Staaten anerkannt werden. Dazu gehören derzeit unter anderem Palästina (von 138 Staaten anerkannt) der Kosovo (von 115 Staaten anerkannt - siehe "Kosovo-Konflikt") oder Taiwan (von zwölf Staaten anerkannt - siehe "Taiwan-Konflikt").

Kurzinformation: Autokratien und Demokratien der Welt

Weiter unter Druck: Die Zahl der Demokratien ist weltweit zurück gegangen. Dies geht aus einer aktuellen Bertelsmann-Studie mit Blick auf 137 Staaten hervor. Demnach sind derzeit 74 der untersuchten Schwellen- oder Transformationsländern, die 1989 noch kein OECD-Mitglied waren, sind gemäßigte oder harte Autokratien. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 standen noch 63 Autokratien einer Mehrzahl 74 defekten oder sich konsolidierenden Demokratien gegenüber. Neuzugänge bei den autokratischen Staaten sind unter anderem Länder wie Benin, El Salvador, Tunesien und Papua-Neuguinea. Zudem herrsche in 83 der 137 Länder eine massive soziale Ausgrenzung.

Zu den 25 "moderaten" Autokratien zählen demnach die Türkei, Algerien, der Irak, Uganda, Nigeria oder auch Jordanien und Singapur. Des Weiteren werden 49 Staaten als sogenannte "Hardliner-Autokratien" bezeichnet, zu denen auch Russland gezählt wird. Zudem mutiere die Volksrepublik China nach Ansicht der Studienautoren "unter Xi Jinping in zunehmendem Maße von einer Einparteienherrschaft zu einer absolutistischen Monokratie". 

Eine ähnliche Entwicklung würden laut Bertelsmann-Studie auch Regimes in Putsch-Staaten wie Burkina Faso, Mali und Myanmar nehmen. Zudem habe die Repression in einigen arabischen Staaten wie Ägypten, Sudan oder Syrien höchste Ausmaße erreicht, bei denen jegliche politische Opposition im Keim erstickt werde. Ähnlich drastisch sei die Lage auch in Afghanistan, Nicaragua, Tadschikistan, im Iran oder im Tschad.

Autokratie oder Demokratie?

Quelle: Statista

Autonome Gebiete und Überseegebiete

Åland ist eine Gruppe von mehr als 6.500 Inseln und Schären in der nördlichen Ostsee, die politisch zu Finnland gehören. Allerdings genießt Åland weitgehende Autonomie - der finnische Staat ist lediglich für die Außenpolitik, die Organisation der Gerichte, den größten Teil des Zivil- und Strafrechts sowie für Steuer- und Zollangelegenheiten zuständig. In Åland gilt zudem ein sogenanntes Heimatrecht, was einer Staatsbürgerschaft ähnelt. Seit 1921 ist Åland zudem eine demilitarisierte Zone. Einzige offizielle Amtssprache auf Åland ist Schwedisch. Hauptstadt ist Mariehamn.

Bermuda ist eine Inselgruppe im Atlantik und als britisches Überseeterritorium ein Teil Vereinigten Königreiches. Hauptstadt Bermudas ist Hamilton. Die Inseln sind vor allem durch die Geschichten rund um das Bermuda-Dreieck, die Bermuda-Shorts und das Bermuda-Rigg bekannt geworden. Entdeckt wurden die Inseln zwar durch die Spanier, doch die ersten Siedler waren englische Kolonisten, die 1609 nach einem Schiffbruch hier landeten. Seit 1620 ist Bermuda eine eigenständige britische Kolonie, die heute den Ruf einer Steueroase genießt. Zudem gilt Bermuda als weltweit drittgrößtes Zentrum für Rückversicherer.

Die Britischen Jungferninseln umfassen mehr als 60 Inseln und Riffe im nordöstlichen Teil der Inselgruppe der Jungferninseln am nördlichen Ende der Inselkette der Kleinen Antillen. Der Name der Inselgruppe geht auf Christoph Kolumbus zurück, der sie im November 1493 auf seiner zweiten Reise nach Amerika sichtete. Die vier Hauptinseln sind Anegada, Jost Van Dyke, Tortola und Virgin Gorda. Wirtschaftlich ist das Gebiet eng verknüpft mit den bevölkerungsstärkeren Amerikanischen Jungferninseln, die offizielle Währung ist daher der US-Dollar

Die Falklandinseln sind ein britisches Überseegebiet mit innerer Autonomie. Das Großbritannien übernimmt Verteidigung und Außenpolitik. Seit 1833 werden sie von Argentinien beansprucht. 1982 führte die Auseinandersetzung zum Falklandkrieg zwischen dem Vereinigten Königreich und Argentinien.

Die Färöer sind eine Inselgruppe, die im Mittelalter entdeckt und besiedelt wurde. Sie liegen im Nordatlantik zwischen den Britischen Inseln, Norwegen und Island. Von den 18 Inseln sind mit Ausnahme von Lítla Dímun alle permanent bewohnt. Politisch gehören die Färöer seit 1380 zu Dänemark. Seit 1948 genießen sie jedoch ein hohes Maß an innerer Autonomie. Es gibt jedoch einflussreiche Gruppen, die eine vollständige Loslösung der Färöer von Dänemark anstreben. Im Gegensatz zu Dänemark sind die Färöer auch kein EU-Mitglied. Das Løgting ist außerdem eines der ältesten Parlamente der Welt. Hauptstadt der Färöer ist Tórshavn.

Französisch-Guayana ist ein französisches Übersee-Département in Südamerika mit der Hauptstadt Cayenne. Als Region Frankreichs ist es ein vollintegrierter Bestandteil des französischen Staates und damit auch ein Teil der Europäischen Union (EU). Bereits Christoph Kolumbus landete 1498 an der Küste Guayanas - doch erst hundert Jahre später siedelten hier die ersten europäischen Kolonisten. Seit 1946 ist es ein integraler Bestandteil des französischen Mutterlandes mit einer eingeschränkten Selbstverwaltung. Berühmt und berüchtigt wurde es vor allem als Strafkolonie, die von 1852 bis 1951 auf den Îles du Salut bestand.

Gibraltar ist ein britisches Überseeterritorium an der Südspitze der Iberischen Halbinsel. Es liegt an der Nordseite der Straße von Gibraltar, an der Europa und Afrika am dichtesten zusammen liegen. Zudem ist die Landesgrenze mit Spanien die kürzeste zwischenstaatliche Grenze der Welt. Der Landesname leitet sich vom arabischen "Dschebel al-Tarik" ("Berg des Tarik") ab. Nach römischer, westgotischer, maurischer und spanischer Herrschaft ist Gibraltar seit 1830 eine britische Kronkolonie. Sie ist Teil der Europäischen Union (EU) - allerdings gibt es einige spezifische Ausnahmen.

Grönland ist größte Insel der Welt und liegt im Atlantik. Geographisch wird sie zum arktischen Nordamerika gezählt, politisch gehört sie zu Dänemark. Hauptstadt des Landes ist Nuuk. Seit 2009 ist Grönland innenpolitisch unabhängig. Lediglich die Außen- und Verteidigungspolitik wird weiterhin von Dänemark wahrgenommen. Formelles Staatsoberhaupt ist die dänische Königin. Zudem ist Grönland seit 1985 kein Mitglied der EU mehr. Etwa 88 Prozent der Bevölkerung sind Eskimos - rund 98 Prozent der Einwohner sind Protestanten. Grönland wurde um 1000 von Leif Eriksson entdeckt. 1814 fiel es an Dänemark.

Guadeloupe ist ein französisches Übersee-Département und eine Region Frankreichs in der Karibik. Die Inselgruppe besteht aus neun Inseln der Kleinen Antillen mit der Hauptstadt Basse-Terre. Guadeloupe ist ein voll integrierter Teil Frankeichs und damit auch Teil der Europäischen Union (EU). Rund 90 Prozent der Einwohner sind Mulatten und Schwarze, daneben gibt es Minderheiten von Weißen, Indern, Chinesen und Libanesen. Rund 95 Prozent der Einwohner bekennen sich zum Katholizismus. Entdeckt wurde Guadeloupe im Jahre 1493 von den Spaniern. Im Jahre 1636 wurde es von den Franzosen besiedelt.

Martinique ist eine Insel in der Karibik und gehört zu den Kleinen Antillen. Als französisches Übersee-Département und Region Frankreichs ist es damit ein vollintegrierter Teil des Mutterlandes sowie Teil der Europäischen Union (EU). Hauptstadt ist Fort-de-France. Erstmals besiedelt wurde die Insel um 4.000 vor Christus. Als erster Europäer landete Christoph Kolumbus 1502 auf Martinique. Seit 1664 gehört es zu Frankreich - seit 1946 als Übersee-Département. Rund 90 Prozent der Bevölkerung sind afrikanischer und indianischer Herkunft - etwa 85 Prozent bekennen sich zum Katholizismus.

Neukaledonien ist eine Inselgruppe im Pazifischen Ozean, die politisch zu Frankreich gehört. Hauptstadt ist Nouméa. Die relative Mehrheit der Bevölkerung sind die Melanesier, die 44 Prozent ausmachen. Die Inselgruppe wurde um 1.500 vor Christus erstmals besiedelt und im 17. Jahrhundert von den Europäern entdeckt. Seit 1853 ist die Inselgruppe in französischem Besitz - zwischen 1864 und 1922 diente sie als Strafkolonie. Seit 2003 ist Neukaledonien ein französisches Überseegebiet mit besonderem Status ("collectivité sui generis"). Im Jahr 2018 soll ein Referendum über die Unabhängigkeit stattfinden.

Puerto Rico ist ein assoziierter Inselstaat der Vereinigten Staaten in der Karibik und zählt zu den Außengebieten der USA. Es ist die östlichste und kleinste Insel der Großen Antillen - der Landesname bedeutet "reicher Hafen". Nur etwa zehn Prozent der Einwohner bezeichnen sich als US-Amerikaner, etwa 87 Prozent sehen sich als Nachkommen der Spanier oder afrikanischer Sklaven. Mehr als 80 Prozent bekennen sich zum Katholizismus. Erstmals besiedelt wurde Puerto Rico um 2000 vor Christus - die ersten Europäer landeten 1493 auf der Insel. Nach spanischer Kolonialherrschaft gehört Puerto Rico seit 1898 zu den USA.

Réunion ist ein französisches Übersee-Département im Indischen Ozean. Als französische Region ist sie ein integrierter Teil des Mutterlandes und damit auch ein Teil der Europäischen Union (EU). Die Hauptstadt ist Saint-Denis. Die Insel hat eine Fläche von 2.512 Quadratkilometern und ist vor etwa zwei Millionen Jahren entstanden. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts war Réunion unbesiedelt - erst im Zuge der französischen Kolonisierung kamen die ersten Siedler auf die Insel. Etwa 45 Prozent der Einwohner sind mit Europäern vermischte Nachfahren afrikanischer Sklaven. Hinzu kommen Europäer, Inder und Chinesen.

Ehemalige Kolonien und Protektorate

Das britische Weltreich ("British Empire" oder kurz "Empire") war das vom 17. bis zum 20. Jahrhundert bestehende, größte Kolonialreich der Geschichte. Zudem war es vom Ende der Napoleonischen Ära bis zum Ersten Weltkrieg die führende Weltmacht. Zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung, 1922, umfasste es mit 458 Millionen Einwohnern und ca. 33,67 Millionen Quadratkilometer sowohl ein Viertel der damaligen Weltbevölkerung als auch ein Viertel der Landfläche der Erde. Unter der Herrschaft des Vereinigten Königreichs vereinte es Dominions, Kronkolonien, Protektorate, Mandatsgebiete und sonstige abhängige Territorien auf allen Kontinenten, die aus englischen und später britischen Überseebesitzungen, Handelsposten und Strafkolonien hervorgegangen waren. Auch nach ihrer Unabhängigkeit sind viele ehemalige Teile des Empire im Commonwealth of Nations verbunden.

Die Zeit des Kolonialismus begann für Frankreich mit dem Erwerb der ersten Kolonien Mitte des 16. Jahrhunderts. Im 19. Jahrhundert wurde Frankreich zur zweitgrößten Kolonialmacht der Welt. Nach 1945 zerfiel das französische Kolonialreich jedoch rasch. Die Auflösung des französischen Kolonialreiches beschleunigte sich in den 1950er-Jahren im Zuge der Dekolonisation. Allein im "Afrikanischen Jahr" 1960 wurden 14 französische Kolonien unabhängig.

Das spanische Kolonialreich ("Imperio español") erstreckte sich über Amerika, Afrika, Asien und Ozeanien, mit einem territorialen Schwerpunkt in Amerika. Im Zenit seiner Macht war die spanische Kolonialgroßmacht eines der größten Reiche in der Menschheitsgeschichte und zudem eines der ersten globalen Reiche. Es bestand vom 15. Jahrhundert bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die portugiesische Kolonialgeschichte erstreckt sich über 500 Jahre und war das erste tatsächliche Weltreich. Zudem war es das am längsten bestehende Kolonialreich in Europa. Seine Geschichte begann 1415 mit der Eroberung von Ceuta und dem Zeitalter der Entdeckungen mit den Expeditionen entlang der afrikanischen Küste und endete mit der Rückgabe der letzten portugiesischen Überseeprovinz Macau an China im Jahr 1999.

Die Niederlande waren besonders im 17. Jahrhundert eine der bedeutendsten Kolonialmächte der Welt. Um 1650 erreichte das niederländische Handelsimperium seinen Höhepunkt, als etwa die Hälfte des Welthandels von den Niederländern (Republik der Sieben Vereinigten Provinzen) umgeschlagen wurde. Diese Epoche wird auch das "Goldene Zeitalter der Niederlande" genannt.

Die deutschen Kolonien wurden vom Deutschen Reich seit den 1880er-Jahren erworben und nach dem Ersten Weltkrieg gemäß dem Versailler Vertrag von 1919 abgetreten. Der damalige Reichskanzler Otto von Bismarck (1871-1890) nannte sie "Schutzgebiete", weil er in ihnen den deutschen Handel schützen wollte. Die deutschen Kolonien waren im Jahr 1914 das an Fläche drittgrößte Kolonialreich nach Großbritannien und Frankreich. Damit lag es gemessen an der Bevölkerungszahl an vierter Stelle nach den niederländischen Kolonien. Zudem waren die deutschen Kolonien waren kein Bestandteil des Reichsgebiets, sondern überseeischer Besitz des Reiches.

Weitere Informationen

Regionen rund um die Welt

England ist der größte Landesteil des Vereinigten Königreiches. Der Name leitet sich vom westgermanischen Volk der Angeln ab, die ab etwa 450 in Britannien einwanderten. Im Gegensatz zu den anderen Landesteilen hat England weder ein eigenes Landesparlament noch eine eigene Landesregierung. Das Königreich England entstand in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts. Unterbrochen wurde die monarchische Tradition des Landes lediglich durch Herrschaft Oliver Cromwells Mitte des 17. Jahrhunderts. Hauptstadt des Landesteils ist London. Zudem ist England in 39 Grafschaften gegliedert, die bereits seit dem Hochmittelalter bestehen.

Flandern ist eine der drei Regionen des Königreichs Belgien. Es umfasst teilweise die historischen Territorien der Grafschaft Flandern, des Herzogtums Brabant, die Hochstift Lüttich und des Herzogtums Limburg. Seit dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) wuchs in Flandern die Wirtschaftskraft und parallel dazu das Selbstbewusstsein gegenüber dem früher dominierenden wallonischen Landesteil. Teilweise äußert sich dies in Sezessionsbestrebungen, die politisch in den Parteien N-VA und Vlaams Belang artikuliert werden.

Guernsey ist die zweitgrößte britische Kanalinsel. Diese sind weder ein Teil des Vereinigten Königreiches noch eine Kronkolonie. Vielmehr sind sie als Kronbesitz direkt der britischen Krone unterstellt. Neben der Hauptinsel Guernsey gehören noch die Inseln Alderney, Sark, Herm, Jethou, Brecqhou, Burhou sowie weitere kleine Eilande zur Vogtei. In römischer Zeit waren die Inseln ein wichtiges Handelszentrum. Im frühen Mittelalter fielen sie an den Herzog der Normandie - seit 1066 befinden sie sich im englischen Kronbesitz. Heute ist Guernsey ein wichtiges Touristenziel für Natur- und Vogelliebhaber.

Die Isle of Man ist eine Insel in der Irischen See mit der Hauptstadt Douglas. Als Kronbesitz ist sie direkt der Krone unterstellt - damit ist sie weder Teil des Vereinigten Königreiches noch eine Kronkolonie. Sie stellt ein gesondertes Rechtsobjekt dar und ist kein Teil der Europäischen Union (EU), nimmt aber an deren Zollunion teil. Großbritannien ist für die Außenpolitik und die Verteidigung zuständig - ansonsten verwaltet sich die Insel selbst. Das Parlament - der Tynwald - wurde 979 gegründet und ist das älteste durchgehend tagende Parlament der Welt. Wirtschaftlich ist die Insel als Steueroase und Sitz von Offshore-Unternehmen bekannt.

Jersey ist die größte und gleichzeitig auch bevölkerungsreichste Kanalinsel. Hauptstadt ist Saint Helier. Jersey gilt als sonnenreichste aller britischen Inseln und ist zudem auch für seine ausgedehnten Strände bekannt. Wie die anderen Kanalinseln gehört Jersey zum britischen Kronbesitz und ist kein Teil des Vereinigten Königreiches sowie der Europäischen Union (EU). Führende Einnahmequellen sind der Tourismus und Finanzdienstleistungen sowie die Blumenzucht. Auf Jersey wird neben Englisch heute noch Französisch mit normannischem Dialekt gesprochen. Dieser Dialekt wird auch Jersey-French oder Jèrriais genannt.

Korsika ist die viertgrößte Insel im Mittelmeer und gehört politisch zu Frankreich. Hauptstadt und Verwaltungssitz ist die Hafenstadt Ajaccio. Nach jahrhundertelanger Fremdherrschaft erklärten korsische Rebellen am 15. April 1736  den deutschen Abenteurer Baron Theodor von Neuhoff (1694–1756) im Kloster von Alesani (in der Castagniccia) zum König. Das Königreich Korsika bestand jedoch kaum ein Jahr. Bereits 1755 wurde jedoch erneut die Unabhängigkeit Korsikas ausgerufen, die aber ebenfalls nur eine kurze Zeit währte. Seit 1769 ist Korsika - außer einem kurzen Intervall während der Französischen Revolution - französisches Staatsgebiet.

Nordirland ist ein Teil des Vereinigten Königreiches mit der Hauptstadt Belfast. Es besteht aus dem größten Teil der historischen irischen Provinz Ulster im Norden Irlands. Im Zuge der Unabhängigkeit Irlands 1921 entschied sich die mehrheitlich protestantische Bevölkerung Nordirlands für den Verbleib bei Großbritannien. 1969 kam es jedoch zu gewaltsamen Unruhen, die schließlich zu militärischen Auseinandersetzungen führten. Erst das Karfreitagsabkommen von 1998 führte nach dem blutigen Nordirland-Konflikt zu einer weitgehenden Normalisierung. So besitzt der Landesteil wieder eine eigene Selbstverwaltung . Auch eine Wiedervereinigung mit Irland ist per Referendum möglich.

Sardinien ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer und gehört politisch zu Italien. In den letzten Jahrhunderten erlebte die Insel immer wieder wechselnde Herrscher. 1720 fiel Sardinien an das Herrscherhaus Savoyen. Im Zuge der italienischen Einigung wurde der sardische König Viktor Emanuel II. (1849–1878) im Jahre 1861 zum König von Italien ausgerufen.

Ebenfalls zu Italien gehört auch Sizilien: In der Antike siedelten neben den einheimischen Völkern auch Griechen und Karthager auf der Insel, die als Hauptgebiet der Magna Graecia galt und seit 241 v. Chr. zum Römischen Reich gehörte. Im Mittelalter prägten insbesondere Araber, Byzantiner und Normannen Sizilien, 1130 entstand schließlich das Königreich Sizilien. 1861 ging es schließlich im Königreich Italien auf.

Schottland ist der nördliche Landesteil Großbritanniens und eine der ältesten Nationen Europas. Hauptstadt ist Edinburgh. Die Geschichte Schottlands reicht bis ins frühe Mittelalter zurück - im 18. Jahrhundert kam es schließlich zur endgültigen Union mit England. Seit 1999 errang es mit einem eigenen Regionalparlament wieder eine größere Autonomie. Zu Schottland gehören zudem die Inselgruppen der Hebriden, der Orkneys und der Shetlands. Neben Irland ist Schottland heute ein Zentrum der Whisky-Industrie. Zudem gilt Aberdeen als Hauptumschlagplatz Erdöl, welches in der Nordsee gefördert wird.

Wales ist der kleinste Landesteil Großbritanniens mit der Hauptstadt Cardiff. Es wurde nie durch die Angelsachsen erobert und zählt daher heute zu den sechs keltischen Nationen. Der Landesname stammt von "welsch", was soviel wie "Fremder" bedeutet. Wales steht seit Ende des 13. Jahrhunderts unter englischer Herrschaft - seit 1301 haben die britischen Thronfolger den Titel "Prinz von Wales" inne. Mit den "Laws in Wales Acts" von 1535 bis 1542 beendete König Heinrich VIII. von England (1509-1547) schließlich den Sonderstatus von Wales, mit denen der Landesteil in den englischen Rechtsraum eingegliedert wurde. Seit 1998 hat Wales wieder ein eigenes Landesparlament. Zudem ist Wales unter den britischen Gliedstaaten am engsten mit England verbunden - ist aber oft um kulturelle Abgrenzung bemüht.

Wallonien ist eine der drei Regionen des Königreichs Belgien und somit ein Gliedstaat des belgischen Bundesstaates. Die Bevölkerung ist überwiegend muttersprachlich Französisch, im äußersten Osten Deutsch. Die Hauptstadt ist Namur, die nach Einwohnern größte Stadt ist nach Kommunalreformen in der Nachkriegszeit Charleroi. Das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum ist die zweitgrößte Stadt Lüttich (Liège).

Weitere Regionen

Kurzinformation: Wo leben die glücklichsten Menschen der Welt?

Bereits 2012 haben die Vereinten Nationen (UNO) den 20 März zum Weltglückstag - dem International Day of Happiness - ausgerufen. Im "Weltglücksbericht" wird jedes Jahr die Zufriedenheit der Menschen in 143 Ländern untersucht. Das Ergebnis des aktuellen Reports:

Die glücklichsten Menschen der Welt leben weiterhin in Skandinavien: Spitzenreiter ist demnach Finnland (7,74) vor Dänemark (7,58) und Island (7,53). Die Schlusslichter sind laut aktuellem die Bericht die Länder Lesotho (3,19), der Libanon (2,71) und Afghanistan (1,72). Deutschland liegt in der aktuellen Auswertung auf Platz 24 von 143.

Neben den deutlichen Unterschieden in den geographischen Regionen gibt es laut Report aber auch Differenzen bei der Zufriedenheit in verschiedenen Altersgruppen. Blickt man auf die Ergebnisse bei den Unter-30-Jährigen, nehmen Litauen, Israel und Serbien die ersten drei Ränge ein, bei den Über-60-Jährigen sind es Dänemark, Finnland und Norwegen.

Wo leben die glücklichsten und unglücklichsten Menschen der Welt?

Quelle: Statista

Historische Staaten der Welt

Das Kaiserreich Abessinien bestand von etwa 980 v. Chr. bis ins Jahr 1974 auf dem Gebiet es heutigen Äthiopien und Eritrea. Zu seiner Zeit war es der älteste noch existierende Staat der Welt und das einzige Land Afrikas, das sich der europäischen Kolonialisierung erfolgreich entziehen konnte. Lediglich zwischen 1936 und 1941 war Abessinien Teil von Italienisch-Ostafrika. Die abessinischen Kaiser trugen den offiziellen Titel "Negus Negest" ("König der Könige"). Sie entstammten der Zagwe-Dynastie und der Salomonischen Dynastie. Der letzte Kaiser Haile Selassie dankte am 12. September 1974 ab - Abessinien wurde von der Demokratischen Volksrepublik Äthiopien abgelöst.

China gehört zu den ältesten Zivilisationen und Hochkulturen der Geschichte. Schriftlichen Quellen zufolge reicht sie rund 3.500 Jahre zurück - dem Mythos nach wurde die chinesische Kultur von den drei Urkaisern begründet. Als eigentlicher Kulturschöpfer gilt der "Gelbe Kaiser" Huangdi. Das Kaiserreich wurde 221 v. Chr. von Kaiser Qin Shihuangdi aus mehreren zuvor eroberten Königreichen gegründet. In seiner wechselvollen Geschichte wurde es von mehreren Dynastien regiert - zu den bedeutendsten gehören die Tang-, die Ming- und die Qing-Dynastie. Mit deren Niedergang fand auch das Kaiserreich sein Ende: Am 1. Januar 1912 proklamierte Sun Yat-sen die Republik.

Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) war ein sozialistischer Staat auf deutschem Boden, der während der Teilung Deutschlands existierte. Sie ging am 7. Oktober 1949 aus der damaligen Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) hervor und ging am 3. Oktober 1990 in der Bundesrepublik auf. Nach ihrem Selbstverständnis war die DDR ein "sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern" und deutscher Friedensstaat. Wie die meisten anderen Länder des Ostblocks gehörte die DDR der sowjetischen Machtsphäre an. Formell definierte sie sich als sozialistisches Mehrparteiensystem. In der politischen Praxis fungierte jedoch die herrschende Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) als Einheitspartei.

Das Königreich Griechenland entstand 1832 mit der Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich und gilt als erster griechischer Staat der Moderne. Regiert wurde es jedoch von den deutschen Herrscherhäusern Wittelsbach und Oldenburg. In den ersten Jahren seiner Existenz war die Politik vor allem durch die Megali Idea eines großgriechischen Staates geprägt. Diese endete jedoch 1922 mit der Niederlage im Griechisch-Türkischen Krieg. Die folgenden Jahrzehnte waren besonders durch innenpolitische Spannungen geprägt. Im Jahre 1967 übernahm schließlich das Militär durch ein "Regime der Obristen" die Macht und schaffte 1973 die Monarchie ab.

Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation (HRR) war die offizielle Bezeichnung der römisch-deutschen Kaiser vom frühen Mittelalter bis zum Jahr 1806. Sein Name leitete sich vom Anspruch der Herrscher ab, die Tradition des antiken Römischen Reiches fortzusetzen und die Herrschaft als christliche Legitimation Gottes zu begründen. Das Reich bildete sich im 10. Jahrhundert unter der Dynastie der Ottonen aus dem Ostfrankenreich heraus. Aufgrund seines vor- und übernationalen Charakters entwickelte es nie zu einem Nationalstaat oder Staat moderner Prägung, sondern blieb ein monarchisch geführtes, ständisch geprägtes Gebilde aus Kaiser und Reichsständen mit nur wenigen gemeinsamen Reichsinstitutionen.

Hintergrundinformationen: Die Goldene Bulle - das "Grundgesetz" des HRR

Die Goldene Bulle gilt als wichtigstes Verfassungsdokument des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Sie wurde am 10. Januar 1356 auf dem Nürnberger Hoftag verkündet und regelte die Modalitäten für die Wahl und Krönung der römisch-deutschen Könige durch die Kurfürsten. Die Bedeutung des Dokuments wurde mit einem goldenen Metallstempel (lateinisch: "bulla") besiegelt. Sie blieb bis zum Ende des mittelalterlichen Reiches im Jahre 1806 gültig.

Die kaiserliche Kanzlei stellte insgesamt sieben Ausfertigungen der Bulle aus - als berühmteste Ausfertigung gilt das "Reichsexemplar" in Frankfurt am Main. Es befindet sich heute im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte. Im Jahre 2013 wurde die Goldene Bulle von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärt.

Das Königreich Italien entstand 1861 in Folge der Italienischen Unabhängigkeitskriege. Die vier Könige Italiens entstammten dem Haus Savoyen. Die ersten Jahre des jungen italienischen Staates waren zunächst durch wirtschaftliche und soziale Spannungen - insbesondere dem Nord-Süd-Gegensatz und dem Brigantenwesen in Süditalien - geprägt. Die anhaltende wirtschaftliche, soziale und politische Krise nach dem Ersten Weltkrieg ebnete schließlich in den 1920er-Jahren den Weg für den Aufstieg des Faschismus. Nach dessen Ende entschied sich die Bevölkerung am 9. Mai 1946 in einem Referendum knapp für die Einführung der Republik.

Das Königreich Jugoslawien entstand im Jahre 1918 aus dem Zusammenschluss der südslawischen Völker Österreich-Ungarns mit dem Königreich Serbien und dem Königreich Montenegro. Von Beginn an war SHS-Staat vom Konflikt zwischen den zentralistisch orientierten serbischen Parteien und den föderalistisch ausgerichteten kroatischen Parteien geprägt. Die Serben bestimmten hingegen weitgehend die Politik und Gesellschaft des Landes. Am 6. Januar 1929 errichtete König Alexander I. eine Königdiktatur, die aber später wieder parlamentarische Züge erhielt. 1941 wurde das Königreich von deutschen Truppen besetzt, 1945 fand schließlich sein Ende.

Die Föderative Sozialistische Republik Jugoslawien am 29. November 1945 entstand unter der Führung Jozip Titos als sozialistischer Bundesstaat aus sechs Teilrepubliken. Bereits 1948 erfolgte jedoch der Bruch mit der Sowjetunion und Jugoslawien näherte sich als Teil der Blockfreien dem Westen an. Nach dem Tod Titos am 4. Mai 1980 nahmen die ethnischen Spannungen in den Folgejahren zu. Diese entluden sich nach 1991 in den Jugoslawienkriegen, die schließlich zur Abspaltung der meisten jugoslawischen Teilrepubliken führten. Lediglich Serbien und Montenegro blieben bis 2006 zunächst in einer Bundesrepublik bzw. einer Staatenunion miteinander verbunden.

Der Kirchenstaat bezeichnete das weltlich-politische Herrschaftsgebiet des Papstes und existierte zwischen 756 und 1870. Rechtliche Grundlage war die "Pippinische Schenkung". Während seiner größten Ausdehnung umfasste er im 15. Jahrhundert weite Teile Mittelitaliens. Mit der Einigung Italiens fand der Kirchenstaat am 20. September 1870 mit der Einnahme durch italienische Truppen sein Ende. Papst Pius IX. erklärte sich fortan zum "Gefangenen des Vatikan". Erst am 11. Februar 1929 konnte die "Römische Frage" mit den Lateranverträgen geklärt werden. Dabei wurde dem Staat der Vatikanstadt wieder die politische Unabhängigkeit und volle staatliche Souveränität garantiert.

Die Konföderierte Staaten von Amerika (CSA) waren ein nordamerikanischer Bundesstaat, der 1861 mit der Abspaltung der Südstaaten der USA entstand. Allerdings wurde die CSA weltweit nicht anerkannt. Die Ursache war eine tiefe wirtschaftliche, soziale und politische Spaltung zwischen Nord- und Südstaaten, die vor allem in der Sklavenfrage zu Tage trat. Mit der Sezession der Südstaaten begann am 12. April 1861 der Sezessionskrieg zwischen der Union im Norden und der Konföderation. Ohne Unterstützung hatten der Süden jedoch nur wenige Chancen, den Konflikt mit dem Norden zu gewinnen. Mit der Kapitulation im Jahre 1865 wurden die Südstaaten wieder in die Union integriert.

Hintergrundinformationen: Der Amerikanische Bürgerkrieg zwischen Nord und Süd

Kein anderer Konflikt in der Geschichte der USA kostete soviel US-Amerikaner das Leben wie der Sezessionskrieg - rund 620.000 Soldaten und mehrere Hunderttausend Zivilisten verloren zwischen 1861 und 1865 ihr Leben. Die Ursache des Konfliktes war eine tiefe wirtschaftliche, soziale und politische Spaltung zwischen dem Norden und dem Süden der Vereinigten Staaten, die vor allem in der Frage der Sklaverei eskalierte. Während die industrialisierten Nordstaaten für die Befreiung der Sklaven eintrat, fürchteten die Südstaaten als Exporteur von Baumwolle, Tabak und Zuckerrohr um ihre Plantagenwirtschaft.

Mit der Wahl von Abraham Lincoln zum Präsidenten der USA im Jahr 1860 spalteten sich elf Südstaaten von der Union ab und bildeten mit den Konföderierten Staaten von Amerika eine eigene Republik. Die bewaffneten Feindseligkeiten begannen mit dem Angriff auf Fort Sumter am 12. April 1861 und eskalierten schließlich zum ersten modernen Massenkrieg in der Geschichte. Neben der Schlacht von Vicksburg 1863 und dem Fall von Atlanta 1864 zählt die Schlacht von Gettysburg im Juli 1863 zu den entscheidenden Siegen der Union über den Süden. Mit über 5.700 Toten zählt sie zudem zu den blutigsten Schlachten des Bürgerkrieges. Er endete am 9. April 1865 mit der Kapitulation der konföderierten Nord-Virginia-Armee unter General Robert E. Lee im Appomattox Court House .

Hintergrundinformationen: Der Ku-Klux-Klan

Der Ku-Klux-Klan ist ein rassistischer Geheimbund in den Südstaaten der USA und wurde 1865 im US-BundesstaatTennessee gegründet. Mit der Ermordung von Schwarzen und Attentaten auf Politiker - vor allem aus den Nordstaaten - kämpfte der Bund gegen die Abschaffung der Sklaverei in den Vereinigten Staaten. Bei ihren nächtlichen Angriffen sorgten die Mitglieder mit ihren weißen Kutten mit Kapuzen und brennenden Kreuze für Angst und Schrecken. Im Jahre 1882 wurde der Klan zwar aufgelöst, allerdings gründete sich 1915 ein zweiter Ku-Klux-Klan, der 1920 etwa vier Millionen Mitglieder in den USA gehabt haben soll.

In den 1960er-Jahren sorgte der Klan vor allem mit seinen Aktionen gegen Mitglieder der schwarzen Bürgerrechtsbewegung für Aufsehen. Seit den 1990er-Jahren greift der Klan gezielt schwarze Kirchengemeinden an. Experten schätzen die Zahl der Klan-Mitglieder in den USA heute auf etwa 5.000 bis 8.000 Mitglieder in rund 150 unabhängigen Ortsgruppen. Zudem knüpfte der Ku-Klux-Klan auch Kontakte zu Rechtsextremisten im Ausland - darunter auch in Deutschland. Mit dem "European White Knights of the Burning Cross" existiert auch ein europäischer Ableger des Klans.

Das Mogulreich umfasste nahezu den gesamten indischen Subkontinent sowie Teile Afghanistans und bestand von 1526 bis 1858. Das Kernland des Reiches lag in der nordindischen Indus-Ganges-Ebene um die Städte Delhi, Agra und Lahore. Die Bezeichnung "Mogul" als Bezeichnung der Herrscher Nordindiens leitet sich von dem persischen Wort "mughul" für "Mongole" ab. Das Reich der Mogule entstand unter Großmogul Babur. Bedeutendster Herrscher war jedoch Akbar, der es militärisch, politisch und wirtschaftlich festigte. Der letzte Großmogul Bahadur Shah II. wurde 1858 abgesetzt - sein Territorium wurde ein Teil von Britisch-Indien.

Die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn bezeichnet die Habsburgermonarchie, die zwischen 1867 und 1918 in Mittel- und Südosteuropa existierte. Sie entstand 8. Juni 1867 im Rahmen des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs aus dem Kaisertum Österreich. Der Kaiser von Österreich war in Personalunion auch König von Ungarn, unter dessen Leitung die Außenpolitik, die gemeinsame Armee und Kriegsmarine sowie die notwendigen Finanzen in den entsprechenden Ministerien zu verwalten. Im Juli 1914 führte das Attentat von Sarajevo in den Ersten Weltkrieg. Mit Kriegsende 1918 zerfiel der Vielvölkerstaat in zahlreiche Einzelstaaten.

Preußen war ein Staat im nördlichen Mitteleuropa und erhielt seinen Namen von den baltischen Ureinwohnern - den Prußen. Es entstand aus der historischen Landschaft Preußen und bildete im Mittelalter das Zentrum des Deutschordensstaates. Nach der Teilung 1466 und folgender Säkularisierung entstand 1525 das Herzogtum Preußen. Nach der Erhebung zum Königreich im Jahre 1701 entwickelte sich zur führenden Macht Deutschlands und einer europäischen Großmacht. Nach 1871 wurde Preußen zudem der dominierende Teilstaat des neu gegründeten Deutschen Reiches. Mit dem alliierten Kontrollratsgesetz Nr. 46 vom 25. Februar 1947 wurde es schließlich aufgelöst.

Das Osmanische Reich ist der Begriff für die Dynastie der Osmanen, die zwischen 1299 und 1923 existierte. Es ging aus den Resten des Sultanats der Rum-Seldschuken hervor und war jahrhundertelang die dominierende Macht in Kleinasien, dem Nahen Osten, in Nordafrika, auf dem Balkan und auf der Krim. Hauptstadt des Reiches war Konstantinopel, das am 29. Mai 1453 von den Türken erobert wurde. Im 19. Jahrhundert wurde das Osmanische Reich durch Aufstände geschwächt und zum "Kranken Mann am Bosporus". In den Nachkriegswirren des Ersten Weltkrieges proklamierte Kemal Mustafa Atatürk schließlich am 29. Oktober 1923 die heutige Republik Türkei.

Nach dem Zerfall der Donaumonarchie Österreich-Ungarn wurde am 28. Oktober 1919 die Tschechoslowakei proklamiert. Neben Slowaken und Tschechen hatte der Vielvölkerstaat auch zahlreiche Minderheiten - darunter Ungarn, Juden, Polen oder die Sudetendeutschen. In den 1930er-Jahren führte die Sudetenkrise zu vermehrten Spannungen mit Deutschland. Mit dem Münchner Abkommen vom 30. September 1938 wurde die Tschechoslowakei zunächst zerschlagen. Mit Kriegsende 1945 wurde die Tschechoslowakei wieder errichtet, geriet jedoch nach 1948 unter sowjetischen Einfluss. Nach der Samtenen Revolution löste sich die Tschechoslowakei zum 31. Dezember 1992 auf.

Das Russische Kaiserreich entstand im Jahre 1721 aus dem Zarentum Russland und hatte seine Wurzeln im Großfürstentum Moskau. Mitte des 19. Jahrhunderts war es das größte zusammenhängende Weltreich der Neuzeit. Zwischen 1742 und 1867 reichte es von den baltischen Staaten, Finnland und Ostpolen über Sibirien bis nach Alaska. Während Zar Peter I. der Große und Zarin Katharina II. die Große das Land reformierten und nach Westen öffneten, drang die Industrialisierung jedoch nicht bis in die Provinzen der Riesenreiches vor. Die Armut der Bevölkerung, mangelnde Demokratisierung und der Erste Weltkrieg führten schließlich 1917 zur Revolution und dem Ende des Zarentums.

Kurzinformation: Die russische Adelsdynastie der Romanows

Das Adelsgeschlecht der Romanows hat die russische Geschichte über Jahrhunderte geprägt. 

  • Michail I. (1613-1645) war der erste russische Zar der Romanow-Dynastie. Im Alter von nur 16 Jahren bestieg er den Thron und führte das Land aus Gewalt und Chaos des Bürgerkrieges. Seine von der Kirche initiierte Wahl war historisch, weil Zarentitel eigentlich vererbt werden.
  • Peter I. der Große (1682-1725) machte Russland zur europäischen Großmacht. Als erster Zar des Landes nannte er sich "Kaiser von Russland" und gründete 1703 die Stadt Sankt Petersburg - sein "Fenster nach Europa" für die neue russische Marine und die neue Hauptstadt des Reiches.
  • Katharina II. die Große (1762-1796). eigentlich Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst - wurde als junges Mädchen mit Russlands Thronfolger verheiratet. Nach einem Staatsstreich gegen ihren Mann kam sie an die Macht. Die Zarin war berühmt für ihre Männerliebschaften und galt als Sinnbild des russischen Absolutismus.
  • Alexander I. (1801-1825) verteidigte 1812 Russland gegen die Invasion Napoleons. Zusammen mit Preußen, England und Österreich war er einer der treibenden Kräfte der Neuordnung Europas nach dem Wiener Kongress 1815. Angeblich soll er 1816 ein Angebot von Hawaii abgelehnt haben, die Inseln unter russische Verwaltung zu stellen.
  • Alexander II. (1855-1881) erhielt den Beinamen "der Befreier". So schaffte er die Leibeigenschaft in Russland ab und . Er stimmte 1856 dem Pariser Frieden zu und beendete damit den Krimkrieg (1853-1856). Zudem hatte liberale Reformen eingeleitet, die jedoch nach seiner Ermordung weitgehend wieder aufgehoben wurden.
  • Nikolaus II. (1894-1917) war der letzte gekrönte Herrscher Russlands. Die Niederlage im Krieg gegen Japan (1904-1905) löste - nach der Niederschlagung einer friedlichen Demonstration am Petersburger Blutsonntag - die Russische Revolution 1905 aus. Infolge dessen musste die Bildung einer Duma hinnehmen. 1917 musste Nikolaus im Zuge der Februarrevolution 1917 abdanken. Im Sommer 1918 wurde er mitsamt seiner Familie von den Bolschewiki ermordet. Von der Russisch-Orthodoxen Kirche wird die Zarenfamilie heute als Heilige verehrt.

Die Sowjetunion wurde am 30. Dezember 1922 als zentralistisch regierter, föderativer Einparteienstaat gegründet. Ihr Kerngebiet bestand aus der Russischen Sowjetrepublik, die im Zuge der Oktoberrevolution am 7. November 1917 aus dem Zarenreich hervorgegangen war. Das Territorium der UdSSR erstreckte sich von Osteuropa über den Kaukasus und Zentralasien sowie das gesamte Nordasien. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg sie neben der USA zur Weltmacht auf und sicherte sich ihren Einfluss in den osteuropäischen Satellitenstaaten. Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks wurde die Sowjetunion schließlich durch die Alma-Ata-Erklärung am 21. Dezember 1991 aufgelöst.

Die Republik Südvietnam entstand 1954 aus der ehemaligen Kolonie Französisch-Indochina. Grundlage waren die Beschlüsse der Indochinakonferenz, wonach Vietnam entlang des 17. Breitengrades in das kommunistische Nordvietnam und das kapitalistische Südvietnam geteilt wurde. Hauptstadt des Landes war Saigon. Mit dem Vietnamkrieg eskalierte jedoch der Konflikt zwischen beiden Seiten. Während die USA den Süden militärisch unterstützten, leisteten die kommunistischen Vietcong im Untergrund ihren Widerstand gegen die Regierung und das US-Militär. Nach der Niederlage des Südens und der USA wurde die spätere Republik Südvietnam 1976 mit dem Norden wiedervereinigt.

Nach dem Zerfall der Donaumonarchie Österreich-Ungarn wurde am 28. Oktober 1919 die Tschechoslowakei proklamiert. Neben Slowaken und Tschechen hatte der Vielvölkerstaat auch zahlreiche Minderheiten - darunter Ungarn, Juden, Polen oder die Sudetendeutschen. In den 1930er-Jahren führte die Sudetenkrise zu vermehrten Spannungen mit Deutschland. Mit dem Münchner Abkommen vom 30. September 1938 wurde die Tschechoslowakei zunächst zerschlagen. Mit Kriegsende 1945 wurde die Tschechoslowakei wieder errichtet, geriet jedoch nach 1948 unter sowjetischen Einfluss. Nach der Samtenen Revolution löste sich die Tschechoslowakei zum 31. Dezember 1992 auf.

Die Republik Venedig war zwischen dem 7./8. Jahrhundert und 1797 eine führende Wirtschafts- und Seemacht im Mittelmeerraum, deren Zentrum im Nordwesten der Adria lag. Zudem verfügte die Adelsrepublik über ein Kolonialreich, das Oberitalien bis Kreta und zeitweise sogar bis Zypern und zur Krim reichte. Zudem unterhielt es Kaufmannskolonien in Flandern und dem Maghreb, in Alexandria, Akkon, Konstantinopel, Trapezunt sowie in zahlreichen weiteren Städten an der Adria. Am 14. Mai 1797 wurde die Adelsrepublik aufgelöst. Im Jahre 1866 wurde die Stadt Venedig nach französischer und österreichischer Herrschaft an das Königreich Italien angeschlossen.

Internationale Organisationen

Die Welthandelsorganisation (WTO) wurde am 15. April 1994 in Marrakesch gegründet. Ihren Sitz hat die WTO in Genf. Neben dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank gehört die WTO zu den drei wichtigsten internationalen Wirtschaftsorganisationen mit globaler Reichweite. Die Ziele der WTO sind:

  • Handelshemmnisse abzubauen;
  • den internationalen Handel zu liberalisieren;
  • einen internationalen Freihandel zu schaffen;
  • Handelskonflikte zu schlichten.

Die WTO ist in der "Uruguay-Runde" des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) entstanden. Zentrale Organe der WTO sind die Ministerkonferenzen, der Allgemeine Rat und das Sekretariat. Im Falle eines militärischen Angriffs auf ein NATO-Mitglied sind die übrigen Mitgliedstaaten zur sogenannten kollektiven Selbstverteidigung verpflichtet. Die im Vertrag vereinbarten Ziele sind bis heute unverändert. Allerdings wurden die Aufgaben der NATO an die aktuellen sicherheitspolitischen Gegebenheiten angepasst. Ein wichtiger Bestandteil der NATO-Aufgaben sind auch verschiedene Partnerschaftsprogramme, darunter unter anderem die "Partnerschaft für den Frieden".

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist ein Zusammenschluss von Staaten, die sich der Demokratie und der Marktwirtschaft verpflichtet fühlen. Gegründet wurde sie - ursprünglich als OEEC - am 16. April 1948. Sitz der Organisation ist Paris. Zu den OECD-Studien zählt unter anderem auch die PISA-Studie.

Der Nordatlantikpakt (NATO) wurde am 17. September 1949 gegründet und ist ein militärisches Bündnis von europäischen und nordamerikanischen Staaten. Sie sieht sich als Defensivbündnis ohne automatische Beistandspflicht der Mitgliedstaaten. Laut Vertrag verpflichten sich die Mitglieder dazu, Konflikte friedlich beizulegen sowie die internationalen Beziehungen freundschaftlich auszugestalten.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist aus der früheren Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) hervorgegangen. Sie basiert auf der Schlussakte von Helsinki vom 1. August 1975. Ihren heutigen Namen trägt sie seit dem 1. Januar 1995. Hauptziel der OSZE ist die Sicherung des Friedens und der Wiederaufbau nach Konflikten. Gemäß dem Subsidiaritätsprinzip gilt die OSZE als erster Ansprechpartner bei Konflikten in ihrem Wirkungsbereich. Sie sieht sich selbst als stabilisierender Faktor in Europa und gilt als System kollektiver Sicherheit.

Der Europarat wurde am 5. Mai 1949 gegründet und hat seinen Sitz in Straßburg. Der Europarat ist institutionell nicht mit der Europäischen Union (EU) verbunden, obwohl beide die gleiche Flagge und die gleiche Hymne verwenden. Der Europarat wurde vor allem auf Betreiben des American Committee for a United Europe gegründet und ist die erste originär politische Organisation Europas. Im Europarat wird vor allem über allgemeine europäische Fragen debattiert. Die völkerrechtlich verbindlichen Konventionen haben das Ziel, das gemeinsame Erbe zu bewahren und wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt zu fördern.

Die Europäische Union (EU) wurde am 1. Januar 1993 gegründet. Ihren Ursprung hat die EU in den Europäischen Gemeinschaften (EGKS, EWG und EURATOM) von 1951 und 1957. Entscheidender Ausgangspunkt des europäischen Einigungs- und Integrationsprozesses war das Ende des Zweiten Weltkrieges 1945. Durch die Vernetzung militärisch relevanter Wirtschaftsbereich sollte ein erneuter Krieg unmöglich gemacht und damit eine politische Annäherung sowie eine dauerhafte Versöhnung der Staaten erreicht werden. Die EU basiert heute auf drei Säulen: den Europäische Gemeinschaften (EG), der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) sowie der Polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen (PJZS). Derzeit gehören 27 Staaten der EU an.

Die Europäische Freihandelsassoziation (EFTA) wurde am 4. Januar 1960 in Stockholm gegründet. Zentrale Organe sind das EFTA-Sekretariat, die EFTA-Überwachungsbehörde und der Gerichtshof der EFTA. Die Gründung der EFTA war eine Reaktion auf die Gründung der Europäischen Gemeinschaften (EG). Bis heute steht sie in engem Zusammenhang mit der Geschichte und Entwicklung der Europäischen Union (EU).

Die Afrikanische Union (AU) wurde am 9. Juli 2002 als Nachfolgeorganisation der Organisation für Afrikanische Einheit (OAU) gegründet. Ihr Sitz ist in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Zu den wichtigsten Organen gehören das Panafrikanische Parlament, der AU-Sicherheitsrat und drei Finanzinstitutionen. Hauptziel der AU ist die Kooperation aller Mitgliedstaaten auf allen Gebieten. Der Gründung der AU wurde maßgeblich vom ehemaligen libyschen Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi vorangetrieben. Der Gründungsvertrag orientiert sich dabei vor allem am Vorbild der Europäischen Union (EU). Außer Marokko gehören alle afrikanischen Staaten der AU an.

Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) wurde am 30. April 1948 in Bogotá gegründet und hat ihren heutigen Hauptsitz in Washington D.C. Zentrale Organe der OAS sind die Generalversammlung, der ständige Rat und das Sekretariat. Daneben existieren eine Agentur für Zusammenarbeit und Entwicklung, die Kommission für Menschenrechte sowie verschiedene Spezialagenturen und Kommissionen.

Die Arabische Liga wurde am 22. März 1945 in der ägyptischen Hauptstadt
Kairo gegründet. Zentrales Organ ist der "Rat der Arabischen Liga (Ligarat)", welcher aus den Vertretern der Mitglieder besteht, der permanenten Kommission und dem Generalsekretariat. Zu den Hauptzielen gelten:

  • Streitfälle untereinander zu verhüten oder zu schlichten;
  • die politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Beziehungen zu fördern - insbesondere auf den Gebieten Finanzwesen, Transport, Kultur, Gesundheitswesen, Medien;
  • die Unabhängigkeit und Souveränität der Mitglieder der arabischen Mitglieder zu wahren sowie die arabischen Außeninteressen zu wahren;
  • die Anerkennung Palästinas als unabhängigen Staat zu erreichen.

Der Commonwealth of Nations ist ein loser Staatenbund, welcher aus dem ehemaligen British Empire entstanden ist. Der Begriff "Commonwealth" bedeutet im wesentlichen "Gemeinwohl" oder "Gemeinsamer Reichtum". Die Institutionalisierung des Commonwealth geht im wesentlichen auf die Autonomiebewegungen der ehemals britischen Dominions Australien, Kanada, Neuseeland und Südafrika zurück. Im sogenannten "Balfour-Bericht" vom 18. November 1926 erhielten die Dominions den Status autonomer Gemeinschaften innerhalb des Empire, die durch die Treue zur Krone miteinander verbunden waren. Die eigentliche Gründung des Commonwealth beruht auf dem Westminster-Statut vom 11. Dezember 1931, wonach die Dominions ihre gesetzgeberische Unabhängigkeit von Großbritannien erhielten - lediglich durch die Treue zur Krone mit dem Vereinigten Königreich verbunden. Das moderne Commonwealth of Nations entstand schließlich nach den Beitritten von Indien, Sri Lanka und Pakistan. Derzeit gehören im 56 Staaten an, darunter 15 "Commonwealth Realms". Bei diesen handelt es sich um unabhängige Staaten, die in Personalunion mit der britischen Krone verbunden sind. Neben Großbritannien handelt es sich bei den Mitgliedstaaten großenteils um ehemalige britische Kolonien und Mandatsgebiete.

Die Internationale Organisation der Frankophonie (OIF) wurde 1970 gegründet und umfasste zunächst Frankreich und dessen ehemalige Kolonien, die einen kulturellen, sprachlichen und politischen Kontakt zur einstigen Kolonialmacht pflegen. Mittlerweile gehören aber auch andere Staaten der Organisation an, in denen Französisch eine Lehrsprache ist. Der Begriff "Frankophonie" umfasst im engeren Sinne vor allem die Staaten, welche dem französischen Sprachraum angehören. Verwendet wurde der Begriff erstmals von Geographen im Jahre 1871. Ihren internationalen Durchbruch erreichte die Organisation vor allem unter dem Vorsitz des ehemaligen UNO-Generalsekretärs Boutros Boutros-Ghali zwischen 1997 und 2002.

Die Gemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder ("Comunidade dos Países de Língua Portuguesa" - CPLP) ist ein multilaterales Forum für Freundschaft und Zusammenarbeit unter den lusophonen Ländern. Die CPLP wurde 1996 gegründet und hat neun  Mitgliedstaaten (Stand 2018), in denen Portugiesisch als Amtssprache geführt wird. Die meisten Mitglieder sind ehemalige Kolonien Portugals. Daneben sind eine Reihe Staaten als Beobachter bei der CPLP. Sie hat ihren Sitz in Lissabon. Die notwendigen Finanzmittel stellen größtenteils die neun Mitglieder.

Die Iberoamerika-Gipfel "Cumbre Iberoamericana" oder "Cimeira Ibero-americana") sind ein Forum der Konzertation der Staats- und Regierungschefs von 19 iberoamerikanischen Staaten sowie der europäischen Staaten Spanien, Portugal und Andorra. Diese Länder sind Mitglied der so genannten "Iberoamerikanischen Konferenz der Nationen" ("Conferencia Iberoamericana de naciones). Ziel der Treffen ist es, über internationale Herausforderungen nachzudenken sowie die Kooperation, Koordination und Solidarität in der Region zu fördern.

Die Andengemeinschaft (CAN) wurde 1969 mit dem Abkommen von Cartagena gegründet. Sitz der Organisation ist Lima. Die Institutionen des Andenpakts sind denen der Europäischen Union (EU) nachempfunden, haben jedoch bislang noch kein vergleichbares Maß an supranationaler Integration erreicht.

Die Karibische Gemeinschaft (CARICOM) wurde am 1. Januar 1973 nach langjährigen Verhandlungen gegründet. Sitz der Organisation ist Georgetown. Wichtigste Organe der CARICOM sind die Konferenz der Regierungschefs sowie der Rat des Gemeinsamen Marktes. Oberstes Administrativorgan ist das CARICOM-Sekretariat.

Die Südasiatische Vereinigung für regionale Kooperation (SAARC) wurde am 8. Dezember 1985 in Dhaka gegründet und hat ihren Sitz in Kathmandu. Gekennzeichnet ist die Organisation vor allem durch ihre Asymmetrie und Heterogenität. Langfristiges Ziel der SAARC ist die Schaffung einer südasiatischen Freihandelszone, die 1,3 Milliarden Verbraucher und damit ein Fünftel der Weltbevölkerung umfassen würde.

Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) wurde am 15. Juni 2001 in Shanghai gegründet. Vorläufer war die sogenannte "Shanghai-Five-Gruppe". Ihren Sitz hat die SOZ in Peking. Die wichtigsten Organe sind der Rat der Staatsoberhäupter und das Sekretariat. Zudem existiert seit 2002 ein gemeinsames Zentrum zur Bekämpfung des Terrorismus. Derzeit vertritt die SOZ etwa ein Viertel der gesamten Weltbevölkerung. Damit stellt sie die größte regionale Organisation dar.

Die Pazifische Gemeinschaft (SPC) wurde am 6. Februar 1947 von Australien, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Neuseeland und den USA als Südpazifische Gemeinschaft gegründet. Damit ist das SPC eine der ältesten regionalen Organisationen weltweit. Ziel des SPC ist die soziale und ökonomische Entwicklung der Mitgliedstaaten durch gutachterliche und beratende Tätigkeiten. Hauptsitz des Sekretariats ist Nouméa. das Bildungszentrum und das Landwirtschafts- und Forstprogramm haben ihren Sitz in Suva. Derzeit gehören dem SPC 26 Mitgliedstaaten an.

Die Asien-Europa-Treffen ("Asia-Europe-Meeting") - kurz ASEM - dienen dem informellen multilateralen Austausch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur, Bildung, Umwelt- und Klimaschutz. Zurück geht die Idee auf das "Konzept eines Asien-Europa-Gipfels" des früheren französischen Ministerpräsidenten Edouard Balladur und den ehemaligen Regierungschef Singapurs, Goh Chok Tong, im Jahre 1994. Konzipiert ist die ASEM als informelles Dialogforum europäischer und asiatischer Staaten. Kernstück dieses Dialogs sind die Gipfeltreffen, die alle zwei Jahre abwechselnd in Europa und Asien stattfinden. Daneben kommen die Fachminister zu meist jährlichen Beratungen zusammen. Das erste Gipfeltreffen fand 1996 in Bangkok statt - der letzte Gipfel wurde 2021 digital ausgerichtet. An den ASEM-Treffen nehmen derzeit 31 europäische und 20 asiatische Staaten sowie die EU-Kommission und das ASEAN-Sekretariat teil.

 Ehemalige internationale Organisationen

Ethnische Gruppen der Welt

Die Kurden sind ein Volk von etwa 25 Millionen Menschen, das in Vorderasien auf einem Gebiet von rund 500.000 Quadratkilometer - dem sogenannten "Kurdistan" angesiedelt ist und bis heute keinen eigenen Staat besitzt. Die meisten Kurden leben heute in der Türkei im Irak und Iran, in Syrien, sowie in Armenien und Aserbaidschan. Seit 1984 kämpft die mittlerweile verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) mit blutigen Bombenanschlägen und Angriffen für einen eigenen Staat oder zumindest für Autonomie.

Die Volksgruppe der Sinti und Roma ist die größte ethnische Minderheit in Europa. Seit 2004 lebt ein Teil von ihnen auch in der Europäischen Union (EU). Die meisten von ihnen leben aber im Südosten Europas - allein rund zwei Millionen in Rumänien. Die gemeinsame Sprache ist Romani/Romanes. Viele Familien sind allerdings sehr arm und haben nur einen begrenzen Zugang zum Bildungssystem. 

Die frühere Bezeichnung "Zigeuner" wird heute aber als diskriminierend abgelehnt. Die Roma stammen ursprünglich aus Indien, wanderten aber im 11. Jahrhundert vermutlich wegen der muslimischen Eroberer aus. Bis zum 16.Jahrhundert verteilten sie sich in ganz Europa, waren aber oftmals nicht willkommen. Einen Höhepunkt erreichten Diskriminierung und Verfolgung im nationalsozialistischen Deutschland zwischen 1933 und 1945, als rund eine halbe Million Sinti und Roma ermordet wurde.

Die Uiguren sind eine turksprachige Ethnie. Ihr Hauptsiedlungsgebiet liegt heute vor allem in der Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang. Heute strebt die chinesische Zentralregierung allerdings die Assimilation der Minderheitsethnien an. Im Jahr 2017 gelangten die ersten Berichte über massenweise Einweisungen in Umerziehungslager an die Öffentlichkeit.

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